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Online-ZeitungRevolution statt Hochzeitsreise |
10.02.2012 |
Kennen Sie eigentlich jenes Gefühl, das die Band STS einst so vortrefflich besungen hat: "Irgendwann bleib' ich dann dort". Anlass hierfür war damals ein offenbar toller Griechenland-Urlaub! Empfehlenswert? Derzeit? Ich weiß nicht so recht! Da hängt man dann doch eher einem anderen Traum nach: Palmen am weißen Sandstrand, herrlich klares Wasser und das ganze Jahr über feuchttropisches Klima, bei derzeitigen 29 Grad Luft- und 28 Grad Wassertemperaturen: Die Malediven! Doch mit diesem Traum für so manchen kältegeplagten Europäer ist es nicht weit her, denn die politische Realität hat den Inselstaat eingeholt. Lautstarke Proteste, Hundertschaften gehen auf die Straßen, Polizeistationen werden gestürmt. Das Land an der Südspitze des Indischen Subkontinents befindet sich im Umbruch. Am Dienstag ist der bisherige Präsident Mohammed Nasheed zurückgetreten. Oder: Wurde er geputscht? Die Lage ist derzeit mehr als verworren! Allerdings auch kein Wunder, schließlich setzt sich die Republik Malediven aus mehreren Atollen und nicht weniger als 1.198 Inseln zusammen, von welchen 87 durch den Tourismus genutzt werden. Als sicher scheint inzwischen, dass die Exekutiv-Kräfte gewaltsam gegen die Demonstranten vorgegangen sind. |
Bei diesen Übergriffen wurden übrigens auch Nasheed selbst und mehrere Mitglieder seiner Demokratischen Partei MDP verletzt. Nun mehren sich die Gerüchte, wonach der jetzige Regierungschef Mohammed Waheed Hassan an die Macht geputscht habe. So meinte der bisherige Außenminister, Ahmed Naseem: "Der Präsident wurde mit vorgehaltener Waffe dazu gezwungen, seinen Rücktritt zu unterzeichnen!" Dem widerspricht allerdings jene Fernsehansprache, die Nasheed noch am Montag gehalten hatte. Dort betonte er, dass er aus freien Stücken zurücktreten werde: "Ich will das Land nicht mit eiserner Hand führen. Ich trete zurück!" Bekannt ist auch, dass der bisherige Vizepräsident Waheed viele Spitzenvertreter der Polizei und Armee ausgetauscht und über einige Mitglieder der MDP ein Reiseverbot verhängt hat. Die Polizisten sind angewiesen, gegen demonstrierende Anhänger der bisherigen Regierung mit Schlagstöcken und Tränengas vorzugehen. Waheed wirft seinen Vorgängern Amtsmissbrauch vor. Der Diplomat war lange Zeit bei den Vereinten Nationen tätig, so etwa als Vorsitzender des Kinderhilfswerks UNICEF in Kabul oder des UNO-Standortes New York. |
Die Malediven - weißer Sandstrand, türkisfarbenes Meer, Palmen soweit das Auge reicht! Doch ausgerechnet zur Hauptsaison geht's rund
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