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Online-ZeitungDatenklau auf chinesisch |
27.02.2013 |
Datendiebe stellen ein großes Sicherheitsproblem dar, da sie keinerlei Grenzen einhalten und nicht gesteuert werden können. Ein Security-Spezialist betonte, dass sie es bislang gottlob nur auf Daten abgesehen haben. Niemand kennt die Auswirkungen, wenn sie Schadsoftware in die Systeme einspeisen. So könnte auch der nächste Krieg zustande kommen, warnte Panetta. Inzwischen jedoch halten die Cyber-Attacken an. Schwerpunktmäßig derzeit auf Öl-, Gas- und andere Energie-Unternehmen der USA. Kickt man sie an einem Tag raus, versuchen sie es am nächsten Tag erneut, heißt es bei Mandiant. Deshalb werden nun auch die Stimmen immer lauter, die ein härteres Vorgehen gegen solche Cyber-Kriminelle fordern. Der Schaden, der durch sie angerichtet wird, ist zwar vorerst noch gering, doch soll dies nicht heißen, dass das alles toleriert werde, so die einhellige Meinung der Experten. Insgesamt wurden nach Angaben von Mandiant in etwa 141 US-Firmen seit 2006 ausspioniert. 6,5 Terrabyte an Daten gelangten auf diesem Wege in den letzten zehn Monaten in die falschen Hände. Nachdem auch multinationale Konzerne wie Apple, Facebook, Twitter oder Microsoft betroffen waren, droht Washington nun mit Handelssanktionen. Der Einsatz konventioneller Waffen wird ebenfalls nicht mehr ausgeschlossen. Das Problem ist inzwischen aber nicht nur ein US-amerikanisches Problem! Chinesische Hacker haben 2012 auch die Firewall etwa von Thyssen-Krupp, IBM, Bayer oder EADS geknackt, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" schreibt. Es habe sich um einen Standard-Angriff gehandelt, meldet der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS, der u.a. |
auch den Eurofighter, die unterschiedlichsten Drohnen und Satelliten herstellt. Der Schaden sei minimal. Bei den Stahlbauern von Thyssen-Krupp hingegen fallen Worte wie "massiv" oder "besondere Qualität". Beide Unternehmen fühlten sich allerdings genötigt, die Behörden einzuschalten, da geheime Konstruktionspläne und Kostenkalkulationen für die Rüstungsindustrie sowie Korrespondenz mit der französischen und der deutschen Regierung kopiert wurden. Rund 70 % der großen deutschen Unternehmen sei von derartigen Cyber-Attacken betroffen, berichtete Stefan Kaller, seines Zeichens Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium, auf dem 16. Europäischen Polizeikongress in Berlin. Auch Behörden werden vermehrt angezapft - die überwiegende Zahl der Angriffe habe eine chinesische Handschrift. Neben Shanghai gelangen Peking selbst und Guangzhou an's Licht der Öffentlichkeit. Deshalb wird nun auch eine entsprechende Cyberwar-Abteilung beim Bundesnachrichtendienst (BND) in Deutschland eingerichtet. Mögliche Angreifer sollen auf diese Art "digital entwaffnet werden"! Zudem plant die EU die Einführung eines Meldesystems, sollte der Fall eintreten, dass Unternehmen gewisser Branchen gehackt werden. Auch Nachrichtendienste verwenden diese Wege um an Informationen ranzukommen. So zitiert das Nachrichtenmagazin "Focus" den Präsidenten des deutschen Verfassungsschutzes, Maaßen, dass alleine im Jahr 2012 1.100 Attacken auf deutsche Behördenrechner (vornehmlich im Bundeskanzleramt, dem Auswärtigen Amt und dem Bundeswirtschaftsministerium) auf ausländische Geheim- und Nachrichtendienste zurückzuführen seien. Die globale Vernetzung wirft also neben vielen Vorteilen durchaus auch Probleme auf. (Ulrich Stock)
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