Die Kämpfer der FSA sind gut bewaffnet
und ausgebildet.
Die US-amerikanische Außenministerin Hillary Clinton geht inzwischen ebenfalls von einem Bürgerkrieg aus. Gegenüber des Fernsehsenders NBC meinte sie, dass dieser "mit einer sehr entschlossenen und gut bewaffneten und letzten Endes gut finanzierten Opposition" geführt werden wird! Erste Anzeichen dafür habe es bereits gegeben. Die Schuld für eine solche bewaffnete Eskalation sieht Clinton im gewaltsamen Vorgehen der syrischen Regierung. Obwohl der erste Schritt für eine militärische Operation mit dem Ausschluss Syriens aus der Arabischen Liga bereits vollzogen wurde, wird es nach Ihrer Einschätzung nicht zu einem Einschreiten mit UN-Genehmigung kommen.
Ulrich Stock
Die neu aufgetauchte und höchstwahrscheinlich größte Unbekannte in dieser Gleichung jedoch ist die Freie Syrische Armee FSA, die ebenfalls von der Türkei bzw. dem Libanon aus militärische Angriffe auf Ziele im Landesinneren durchführt. Dabei werden immer wieder wichtige strategische Punkte der syrischen Armee und der Sicherheitskräfte zerstört. Die Kämpfer der FSA, fast ausschließlich sunnitische und einige wenige alawitisch-schiitische Moslems, sind gut bewaffnet und ausgebildet. Im ganzen Land sollen 22 Bataillone mit bis zu 15.000 Mann auf ihren Einsatz warten. Zwei ranghohe Militärs der Republikanische Garden sind nach eigenen Angaben erst kürzlich übergewechselt. Wie viele Armeeangehörige tatsächlich desertiert sind, ist nach wie vor unklar. Schätzungen gehen von weniger als 1.000 aus. Als Anführer der FSA-Armee agiert der 51-jährige Oberst Riad al-Asaad. Er gehörte rund 31 Jahre der Luftwaffe an. Im Juli ließ er über das Internet verlauten, dass er nicht mehr länger auf Zivilisten schießen werde und gründete offiziell die FSA. Unter türkischem Schutz stehend zieht der Ingenieur seit Oktober von der türkischen Provinz Hattay aus die Fäden. Der bislang größte Triumph der FSA war ein Anschlag auf eine Geheimdiensteinrichtung nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus. Zuletzt wurde auch während einer Demonstration ein Gebäude der Baath-Partei Assads mit Panzerfäusten beschossen. Neben al-Asaad wird die FSA vom sog. "Temporären Militärrat" geleitet. Ihm gehören sieben ranghohe Offiziere an.
Assad - die Macht schwindet | 21.11.2011 |
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