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Online-ZeitungDie Euro-Krise |
18.11.2011 |
Just zu Beginn der nahenden Winterzeit warnen nicht nur Gesundheitsexperten vor Viren und der damit verbundenen Ansteckungsgefahr. Auch sonst eher robuste Politiker, im Speziellen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, sehen momentan die Gefahr, dass die Euro-Krise bald den Wirt tauschen und auf Banken und Versicherungen springen könnte. Grund für die Sorge ist, dass beide Akteure des Finanzmarkts einen nicht unerheblichen Teil an Staatsanleihen aus Griechenland, Italien oder auch Spanien halten. Diese zumindest früher als sicher und relativ rentabel geltenden Papiere werden von Fondsmanagern dazu benutzt, Renten- oder auch Geldmarktfonds zu bestücken, um deren Wert und damit die an die Kunden zu zahlenden Zinsen zu halten. Je unsicherer jedoch die Zukunft von Staaten wie Italien und Griechenland ist und je heftiger über die Zukunft des Euro und Euroraums spekuliert und debattiert wird, desto größer die Verunsicherung der Anleger. (Marcello Buzzanca) |
Währenddessen versucht die Europäische Zentralbank mit Käufen italienischer und spanischer Anleihen, die Entwicklung der von diesen Ländern an ihre Gläubiger zu zahlenden Renditen zu stoppen-durch teils massive Aufkäufe. Andererseits bleiben diese rettungsmaßnahmen den anderen Akteuren des Finanzmarkts nicht verborgen. Sie wittern Dämmerstimmung und spekulieren darauf, dass es kein Morgen mit dem Euro mehr geben wird. Ebenso zu Gerüchten regt die Meldung des World Gold Council (WGC) an. Diese internationale Lobbygruppe der Goldindustrie veröffentlicht seit gut zehn Jahren Verkaufszahlen einzelner Quartale. Demnach kauften verschiedene Zentralbanken Juli und September dieses Jahres insgesamt knapp 150 Tonnen Gold. Dass die Tresore und Bunker der Staatsbanken damit stille Reserven für den Notfall bilden, ist in dem Moment falsch, wo solche Meldungen die wilden Spekulationen um den Abschied des Euros zu verstärken scheinen. (Marcello Buzzanca) |
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