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Online-ZeitungSäbelrasseln an der Strasse von Hormus |
03.01.2012 |
Kaum haben die GIs aus den USA den Irak geräumt, schon tut sich offenbar ein erneuter Krisenherd auf: Kurz nach Weihnachten drohte der iranische Vizepräsident Mohammed Reza Rahimi mit der Blockade der Straße von Hormus, falls noch weitere Sanktionen gegenüber des Iran in Gang gesetzt werden. Diese nur 34 Seemeilen (54 km) breite Meeresenge verbindet den Persischen Golf mit dem Golf von Oman, dem Arabischen Meer und schließlich dem Indischen Ozean. Den politisch längsten Anteil an diesem Nadelöhr besitzt der Iran. Beinahe unbedeutend im Vergleich hierzu jene des Oman und der Vereinigten Arabischen Emirate. Die Straße von Hormus gilt als wichtigster Transportweg für die Erdölexporte des Nahen Ostens in die USA, Japan und Westeuropa. Doch auch iranisches Öl verlässt auf diesem Wege das Land mit dem Ziel China bzw. Indien - der Iran ist immerhin der weltweit viertgrößte Ölproduzent (80 % der Auslandseinnahmen stammen aus dem Schwarzen Gold). Täglich passieren Großtanker mit 16,5 bis 17 Mio. Barrel Erdöl im Wert von rund 800 Mio. Dollar die Meeresstraße. Etwa 40 % des weltweiten Öls, das auf Schiffen transportiert wird, durchfahren die Straße von Hormus. Bereits 2006/2007 gab es erste Anzeichen für eine solche Sperre, durchgesetzt höchstwahrscheinlich mit iranischen Shahab-3-Raketen. Damals drohten die USA mit einem Angriff des Iran wegen dessen Atomprogramms. 2007 wurden Flugzeugträger und Mienenräumbegleiter rund um die Meeresenge stationiert. Dasselbe Szenario fand auch in den letzten Tagen des vergangenen Jahres statt. So erklärte das US-amerikanische Außenministerium, dass eine solche Sperre nicht hingenommen werden kann. Die 5. US-Flotte, die in Bahrein stationiert ist, wurde in Alarmbereitschaft versetzt. Der Flugzeugträger USS John C. Stennis kreuzt vor dem Persischen Golf. US-Generalstabschef Martin Dempsey erklärte gegenüber des Nachrichtensenders CNN, dass jede noch so kleine Fehleinschätzung der Situation zu einem bewaffneten Konflikt mit Teheran führen könnte. Auch Großbritannien hat ebenso wie Frankreich seine Präsenz vorort verstärkt. Im Iran wiederum wird fleißig das Feuer geschürt. Hier spricht man von einer "Verschwörung des Westens" und startete ein groß angelegtes Seemanöver unter dem Befehl von Admiral Mahmoud Moussavi. |
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In dessen Rahmen wurden einerseits Flugabwehrwaffen, zuletzt auch Mittelstreckenraketen ausgetestet! Erfolgreich, wie aus Teheran am Montag verlautet wurde. Die Nachrichtenagentur IRNA zitiert den Admiral, wonach die Rakete des Typs "Ghader" das Ziel im Golf erreicht habe. Solche Raketen haben eine Reichweite von 200 Kilometer, weshalb sie eigentlich in die Kategorie der Kurz- oder Mittelstreckenwaffen gehören. Das iranische Militär sprach jedoch von einer Langstreckenrakete. Mit derartigen Langstreckenraketen könnten Israel und die US-Stützpunkte im Nahen Osten bzw. Afghanistan erreicht werden. Kurz zuvor betonte Moussavi, dass die Meerenge nur dann gesperrt werde, wenn sein Land dazu gezwungen würde. Die USA blicken einer eventuellen bewaffneten Konfrontation gelassen entgegen. Besitzt doch der Iran nur fünf alte Fregatten und drei Korvetten zumeist aus dem Waffenarsenal des 1979 gestürzten Schahs. Aufgrund des Waffenembargos war der Zugriff auf moderneres Gerät versperrt. |
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