G20 - Treffen der Mächtigen | 18.10.2011 |
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sprach nach dem Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy von einer "gemeinsamen französisch-deutschen Position". Auch der große Bruder jenseits des Teichs zeigt sich wieder gesprächsbereit. So meinte zuletzt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dass sie noch im Oktober einen Plan über das gemeinsame Vorgehen beim G20-Gipfel mit dem US-amerikanischen Präsidenten Barack Obama erarbeiten werde, Dieser hatte ja wieder und wieder das Krisenmanagement der EU kritisiert. Schließlich machte er keinen Hehl daraus, dass auch die US-Wirtschaft von der Euro-Krise betroffen wird. Daneben verstärkt Japan ebenfalls den Druck auf die Euro-Länder. Tokio fordert mehr Hilfsprogramme um die Finanzmisere in Europa wieder in den Griff zu bekommen. Dem schließen sich Australien und Kanada an. So betont etwa der australische Finanzminister Wayne Swan, dass die Europäer selbst "ihr Haus in Ordnung halten müssen"! Damit schließt er eine Kapitalerhöhung des Internationalen Währungsfonds aus, die zuletzt von den Schwellenländern Brasilien, China und Indien in Höhe von 350 auf dann 750 Milliarden Euro gefordert wurde. Sie befürchten andernfalls Auswirkungen auf ihre Konjunktur. Auch zeigt sich Peking sehr interessiert an möglichen IWF-Anleihen. So wurde schon mehrfach betont, dass die großteils in US-Staatsanleihen investierten 3.200 Milliarden Dollar an Devisenreserve Chinas umgeschichtet werden sollen, damit das Land nicht unmittelbar von der Geldpolitik der US-Notenbank Fed abhängig ist. |
Eigentlich hätte es ein Vorbereitungsmeeting für das Treffen der G20 Anfang November im südfranzösischen Cannes werden sollen. Doch standen einmal mehr der Euro-Rettungsschirm EFSF und die Stabilisierung der gemeinsamen europäischen Währung im Mittelpunkt der Gespräche der Finanzminister und Notenbankchefs der führenden Industrie- und Schwellenländer, der G20! In einem Kommuniqué werden die Euro-Länder aufgefordert, den Banken ausreichend Kapital zur Verfügung zu stellen, damit die bisherige Krisen-Anfälligkeit der Währung minimiert wird. Dabei wird auch nicht ausgeschlossen, dass die G20-Zentralbanken selbst ins Portemonnaie greifen werden. Ungewohnt deutliche Worte, die durchaus erahnen lassen, was aus Cannes noch kommen wird. Im Rahmen dieses Pariser Treffens hatten sich Deutschland und Frankreich verpflichtet, bis zum EU-Gipfel ein Konzept zu erarbeiten, das einen Lösungsweg aus dem derzeitigen Schlamassel aufzeigen soll. |
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18.10.2011 |
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