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Online-ZeitungSäbelrasseln an der Strasse von Hormus |
03.01.2012 |
Die Sorge allerdings geht von den Schnell- und U-Booten, sowie den Seezielraketen an Land aus. Ähnliches ist auch aus Israel zu erfahren. "Das könnte aber nicht einmal als wirklich fairer Kampf zwischen beiden Seiten bezeichnet werden!", meinte Vizeministerpräsident Mosche Jaalon. Doch bereiten nach wie vor die iranischen Langstreckenraketen die größten Sorgen, die mit Atomsprengköpfen versehen werden könnten. Deshalb fordert Tel Aviv eine sofortige Verschärfung der Sanktionen und eine glaubhafte Untermauerung der Drohung eines Militärschlages. Dies könnte heißen, dass ein Warnschuss abgegeben werden soll US-Präsident Barack Obama hatte zu Silvester weitere Sanktionen gegen den Iran unterschrieben. Sie betreffen vornehmlich die Transaktionen mit der iranischen Zentralbank. Dadurch wird es so gut wie unmöglich gemacht, geliefertes Öl auch bezahlen zu können. Eine Maßnahme, die den Iran mitten ins Herz trifft - aber erst in sechs Monaten in Kraft tritt. Die Europäische Union wartet noch den nächsten EU-Aussenministerrat am 30. Januar ab, bevor über eine Verschärfung der Sanktionen diskutiert wird. Teheran hat inzwischen die "5+1-Gruppe" des UN-Sicherheitsrates (die 5 Vetomächte und Deutschland) dazu aufgefordert, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Gespräche liegen seit beinahe einem Jahr auf Eis. Unterdessen allerdings wird fleißig weitergeforscht. Nach unbestätigten Meldungen soll erstmals ein Kernbrennstab hergestellt worden sein. Er soll in einem Forschungsreaktor in Teheran für medizinische Zwecke eingesetzt werden und ersetzt damit den 1993 von Argentinien gekauften Brennstab. Während die iranische Führung betont, dass das angereicherte Uran nur für friedliche Zwecken verwendet wird, befürchten die Nachbarn und die Staaten des UN-Sicherheitsrates auch dessen militärische Nutzung. |
Für die friedliche Nutzung reichen 20 % angereichertes Uran, in der militärischen Nutzung werden hingegen zumindest 90 % benötigt. Einen atomaren Erstschlag des Iran befürchtet v.a. Israel, das sich bereits seit dem vergangenen Herbst einen verbalen Schlagabtausch mit Teheran liefert. Doch auch die Nachbarstaaten blicken sehr argwöhnisch nach Teheran. Einerseits wurde mit dem Verlassen der Amerikaner aus dem Irak erwartet, dass der große östliche Nachbar vielleicht militärisch intervenieren könnte. Andererseits haben auch die Ölscheichtümer schon in Erwägung gezogen, von dem Riesen-Moloch geschluckt werden zu können. Nicht weniger als 60 Milliarden US-Dollar wurden in Hi-Tech-Waffen wie Kampfflugzeuge, Helikopter oder auch Lenkwaffen investiert. Die Vereinigten Arabischen Emirate beispielsweise erhalten für 3,5 Milliarden Dollar ein modernes Raketenabwehrsystem von Lockhead Martin, das Mittel- und Langstreckenraketen innerhalb und außerhalb der Erdatmosphäre bekämpfen kann. V.a. der US-Verbündete Saudi Arabien verbringt derzeit schlaflose Nächte. Die Bestellung der deutschen Leopard 2-Panzer ist nur ein Anfang gewesen. Dieser Tage wurde ein 29,4 Milliarden Dollar-Deal über die Lieferung von 84 F15-Kampfjets unterzeichnet. Nicht weniger als zehn Prozent des letztjährigen Bruttoinlandsproduktes wurde in militärisches Rüstzeug angelegt. Teheran beansprucht einige Inseln im Persischen Golf für sich, die allerdings zu den Scheichtümern gehören. Deshalb bemüht sich derzeit Riad, eine der NATO ähnliche Militärallianz auf die Füße zu stellen. Der Vizechef der iranischen Revolutionsgarden, General Hassan Salami, bringt die Drohgebärden des Iran wohl auf den Punkt, wenn er meint, dass die USA wie ein Eisberg seien, "der jedoch von der hohen Temperatur der iranischen Revolution geschmolzen wird!" Oder auch: "Die USA sind wie ein Spatz im Körper eines Dinosauriers!" Ulrich Stock |
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