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Online-ZeitungKoranverteilung - schlechte Vorzeichen für die Islamkonferenz??? |
18.04.2012 |
Die Kalenderwoche 16 ist für das Verhältnis Deutschland - Islam erneut eine Woche von besonderer Bedeutung. Am Donnerstag findet die Plenarsitzung 2012 der Deutschen Islamkonferenz (DIK) statt. Die Konferenz wurde im Jahr 2006 durch den damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit dem Ziel eingerichtet, eine Verbesserung der Integration der rund 4 Millionen Muslime in Deutschland zu erreichen. Von türkischer Seite heisst es: "Nicht über Muslime zu reden, sondern mit ihnen!" An der Konferenz nehmen Vertreter von politischer Seite ebenso wie von Interessensgruppierungen und Privatpersonen teil. Sehr viel ist in den vergangenen sechs Jahren erzielt, sehr viel allerdings auch wieder eingestellt worden. Selten zuvor jedoch war eine Sitzung besser vorbereitet als in diesem Jahr. Der Vorbereitungsausschuss, der die bisherigen vier Arbeitsgruppen ersetzt hat, tagte alle zwei bis drei Monate. Zuletzt am 26. März. Seine Arbeit wird durch zeitlich befristete Projektgruppen unterstützt. Bestimmende Themen waren dabei "Rollenbilder in muslimischen Milieus", "Bessere Integration von Musliminnen und Muslimen in den Arbeitsmarkt" und "Präventionsarbeit mit Jugendlichen". Die Ergebnisse werden im Rahmen der Plenarsitzung präsentiert. Der Tag vor der Sitzung steht im Zeichen des Themas "Muslime auf dem Arbeitsmarkt". Hier soll die Vereinbarkeit von islamischer Religionszugehörigkeit und Arbeitsleben erörtert werden. All diese Arbeiten zeigen auf, dass beiden Seiten sehr viel an der Konferenz liegt. Deshalb trieb auch die Verteilung kostenloser Ausgaben des Koran in den vergangenen Tagen einen ziemlich grossen Keil zwischen beide Seiten. Dabei lag es nicht am Koran, gewährt doch das Grundrecht jedem Bürger die Freiheit auf Ausübung seiner Religion. Vielmehr waren es die Urheber, die für den Wirbel verantwortlich zeichnen: Die Salafisten! |
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Das Wort "salaf" entstammt dem arabischen Sprachgebrauch und bedeutet etwa "Orientierung an den Vorfahren, den Altvorderen". Die Salafisten sind somit eine fundamentalistische Strömung innerhalb des Islam, die eine Rückbesinnung auf die Religion im ursprünglichen Sinne fordert. Gegründet als Gegenbewegung zu den Reformen des 19. Jahrhunderts, werden die meisten gegenwärtigen Auslegungen des Koran abgelehnt - Gültigkeit hat nur die ursprüngliche Religion zu Zeiten des Propheten Mohammeds. Dies spiegelt sich auch im gesellschaftlichen Leben wider. Es gibt keine vom Menschen erfundenen Gesetze, es gelten nur jene des Gottesstaates, der auf der Scharia, dem islamischen Rechtssystem aufbaut. Die westliche Lebensweise ist abzulehnen, die Geschlechter gehören getrennt, Frauen müssen sich komplett verschleiern, Homosexualität gilt als schwere Sünde. Politisch aktiv sind die Salafisten v.a. in Form der Nour-Partei im ägyptsichen Parlament (zweitstärkste politische Kraft im Land). In unseren Breitengraden warnen die Verfassungsschützer davor, dass ein freiheitliches und demokratisches Grundrecht in der Gesellschaftsordnung des Salafismus keine Existenzberechtigung hat. Die Konferenz der deutschen Innenminister betonte bereits 2011, die Übergänge zum Dschihad seien fliessend und somit durchaus als realistisch einzuschätzen. |
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