Seit Wochen zieren die fünf Olympischen Ringe die altehrwürdige Tower Bridge. Die Handwerker ziehen die letzten Schrauben an, die Stadt wird blitzblank poliert. London richtet in den kommenden Tagen zum bereits dritten Mal nach 1908 und 1948 das Ziel sehr vieler Sportler aus: einmal bei Olympischen Spielen dabei gewesen zu sein! Zu den ersten beiden Terminen mussten die Aktiven noch tagelang aufwändig mit der Bahn anreisen und in Matratzenlagern und Massenunterkünften übernachten. Heutzutage hingegen sind es teilweise hochbezahlte Multimillionäre, die sich locker in Hotelsuiten einquartieren können. Im US-Basketball etwa läuft derzeit die Diskussion, ob nicht künftig ein Alterslimit von 23 Jahren für Teilnehmer am olympischen Basketball-Wettbewerb eingerichtet werden soll, da die Hände und Beine sehr vieler Spieler derzeit Gold wert sind - allerdings nicht olympisches, sondern vielmehr in der Meisterschaft der NBA. Nicht auszudenken, wenn sich einer ernsthaft verletzt. Die olympische Flamme lodert übrigens in den Herzen sehr vieler Sportler weiter, die bei solchen Spielen dabei waren. Die Besten der Besten aus 204 Ländern in allen möglichen Sportarten kennenzulernen, auf Augenhöhe mit Stars plaudern zu dürfen, die man ansonsten nur aus den Medien kennt – die Olympischen Spiele sind auf jeden Fall etwas Besonderes. Nicht nur unter den 10.500 Athleten! Auch bei den Zuschauern: So berichten ARD und ZDF in rund 280 Sendestunden im Fernsehen und 600 im Internet über das Ereignis. Der komplette Aufwand ist gigantisch und teuer! Erste Schätzungen belaufen sich für London 2012 insgesamt auf rund 12 Milliarden Euro!
Auch bei der Sicherheit der Athleten und Zuschauer vor Ort. Zu sehr stecken noch die Erinnerungen an das Bombenattentat 2005 in den Gliedern. Vier Selbstmord-Attentäter haben damals im Berufsverkehr von London Bomben gezündet. 58 Menschen starben, über 700 wurden teils schwer verletzt. Die britische Hauptstadt und Nabel des Commonwealth wird in den kommenden Wochen nämlich nicht nur im Mittelpunkt des sportlichen Interesses stehen. Die unterschiedlichsten Ereignisse lassen den Adrenalinspiegel der Verantwortlichen steigen: Syrien, Selbstmordattentat in Bulgarien und nicht zuletzt 40 Jahre "Spiele von München", bei denen palästinensische Terroristen nicht weniger als 13 israelische Sportler und Funktionäre umgebracht haben. Im Gedenken dieses traurigen Ereignisses forderte die internationale Politik eine Schweigeminute während des Eröffnungszeremoniells, das allerdings beim Internationalen Olympischen Komitee bis zuletzt mehr als umstritten war. Bereits zu Wochenbeginn hielt IOC-Präsident Jacques Rogge im Beisein des Bürgermeister Londons, Boris Johnson, des Organisationschefs Sebastian Coe sowie zahlreicher anderer IOC-Spitzenfunktionäre eine spontane Gedenkminute für die Opfer ab: "Sie kamen nach München in der Hoffnung auf Frieden und Solidarität. Wir schulden es den Athleten, diese Hoffnung weiterleben zu lassen!“
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Online-ZeitungOlympia in London |
01.08.2012 |
London ist Olympia
Die 30. Olympischen Sommerspiele in London sollen sportliche Vergleichskämpfe sein – nichts anderes!
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