An zehn Containerstandorten in Bremen können Bürgerinnen und Bürger künftig neben Altglas und Textilien auch kleine Elektrogeräte, wie Föhne, Toaster oder Telefone in dafür vorgesehene Container entsorgen. Zum Start dieses Pilotprojektes stellte Umweltstaatsrätin Gabriele Friderich heute (14. März 2014) das neue Sammelsystem vor: "Für eine erfolgreiche Sammlung von Elektrokleingeräten ist ein bequemes und einfaches Sammelsystem notwendig. Mit dem gewohnten Gang zum Altglascontainer können die Bürgerinnen und Bürgern nun auch den ausgedienten Föhn oder Toaster unkompliziert entsorgen. So erhöhen wir die Sammelrate von Elektroaltgeräten." Der Pilotversuch wird gemeinsam mit den Vertragspartnern der Entsorgung kommunal durchgeführt.
Die Ausstattung der privaten Haushalte mit Elektro- und Elektronikgeräten wächst seit Jahren und damit auch die Menge an Elektroaltgeräten. Diese Geräte enthalten zum einen viele wiederverwertbare Rohstoffe und zugleich viele Schadstoffe und dürfen nicht über den Restmüll entsorgt werden. Bremen geht daher einen Schritt weiter und stellt an zehn Containerstandorten, an denen Glas und/oder Textilien gesammelt werden, Behälter für kleine Elektroaltgeräte auf. Das Pilotprojekt ist für die Dauer von einem Jahr angelegt und dient als erweitertes Serviceangebot zusätzlich zu dem seit vielen Jahren etablierten Sammelsystem für Elektrokleingeräte auf allen 15 Recycling-Stationen von Entsorgung kommunal. Wird das Angebot positiv angenommen, werden an weiteren Standorten Container aufgestellt.
Die Container werden an folgenden Standorten aufgestellt:
- Am Dobben / Eduard-Grunow-Straße
- Osterdeich / Bürgerhaus Weserterrassen
- Parkallee / gegenüber "Zur Munte"
- Konrad-Adenauer-Allee / Steubenstraße
- August-Bebel-Allee Nr. 156
- Paul-Singer-Straße Nr. 88-104
- Bürgermeister-Kaisen-Allee / Borgfeld-Ost
- Eickedorfer Straße / neben Findorff-Markt
- Ratzeburger Straße / Osterfeuerberger Ring / Waller Bahnhof
- Ricarda-Huch-Straße
Mit grafischen Symbolen wird dargestellt, welche Geräte eingeworfen werden dürfen. Die grafische Gestaltung lehnt sich an die der modernen Glas- und Textilcontainer an. Die Leerung der Container erfolgt bedarfsangepasst. Da die Elektrogeräte wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Eisen und Aluminium enthalten, werden die Container gegen Diebstahl gesichert. Kleine Elektrogeräte werden in Bremen von der Firma Wertstoff Recycling West (WRW) behandelt. Die Schadstoffe werden entfernt und über Fachfirmen umweltgerecht entsorgt. Die Wertstoffe aus den Geräten werden in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt.
Reparaturwürdige Geräte, die einer Wiederverwendung zugeführt werden können, werden ebenso separiert.
Hintergrund
Bereits seit März 2006 steht im Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) unter anderem: "Für die Verwertung und Beseitigung sind die Hersteller der Geräte verantwortlich, die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger sind zuständig für die Durchführung der Sammlung."
Mit der anstehenden Novelle des ElektroG werden die Anforderungen an Sammlung und Verwertung weiterentwickelt. So sollen künftig 65 Prozent sämtlicher Altgeräte (großer und kleiner) einer getrennten Sammlung zugeführt werden. In Bremen ist bereits ein bürgerfreundliches Erfassungssystem für kleine Elektrogeräte etabliert. Kleine Elektrogeräte werden in Bremen auf allen 15 Recycling-Stationen angenommen und einer Verwertung zugeführt. Derzeitig werden über dieses Erfassungssystem jedes Jahr ca. 1.310 Mg (Tonnen) gesammelt, das entspricht 2,24 Kilogramm pro Einwohner und Jahr.
In Bremen sind circa 300 öffentliche Containerplätze zur Wertstofferfassung von Glas und/oder Textilien eingerichtet. Die wohnortnahen Plätze werden von den Bürgerinnen und Bürgern intensiv genutzt; jährlich werden circa 9.000 Mg (Tonnen) Glas und 2.500 Mg (Tonnen) Textilien und Schuhen gesammelt. Die Containerplätze sind ein wichtiger Baustein für die Abfallwirtschaft der Stadtgemeinde Bremen.