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Online-Zeitung2012 - ein Jahr der Umstellungen |
03.01.2012 |
2011 wird als das Katastrophenjahr in die Weltgeschichte eingehen. Begonnen hat alles mit der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im Norden Japans. Die hierauf folgende Kernschmelze in den Meilern des Atomkraftwerkes in Fukushima zog sich bis weit in das Jahr hinein. Der Nordosten Australiens wurde auf einer Fläche von rund 1 Mio. Quadratkilometern überflutet - mehr als 75.000 Menschen verloren Hab und Gut. Hurrikan "Irene" zog ihre tödliche Spur entlang der US-amerikanischen Ostküste bis sogar nach Kanada hinauf. Die Philippinen wurden gleich zweimal erwischt - im Sommer mit heftigen Regenfällen und einer großflächigen Überschwemmung sowie vor wenigen Tagen durch eine Sturzflut! In Neuseeland bebte zweimal die Erde. Auch in Deutschland führten sintflutartige Regenfälle immer wieder zu Überschwemmungen. Zuletzt war es das Orkantief "Joachim", das den lange ersehnten Schnee brachte. Mutter Erde spricht immer häufiger und immer brutaler. Dabei wird unzähliges menschliches Leid zurückgelassen! Deshalb schauen viele mit Sorge der Klimakatastrophe entgegen. Doch bringt das neue Jahr auch hierzulande viele Veränderungen, die sich bis ins tägliche Leben eines Jeden auswirken werden. Beispielsweise wird die Beitragsbemessungsgrenze im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung von 44.550 € auf 45.900 € pro Jahr angehoben. Die Versicherungspflichtgrenze steigt ebenfalls auf 4.237,50 € pro Monat. Wer mehr als dies monatlich verdient, kann in eine private Krankenkasse wechseln. Mit Ausnahme der BKK Hoesch und der BKK Publik verzichten die Kassen auf Zusatzbeiträge. Apropos Kassen: Bei Zahnbehandlungen werden künftig nurmehr die Kosten für die Regelbehandlung übernommen. Für Kronen, Brücken oder Prothesen muss der gesetzlich Versicherte wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Nur unwesentlich aber dennoch werden die Beträge der Pflegeversicherung erhöht: In der häuslichen Pflege um 10/60/40 € entsprechend der Pflegestufe, in der stationären Pflege in Pflegestufe III um 40 €. Im Dezember 2009 befanden sich nicht weniger als 2,34 Millionen Menschen in Pflege - rund 1,62 Mio. davon in den eigenen vier Wänden zuhause. Bislang konnten sich pflegende Angehörige nur für sechs Monate in der Arbeitszeit reduzieren lassen - dies wird nun auf zwei Jahre ausgeweitet. Ein rechtlicher Anspruch hierauf jedoch besteht nicht. |
Die Bundesagentur für Arbeit ließ zuletzt aufhorchen: Jeder 4. Arbeitslose fällt bei Verlust seines Arbeitsplatzes sofort in die Hartz IV-Regelung. Alleinerziehende Hartz IV-Empfänger erhalten monatlich um 10,- € mehr, bei Partnern steigt der Satz auf jeweils 337,- €, Kinder bis fünf Jahre erhalten um vier € mehr als bisher. Nicht zuletzt auch aufgrund der Arbeitnehmerfreizügigkeit, wobei Erntehelfer, Akademiker und Auszubildende aus Rumänien und Bulgarien leichter eine Arbeitserlaubnis in Deutschland erhalten, werden Mindestlöhne von 7,01 € in den östlichen Bundesländern und 7,89 € in den restlichen eingerichtet (ab November 2012 wird dies auf 7,50 bzw. 8,19 € erhöht). In der Arbeitnehmerveranlagung wird der Pauschbetrag für Werbungskosten aus nichtselbständiger Arbeit um 80 auf nunmehr 1.000,- € angehoben. Berufspendler können sich zudem aussuchen, ob sie nach Kilometern oder Ticketpreisen Bahn/Bus berechnet werden sollen! Die Energiewende kostet in den nächsten Jahren viel Geld. Milliarden müssen durch die öffentliche Hand als auch Private investiert werden. Innerhalb kürzester Zeit sollte das bislang Verabsäumte nachgeholt werden. Strom- und Gaspreise werden somit auch weiterhin steigen. Gas um rund 8 %, Strom um zirka 4 %. Eine Tendenz, die nach Angaben aus Brüssel voraussichtlich bis 2030 anhalten wird. Dafür kann allerdings der Konsument ab April jederzeit den Anbieter zu Beginn des Folgemonats (innerhalb von drei Wochen) wechseln! Über die Kündigungsmöglichkeiten muss in jeder Rechnung informiert werden. Photovoltaik oder Solar-Anlagen - dies will wohl künftig wieder etwas genauer überlegt werden, sinkt doch die staatliche Förderung von Photovoltaik-Anlagen um 15 %. Der Stromfresser Glühbirne wird ab September gänzlich vom Markt verschwinden. Nach dem Verkauf der Restposten ist damit der Glühfaden Geschichte. Neben Waschmaschine und Kühlgeräten müssen künftig auch Fernsehgeräte über ein EU-Effizienzsiegel (A bis G) verfügen. |
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