Mannswörther Ur- und Neugestein - DAS Infoblatt online |
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Ausgabe 11 |
...erstaunlich, wie sich die Zeiten geändert haben. Mussten wir früher noch zu Fuß, per Rad oder Bus zur Schule kommen, so werden die Kinder heutzutage mit dem Auto bis vor die Schultür gebracht. Seinerzeit, da gab es, muss wohl in den frühen 70ern gewesen sein, einen gelben Bus von Mannswörth nach Schwechat, der war älter als meine Mutter. Wir nannten ihn "Dschungelexpress" und die Aufgaben konnte man auch nicht schreiben, da er (nicht nur während der Fahrt) geruckelt und gedröhnt hat. Der Fahrer war glaube ich Herr Spenger und ein sehr netter Mensch. Aber auch schon im Volksschulalter gingen wir, nachdem wir uns mit unseren Freunden in der näheren Umgebung getroffen hatten, zu Fuß in die Schule. War ja nicht besonders weit. Leid getan haben mir die Kinder aus dem „Fischerdörfl“ oder der „Nova- Siedlung“, die ja mindestens um 10 Minuten länger zu gehen hatten. Doch das hat uns nicht geschadet. Im Gegenteil, die Kameradschaft wuchs vom Kindergarten an bis ins Teenageralter und manche dieser Freundschaften, ja sogar viele davon, bestehen bis heute. Auch meine Kinder wurden nicht mit dem Auto in die Schule gefahren. Wollten sie auch gar nicht. Sie gingen lieber mit Freunden, als von der Mama oder dem Papa (wobei die Mama noch peinlicher war) gefahren zu werden. Aufgefallen ist mir das in der Ehrenbrunngasse. Zuerst dachte ich, dass da eine Versammlung oder so was stattfindet, doch da die Autos kreuz und quer standen, konnten nur die Kinder abgeholt werden. Vielleicht ist es in Zeiten wie diesen, wo viel mehr Rücksichtslosigkeit unter den Menschen herrscht, angebracht, die Kinder zu fahren. Aber ich finde, ein wenig unselbständig werden sie dadurch auch. Wir gingen sehr viel und spielten draußen. Bewegung ohne Ende. Es gab keine Playstation, keine APP fürs Handy (ja nicht einmal dieses), kein Nitendo (gibt es das noch?) und keine Wii. Dafür Wald und Wiese. Bäume und Sträucher. Wasser und Erde. Unsere Eltern wussten oft gar nicht wo wir waren und was wir wieder anstellten. Ich habe das Gefühl, dass früher die Kindheit unbeschwerter war heute. Auch wenn wir am Samstag noch Schule hatten. Nun brauchen selbst die Kinder Terminplaner. Jeder Tag ist mit was anderen verplant. Wir haben einen Bekannten, da trifft das 100%ig zu. Montag bis Freitag hat das Kind bis 15 oder 16 Uhr Schule (inkl. Hort), danach noch Schwimmen oder Turnen, Reiten oder Fußball, Musik oder Nachhilfe.....selbst am Samstag oder Sonntag sind noch Aktivitäten geplant. Ich habe mich gefragt, wann kann das Kind eigentlich noch Kind sein? Denn es spricht und denkt wie ein kleiner Erwachsener. Aber Kinder sind Kinder und keine kleinen Erwachsenen. Das ist meine Meinung und vielleicht ist sie veraltet. Aber meine schöne Kindheit mit meinen Freunden wird mir immer in Erinnerung bleiben und ich bin dankbar für jeden erlebten Tag. |
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