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Online-ZeitungRauch und Explosionen - Israel steht im Krieg |
21.11.2012 |
Der UN-Politiker Ban fordert unterdessen ebenso wie der deutsche Außenminister Guido Westerwelle eine sofortige Waffenruhe. Dies entspricht übrigens auch der offiziellen politischen Meinung Israels. So betonte der stellvertretende Außenminister, Danny Ajalon im israelischen Fernsehen: „Unsere kategorische Forderung ist ein vollständiger Stopp der Raketenangriffe.“ Jedoch ist ähnliches ebenso aus Gaza-Stadt zu hören. Auch sie fordern ein sofortiges Ende der Angriffe, der gezielten Tötungen sowie die Aufhebung der Blockade des Gaza-Streifens. In Kairo meinte unterdessen Nabil Schaath, Politiker der PLO, dass nach Angaben des Exilchefs der Hamas, Chaled Maschaal, eine Waffenruhe mehr als unwahrscheinlich ist. Israel sei nur daran interessiert, seine Standpunkte durchzusetzen. Alles andere werde ignoriert. Der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden sprechen nach wie vor von Vergeltung. Und Schaath sollte recht behalten. Auch ein für den vergangenen Dienstag 23.00 Uhr anberaumter Feuerstopp wurde von beiden Seiten erneut nicht eingehalten. Die größte Sorge in Tel Aviv gilt der neuerlichen Bewaffnung der Hamas nach einem etwaigen Ende der Konfrontation. Die Regierung in Tel Aviv antwortet zumeist mit gezielten Angriffen auf Stellungen oder Hotspots - in der Nacht auf Mittwoch etwa wurden mehrere Regierungsgebäude getroffen. Beschossen wurden nach offiziellen Angaben weit über 1.000 Ziele im Gazastreifen, von wo aus mehr als 1.000 Raketen abgefeuert wurden. Inzwischen steigt auch die weltweite Angst vor einer Bodenoffensive. So meinte etwa Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am vergangenen Wochenende in der Kabinettssitzung: "Die Operation im Gazastreifen geht weiter und wir sind dazu bereit, sie noch bedeutend auszuweiten!" Nach Militärangaben werden bereits |
75.000 Reservisten auf ein Eingreifen vorbereitet. Wie ernst es den Israeli ist, zeigt auch die Bezeichnung der Operation: "Säule der Verteidigung"! Während US-Präsident Barack Obama vom Selbstverteidigungsrecht des Landes spricht, warnt die Regierung Cameron in London vor einer Bodenoffensive. Unmittelbare Hilfe kommt inzwischen aus Marokko. König Mohammed VI. ließ im Gazastreifen ein Feldlazarett mit medizinischem Fachpersonal aufstellen. Der Krieg tobt auch im Internet. Innerhalb von nur vier Tagen habe es 44 Millionen Cyber-Attacken auf die Webseiten der israelischen Regierung gegeben. Hier spricht man bereits von einem Krieg an "zweiter Front" (Finanzminister Juwal Steinitz). Ein Angriff höchstwahrscheinlich der Hacker-Initiative Anonymus konnte nicht abgewehrt werden. Welcher Schaden dieser angerichtet hat, bleibt derzeit freilich unbekannt. Die Hamas ist eine sunnitisch-islamistische Palästinenser-Organisation. Ihr Ziel ist die Schaffung eines Palästinenserstaates und die Beseitigung Israels unter Einbeziehung aller terroristischer Mittel. Ahmed Yasin gründete 1987 die Gruppierung als Splitterzweig der Muslimbrüderschaft. Die Hamas war v.a. aufgrund ihrer Anschläge und Selbstmordattentate auf militärische aber auch zivile Einrichtungen des jüdischen Staates im In- und Ausland bekannt geworden. Der politische Arm der Hamas stellt seit der letzten Wahl im Gaza-Streifen die dortige Regierung. Spricht der Westen im Allgemeinen beim bewaffneten Teil der Hamas, den Izz ad-Din al-Qassam-Brigaden, von einer terroristischen Vereinigung, so versucht Russland einen anderen Weg. Die Regierung Putin führt immer wieder mit den Extremisten Verhandlungen und möchte sie dadurch unter Druck setzen. Doch bislang offenbar ebenso erfolglos. Der 1947 begonnene Djihad dauert in seiner bislang blutigsten Form leider auch weiterhin an! (Ulrich Stock) |
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