TAM-News |
||
Online-ZeitungGriechenland - die Welt atmet auf |
20.06.2012 |
Griechenland - die Welt atmet auf
Die Töchter und Söhne Platons bleiben beim Euro - doch es war bereits 5 vor 12!
Der große Mann, der Griechenland aus der Krise retten soll, heißt Antonis Samaras! Der Spitzenkandidat der konservativen ND konnte die Parlamentswahlen am vergangenen Sonntag denkbar knapp aber dennoch für sich entscheiden. Am Ende stand es in diesem einmalig spannenden Wahlkrimi: 29,6 % für die ND und 26,9 % für die links-radikale Allianz Syriza. Gemäß des griechischen Wahlgesetzes entfallen somit 129 der 300 Abgeordneten-Sitze auf die ND, da der Wahlsieger 50 zusätzliche Sitze erhält. Die Nea Dimokratia ist zwar gemeinsam mit der sozialistischen PASOK (12,3 %) für die Misere in Athen verantwortlich. Jedoch befürworten beide Parteien den Verbleib Griechenlands in der Eurozone. Die Linksradikalen bauten den Wahlkampf auf einem "Stopp der Sparmaßnahmen" auf, was den Ausstieg aus der Gemeinschaftswährung und damit den Staatsbankrott des Landes bedeutet hätte. Der folgende Banken-Crash hätte das Finanz-Europa in seinen Grundfesten erschüttert. Im Land selbst wäre die Inflation in die Höhe geschnellt, Löhne würden gekürzt und der Wachstumsabfall noch eklatanter ausgefallen (so der ehemalige griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou in einem BBC-Interview). |
Dieses Horror-Szenario ist nun vorerst abgewendet, doch sind die Probleme auch mit einer neuen Regierung nicht gelöst. Es ist eine Vernunftsehe, die gemeinsam mit der Partei Demokratische Linke (Dimar) angestrebt wird. Auch diese Kleinpartei spricht sich für Reformen aus. Es gleicht also einem "τριανδρία", einem Triumvirat gegen den wirtschaftlichen Untergang Griechenlands! Wäre es nicht zu einer Einigung gekommen, hätte Staatspräsident Karolos Papoulis erneut die linksradikale Partei als zweitstärkste Kraft des Landes mit der Regierungsbildung beauftragen müssen. Höchstwahrscheinlich wäre es wieder zu Neuwahlen gekommen. Der 61-jährige Wahlsieger Samaras sprach nach der Wahl von einem "Sieg für Europa" - alle Verpflichtungen sollen eingehalten werden. Der Chef der PASOK, Evangelos Venizelos, hatte vor dem Urnengang eine Regierungskoalition nur im Beisein der Syriza gutgeheißen. Nun hingegen bringen die Sozialisten 33 Sitze mit, ausreichend für die absolute Mehrheit im Athener Parlament. Die Dimar ist somit eigentlich gar nicht nötig. Damit wäre das Land auch wieder regierungsfähig. Der greise Papoulis hatte die Parteien zu einer raschen Regierungsbildung ermahnt. |
Bildquelle: Lupo / pixelio.de
|