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Online-ZeitungSpanien im Euro-Rettungsschirm |
13.06.2012 |
100 Milliarden €! Bislang waren es nur die etwas kleineren Volkswirtschaften von Irland, Portugal und Griechenland - obwohl die Eurozone bei letzterem bereits zur Diskussion steht. Jetzt folgt offenbar der erste wirklich große Brocken: Spanien! Auch bei den Griechen hat es verhältnismäßig klein begonnen. Gewachsen daraus ist ein Fass ohne Boden! Nun allerdings hat es die viertgrößte Volkswirtschaft in der Euro-Zone erwischt. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) betont, dass dieser Betrag mehr sei als das, was am Ende übrig bliebe. Deshalb wurde diese Stützung des spanischen Bankensektors auf kurzem Wege auch genehmigt (der Hilferuf kam am Samstag, das OK nur wenige Stunden später - nach einer dreistündigen Telefonkonferenz der Finanzminister). Das Geld wurde notwendig, um ausstehende Kredite bezahlen zu können. Der Nationalstolz der Spanier hatte es lange verhindert, doch jetzt wird dies in Madrid wie der große Umschwung gefeiert. Ohne Kredite gebe es keine Investitionen, ohne Investitionen keine Arbeitsplätze, ohne Arbeitsplätze auch keinen Aufschwung der Wirtschaft. Ob dies allerdings wirklich die Lösung aller Probleme auf der iberischen Halbinsel darstellt, bleibt freilich abzuwarten. Die Börsen reagierten nach dem "Go!" aus Brüssel freundlich. Der Nikkei legte ebenso wie der Euro zu. Doch Spanien ist im Vergleich zu den anderen Euro-Sorgenkindern etwas anders gelagert. Ähnlich wie in den USA stand zu Beginn der Misere eine Immobilienkrise. |
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Als die Blase platzte, waren Kredite in Milliardenhöhe ohne ausreichende Sicherheiten vergeben. Die spanische Notenbank geht von faulen Krediten in der Höhe von nicht weniger als 180 Milliarden € aus. Diese Krise führte zu einer Rezession mit unglaublichen Auswirkungen am Arbeitsmarkt: Jeder Vierte ist arbeitslos (5,6 Mio.)! Erhalten nun die betroffenen Banken keine Finanzspritze, so würde ein Geldinstitut nach dem anderen pleite gehen. Dadurch würden nicht nur die Spanier Haus, Hof und Erspartes verlieren, sondern auch die Investoren das Loch in der Tasche vorfinden und immense Verluste einfahren. |
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