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Online-ZeitungDie "Merkel-Steuer" - Strom wird Luxus |
18.10.2012 |
Um in den Genuss einer solchen Sonderbehandlung zu kommen, mussten die Unternehmen bislang jährlich jeweils mehr als 10 Millionen Kilowattstunden verbrauchen, daneben mussten die Stromkosten mindestens 14 % der Wertschöpfung ausmachen. Der Verbrauch wurde nun auf rund 1 Mio kWh pro Jahr gesenkt, sodass auch andere Firmenchefs ansuchen können - 2.057 haben dies bereits für das kommende Jahr beantragt. Vonseiten der Union heißt es, es sei immer noch besser, die Unternehmen erhalten in diesem Umfeld Ermäßigungen als sie verlagern ins Ausland. Betrachtet man nun die Preiserhöhung aus diesem Blickwinkel, so kostet die Energiewende dem privaten Stromverbraucher am meisten. Es zahlt also erneut der kleine Mann! Katja Kipping (Vorsitzende der Linkspartei) fordert deshalb ein kostenloses Stromkontingent für jeden Haushalt (1.100 kWh pro 4-köpfigem Haushalt). Auch in der bayerischen CSU ist man ob dieses Missverhältnisses nicht glücklich. So setzt sich der bayerische Finanzminister Söder für die Einführung einer Strompreisbremse ein. Steuersenkungen sollen automatisch bei Erreichen einer gewissen Höhe in Kraft treten ("Die Welt"). Apropos Ausland: Deutschland führt derzeit bereits gleich nach Dänemark (30,69 Cent/kWh) das europäische Strompreis-Ranking an (26,22 Cent/kWh). |
Im Vergleich dazu Nachbar Österreich (19,50 Cent/kWh), das ja gänzlich auf eigenen Atomstrom verzichtet, jedoch im angrenzenden Ausland zukauft. Im Alpenstaat steigt übrigens ebenfalls die Öko-Abgabe an. Umweltschützer und Atomkraft-Gegner argumentieren damit, dass diese 60,- € im Jahr nicht einmal der Tankfüllung eines Mittelklassewagens entsprechen (Logisch - bei diesen Benzinpreisen!, Anm. des Redakteurs). Die Ökoabgabe diene jedoch einem wesentlich höheren Zweck. Zudem sind in diesem Bereich keine weiteren Steigerungsraten zu erwarten, werden doch die Fördersätze bei Solaranlagen künftig gekürzt - eine Meinung, die jedoch Experten widerlegen, da sie einen weiteren, jahrelangen Anstieg vorhersagen. EU-Energie-Kommissar Günther Oettinger kritisierte bereits im vergangenen Sommer die hohen Öko-Abgaben auf Strom. Er forderte eine Obergrenze. Kanzlerin Angela Merkel hat für November einen Strompreis-Gipfel einberufen. Ob sich dabei allerdings die Grundfeste bewegen werden, bleibt freilich abzuwarten. (Ulrich Stock) |
Fortsetzung: Die "Merkel-Steuer" - Strom wird Luxus
Herr Minister - läuft da nicht etwas verkehrt???
Bildquelle: GG-Berlin / pixelio.de
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