Ungeachtet oder vielleicht auch aufgrund der aktuellen Diskussionen um die europäische Gemeinschaftswährung und deren Zukunft zeigen sich die deutschen Verbraucher in erstaunlich guter Laune. So prognostiziert der GfK-Konsumklimaindex einen Wert von 5,3 Punkten im November und liegt damit um 0,1 Punkte über dem Oktoberwert. Im Detail betrachtet, sind die deutschen Verbraucher zuversichtlich, was die positive Entwicklung ihrer Einkommen und (damit verbunden) ihrer Neigung zu neuen Anschaffungen angeht. Grund für diese optimistische Haltung sind die immer noch gute Beschäftigungslage und Lohnsteigerungen. Aber: Auch die Diskussion um den Euro und dessen Krise tragen zum guten Konsumklima bei. So scheinen viele Verbraucher das Vertrauen in die "Sparkraft" des Euro verloren zu haben und tendieren daher eher dazu, das Plus an Gehalt und Einkommen für Anschaffungen auszugeben. |
Der entsprechende Index verzeichnete im Oktober ein Minus 6,2 Punkten, sank im Vergleich zum Vormonat um 11 Zähler und steht gemessen am Vorjahreswert (plus 56,0 Punkte) mit einem Minus von 62 Punkten sehr schlecht dar. Experten zufolge spiegelt er die Ängste der Deutschen hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Schuldenkrise vieler Euro-Länder wider. Der schwächelnde Konjunkturoptimismus ist außerdem von der Ungewissheit getragen, inwieweit die Sparprogramme vieler Länder den Wirtschaftsmotor der deutschen Wirtschaft - also den Export - bremsen werden werden. Noch zeichnet sich jedoch kein Einbruch der Ansätze deutscher Waren und Erzeugnisse im Ausland ab. So betrug der preisbereinigte Anstieg der deutschen Exporte im ersten Halbjahr dieses Jahres 10,1 %, verglichen zum Vorjahreszeitraum. Doch genauer betrachtet zeichnet sich bereits eine gewisse Euroskepsis ab: So nahm beispielsweise die Exportrate nach Griechenland und Portugal ab. Marcello Buzzanca |
Höhere Löhne und weniger Arbeitslose könnten dazu beitragen, dass die Deutschen- ungeachtet der Eurokrise – tieferes Vertrauen in die Politik der deutschen Volksvertreter gewinnen und entsprechend konsumieren. Dieses Vertrauen auch an die gut 20 Millionen Rentner/innen weiterzugeben, wäre ein weiterer Vorstoß in Richtung Stärkung der Binnenkonjunktur. Schließlich können sich die Ruheständler/innen zum Juli 2012 voraussichtlich über eine Anhebung der Renten um 2,3% (Westen) bzw. 3,2% (Osten) freuen. Weiterhin teilte der Präsident der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund, Herbert Rische, mit, dass aufgrund des Überschusses in den Rentenkassen durch den Beschäftigungsanstieg auch die Beitragszahler 2012 mehr Geld zum Konsumieren haben könnten. Er sieht die Möglichkeit einer Senkung des Beitragssatzes von derzeit 19,9% auf 19,6%. |
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02.11.2011 |
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