Immer lauter werden die Vorwürfe aus den USA, wonach sich einerseits die Menschenrechtssituation im Land ständig verschlechtere und andererseits China den afrikanischen Kontinent ohne Rücksicht ausbeute. Dies betonte zuletzt US-Außenministerin Hillary Clinton im Rahmen ihres Senegal-Besuches. So erschließe zwar China den Kontinent ressourcenmäßig, lasse aber dabei die Errichtung von Infrastruktur und den Umweltschutz völlig außer acht. Peking hat dies zurückgewiesen. Schließlich wurden Afrika im Rahmen der 5. Ministerkonferenz im vergangenen Juli Kredite in der Höhe von 20 Milliarden US-Dollar für den Ausbau der Infrastruktur, der Landwirtschaft, dem Maschinenbau und der Förderung der KMUs in Aussicht gestellt (Quelle: Nachrichtenagentur Xinhua). Was die Menschenrechtssituation anbelange, so betont der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hong Lei, dass der Bevölkerung innerhalb der letzten 30 Jahre immer mehr Bürgerrechte und Freiheiten eingestanden wurden. Trotzdem werden nach wie vor die 70 bis 80 Millionen chinesischer Christen verfolgt und gefoltert. Sie müssen ihre Gottesdienste in Höhlen abhalten! Der soeben geweihte Bischof von Shanghai wurde verhaftet und verschleppt - angeblich um sich besser der Meditation widmen zu können.
Alle vier Jahre, bei den Olympischen Sommerspielen, schlagen die Sportler der bevölkerungsreichsten Nation dieser Erde zu. Zuhause werden sie als Volkshelden gefeiert! Und auch die kommunistische Führung in Peking weiß darum, dass dieses vergleichbare kleine Häufchen an durchtrainierten Landsmännern und -frauen ein Polster schafft, das normalerweise für einige Zeit über die innenpolitischen Probleme des riesigen Landes hinwegtröstet. Doch ist es in diesem Jahr ein kleines bisschen anders. In sportlicher Hinsicht hätten die Männer im Tischtennis beinahe gegen die deutsche Auswahl im Halbfinale verloren. Hierdurch wäre wohl eines jener sportlichen Schlachtfelder verloren gewesen, die mit dem meisten Stolz behaftet sind.
Im Land selbst tobten dieser Tage die Tropenstürme "Saola", "Damrey" und "Haikui". In den betroffenen Provinzen und an der Ostküste mussten nicht weniger als 2 Millionen Menschen evakuiert werden. Zahlreiche Menschen kamen in den Stürmen um's Leben. Auf der Insel Taiwan verursachte "Damrey" zuvor einen Schaden von 1,5 Milliarden Yuan alleine in der Landwirtschaft; in der Region Liaoning werden die Wirtschaftsverluste auf rund 2,36 Milliarden Yuan geschätzt.
Apropos Wirtschaft: Das Land hat sich mit unheimlichen Wirtschaftssteigerungsraten selbst überholt. Deshalb versucht die Regierung, das Wachstum künstlich zu drosseln. Jüngstes Beispiel ist die Schließung der Minen und Verarbeitungsanlagen für Seltene Erden (Yttrium, Neodym, Cer). Von den 23 Minen und 99 Schmelzanlagen soll rund ein Fünftel geschlossen werden. Übrig bleiben dann nurmehr die großen mit einer Produktionskapazität von 20.000 Tonnen im Jahr bzw. einer Verarbeitungskapazität von 2.000 Tonnen per anno. Damit stärkt das Land seinen Einfluss auf den Weltmarkt und die Preise. China war 2011 für nicht weniger als 97 % der Weltproduktion bei Seltenen Erden verantwortlich. Die Abnehmer sind die High-Tech-Branchen aus den USA und Europa.
Ist China angezählt?
Der gelbe Riese wankt -
kommt es zu großflächigen Veränderungen?
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10.09.2012 |
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