zwischen dem Verteidigungsministerium in Washington und den für Israel und den Nahen bzw. Mittleren Osten zuständigen Kommandos in Stuttgart sowie Tampa/Florida sind am Glühen. Dort heisst es auch, dass die iranische Luftabwehr durchaus den modernen Standards entspreche und damit den israelischen Kanmpfbombern bei einem Angriff auf die Nuklearanlagen zum Problem werden können. Das bedeutet nichts anderes als: Verluste auf beiden Seiten!
In London hingegen fällt ebenfalls im Unterhaus sehr häufig das Wort "Militäraktion", berichtet die Zeitung "Haaretz" und stellt gleich darauf die Frage, weshalb Israel alleine vorpreschen soll! Der Kreml in Moskau warnt unterdessen. Einen militärischen Angriff auf den Iran werde Russland nicht ohne weiteres hinnehmen. Berlin hingegen gibt sich zurückhaltend. Man wolle vorerst den Bericht der Atomenergiebehörde abwarten und dann über eine mögliche Verstärkung des wirtschaftlichen, politischen und diplomatischen Drucks entscheiden.
Israel sieht sich derzeit noch an zwei weiteren Fronten: So legte das internationale Hacker-Netzwerk "Anonymous" nach einer vorhergehenden Drohung mehrere

Behördenseiten Israels im Internet lahm! Darunter auch jene der Streitkräfte (Israel Defense Force IDF) sowie der beiden Geheimdienste Mossad und Shin Bet. In dem zuvor veröffentlichten Video heisst es: " Wir tolerieren dieses wiederholt aggressive Verhalten gegen unbewaffnete Zivilisten nicht!" Gemeint ist damit die Blockade der israelischen Marine gegen die sog. "humanitären Schiffe für den Gazastreifen". Ein mehr als peinlicher Vorfall für Tel Aviv. Schliesslich ist man bei einer Militäraktion gegen den Iran in vielerlei Hinsicht auf das Kommunikationsmedium Internet angewiesen! Aus diesem Grunde wurde auch im vergangenen Jahr eine eigene Task-Force zur Bekämpfung von "Cyber-Terroranschlägen" eingerichtet. Die Regierung allerdings schiebt die Probleme auf einen Systemfehler des Regierungsservers. Die zweite Front sind dauerhafte Streiks gegen die Verteuerungen und die Arbeitsverhältnisse. So legte etwa ein vierstündiger Generalstreik des öffentlichen Dienstes das Land komplett lahm. Dadurch sollte auf die Bedingungen für Zeitarbeiter hingewiesen werden.
Experten nun sind unterschiedlicher Meinung. Sehr viele aber vermuten inzwischen, dass durch diese aussenpolitischen Spannungen von den innenpolitischen Diskussionen etwa um das Westjordanland und die Anerkennung Palästinas abgelenkt werden soll. Der letzte lautstarke Aufschrei beispielsweise kam aus dem Lager der rechten und religiösen Politiker. Zuvor hatte der ehemalige Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, Efraim Halevy, betont, dass die viel grössere Gefahr von dem wachsenden Einfluss der ultraorthodoxen Juden ausgehe - nicht von den iranischen Uran-Zentrifugen!!!
(Autor: Ulrich Stock)