Seit Ausbruch der weltweiten Finanzkrise haben sich die Anforderungen bei der Kreditvergabe seitens Banken an Unternehmen deutlich verschärft. Dennoch ist seit zwölf Monaten wieder Land in Sicht hinsichtlich der Suche nach mehr Liquidität. Die ist zumindest das Ergebnis einer Umfrage, welche die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gemeinsam mit insgesamt 24 Wirtschaftsverbänden - darunter der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) e. V., der Handelsverband Deutschland (HDE), und der Zentralverband des Deutschen Handwerks(ZDH) im 1. Quartal 2011 unter 3300 Unternehmen durchgeführt hat. Kleine Unternehmen mit großen Finanzierungslücken Die Ergebnisse der Umfrage stimmen optimistisch, wie sie aber auch Anlass zur Sorge geben. Während nämlich die Finanzierungssituation der Unternehmen allgemein besser geworden ist und insgesamt nur ein Viertel der befragten Unternehmen über Probleme bei der Kreditaufnahme klagen, sind es andererseits vor allem die kleinen Betriebe mit einem Jahresumsatz unter einer Million Euro, die sich strenger werdenden Forderungen der Banken bezüglich Sicherheiten zu kämpfen haben. Unternehmen, die über 50 Millionen Euro im Jahr umsetzen, sehen sich hingegen in einem immer besser werdenden Umfeld und in bester Begleitung durch die Banken hinsichtlich ihrer Kreditaufnahme. Dabei spielen einerseits die im Gegensatz zu den vergangenen Jahren verbesserten Kennziffern der Unternehmen (also bessere Umsatzrentabilität und höhere Eigenkapitalquoten dank anziehender Konjunktur und dadurch bessere Ratingnoten) eine entscheidende Rolle, was die Vergabe von Krediten angeht. Weiterhin haben sich laut dieser Studie auch das Investitionsklima und die dadurch bedingte Nachfrage nach Investitionskrediten aufgehellt. Nur 24% der an der Umfrage beteiligten mussten auf Investitionen verzichten. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 38%. Ein neues Denken für mehr Liquidität In diesem Zusammenhang wurde seitens des Generalsekretärs des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Holger Schwannecke, ein Umdenken hinsichtlich der Finanzierungsmöglichkeiten kleiner Unternehmen gefordert. Da diese besonders über die gestiegene Risikosensitivität der Banken und den damit erschwerten Zugang zu notwendiger Liquidität klagen, seien Alternativen wie eben (staatliche) Förderprogramme ein gutes Instrument, um kleinen Betrieben und Unternehmen die Kreditaufnahme und die Aufstockung der eigenen Kapitaldecke zu erleichtern. Entsprechend betonte der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe, Dr. Ulrich Schröder, die Rolle der KfW als einer der Stabilisatoren der Kreditversorgung vor allem für kleine, junge und innovative Unternehmen, die er als wertvolle Impulsgeber der deutschen Volkswirtschaft sieht und deren weitere und verstärkte Förderung auch künftig ein gemeinsames Ziel von KfW und anderen Kreditinstituten sein wird.
Die Studie finden Sie unter: http://www.kfw.de/kfw/de/KfW-Konzern/Research/Befragungen/Unternehme.jsp
Marcello Buzzanca
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TAM-Wochenblatt Ausgabe 19 KW 24 | 16.06.2011 |
Bildquelle: wilfried brink / pixelio.de
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