Im letzten Teil des Workshops haben wir uns Gedanken über den Vertriebsweg Ihres Produktes gemacht. Sie sollten vor diesem Hintergrund mittlerweile für sich schon folgende Fragen beantwortet haben, die für den nächsten Schritt sehr wichtig sind:
Die Antworten auf diese Fragen bestimmen die darauf unmittelbar folgende Entscheidung:
IV. Auf welchem Wege und in welchem Umfang möchte ich meine Werbeaktion starten?
Sie müssen sich nämlich nun der Entscheidung stellen, wie Sie Ihre Informationen zu dem bewerbenden Produkt „unter das Volk“ bringen.
Dabei treten folgende Fragen auf, die Sie für sich individuell beantworten müssen:
1. Werbung per Post, Telefon, E-Mail?
a) Hier sind jeweils die neuen gesetzlichen Regelungen zum Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb und das Datenschutzgesetz zu beachten! Informieren Sie sich hierüber frühzeitig und denken Sie über Alternativen nach!
b) Möchten Sie sich auf einen Weg beschränken oder umfassend in allen Medien werben
2. Personalisiert oder unpersonalisiert?
Als Fachverlag raten wir hier natürlich immer zur personalisierten Werbung. Nur wenn Sie eine Person direkt mit seinem Namen benennen, fühlt sie sich persönlich angesprochen. Der einzelne Mensch hat nur dann das Gefühl, ernst genommen zu werden und wichtig zu sein. Sie müssen das Bedürfnis erwecken, Ihr Produkt könnte ihm ganz speziell von Nutzen sein.
3. Zusätzlich Online-Werbung geplant? Wen erreiche ich hierüber nicht?
Falls Sie in erster Linie Online-Werbung planen, machen Sie sich Gedanken, ob Sie hierüber auch den gewünschten Personenkreis erreichen. Angesichts der Weite des Internets und der mittlerweile unüberschaubaren Masse an Werbebotschaften darin, ist die Wahrscheinlichkeit, nur mit Online-Werbung seine Zielgruppe zu erreichen, minimal!
4. Großflächige Werbemaßnahme oder Exklusivwerbung geplant?
Hier kommen nun also wieder unsere Antworten aus Teil 3 des Workshops zum tragen:
Je nachdem, ob Sie nur einen exklusiven Kreis mit Ihrer Werbung ansprechen möchten oder Ihren Bekanntheitsgrad entscheidend erhöhen möchten, müssen Sie Ihre Werbeaktion individuell planen. Werbung kostet bekanntermaßen Geld und eine großflächige Werbung muss im Stückvergleich deutlich günstiger aufgebaut sein, wie eine Exclusiv-Werbung. Dahingehend ist es im zweiten Fall von entscheidender Wichtigkeit, dass der Beworbene auch spürt, dass er hier ganz individuell mit einer speziellen Aufmerksamkeit bedacht wird!
5. Aktionsspezifisch oder allgemein?
Entscheidend ist auch, ob ich eine saisonale, wiederkehrende Werbeaktion plane oder einen besonderen Anlass anpreisen möchte (z.B. Jubiläum, Markteinführung eines neuen Produktes, Eröffnung einer Niederlassung hier sollte die finanzielle Investition durchaus höher ausfallen)
6. Mailing, Give-aways, Gewinnspiel?
Womit möchte ich meine Kunden locken? Reine Info-Werbung oder weitere Anreize schaffen?
Die reine Infowerbung ist bestimmt der seriösere Weg, den Gegenüber vom eigenen Produkt zu überzeugen. Manchmal macht es aber durchaus Sinn, dem Angesprochenen weitere Anreize zu schaffen, damit er sich mit Ihrem Produkt beschäftigt.
(Bei einem spannenden Buch geht es letztendlich ja auch nicht nur um die „Story“ an sich, sondern auch der Schreibstil ist für jeden von uns mitentscheidend, ob ich ein Buch zu Ende lese oder nicht)
Die hier aufgeworfenen Fragen sind entscheidend für Ihre Budgetplanung und für die weitere Vorgehensweise. Im Bereich der Onlinewerbung brauchen Sie eventuell Hilfe eines IT-Experten, außerdem lohnt sich die genaue Durchsicht der Angebote im heutigen Online-Marketing-Dschungel.
Hinsichtlich der schwierigen neuen Gesetzeslage im Bereich des Direktmarketings ist auch eine rechtliche Absicherung wichtig. Im anderen Falle kann es sein, dass Ihre Werbung Sie nicht nur mehr Geld kostet, sondern auch einen Imageschaden bewirkt.
Das unlautere Wettbewerbsgesetz möchte mit seinen Regelungen verhindern, dass derjenige, der beworben wird, sich durch die Werbung belästigt fühlt. Ob die Normen dabei zu weit gehen, mag jeder individuell anders sehen, aber die Gesetze sind nun einmal da und man sollte sich danach richten.
Im Allgemeinen gilt, dass der Werbende die Regelungen meist für zu weit reichend einschätzt, der Beworbene aber oft trotzdem eine Belästigung empfindet.
Ich rate jedem bei der Planung seiner Marketingaktion, sich selbst in die Rolle des Beworbenen zu versetzen: Würde man als Adressat die angestrebte Werbung als informativ und angenehm empfinden oder eher als lästig? Je nachdem, wie Ihre Antwort aussieht, sollten Sie entscheiden, ob das von Ihnen angestrebte Format richtig ist oder nochmals überdacht werden sollte.
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß bei der Projektplanung.
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