Mannswörther Ur- und Neugestein - DAS Infoblatt online |
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Ausgabe 49 |
...ist nun Geschichte. Der erste Gemeindepolizeidiener der Gemeinde Mannswörth war Karl Mayer, der mit 1. Juli 1872 seinen Dienst antrat. Als dieser am 26. Jänner 1902 starb, trat sein Nachfolger Michael Muhr im selben Jahr den Dienst an. Die Diebstähle, Einbrüche und Sittlichkeitsdelike nahmen um 1908 erschreckende Formen an. Deshalb wurde seitens des Gemeindevorstandes um eine Verstärkung der Ortspolizei durch einen Gendarmerieposten bei der Bezirkshauptmannschaft angesucht. Dieser sollte zumindest aushilfsweise an Samstagen und Sonntagen, vorwiegend am Abend, seinen Dienst versehen. Doch die Verhandlungen mit der Bezirkshauptmannschaft zogen sich bis ins Jahr 1914. Mit Beschluß vom 15. Februar 1914 wurde in der Ortschaft, möglicherweise im damaligen Gemeindegasthaus, ein Gendarmerieposten eingerichtet. In der Zwischenzeit nahmen auch, aufgrund der verheerenden Lebensmittelversorgung, die Diebstähle von Naturalien auf den Feldern dramatisch zu. Aus diesem Grunde wurde 1912, mit der Zustimmung des Jagdbesitzers Anton Dreher, von der Gemeinde beschlossen, daß die drei in Mannswörth stationierten Jäger für den Feldschutzdienst in "Eid und Pflicht" genommen wurden. Doch diese - vorwiegend aus bürgerlichen Verhältnissen stammenden - Männer sahen meistens über die Diebstähle hinweg, sodaß es erst mit Hilfe der Veteranen und Flurwächter gelang, den Diebstählen ein Ende zu machen. Im Jahre 1916 wurde am 19. März im Gemeinderat beantragt, aus dem "hiesigen Gendarmeriezimmer" und aus dem Arrest ein Sitzungszimmer herzustellen. Diese Räume sollten in einen umgebauten "Schupfen" verlegt werden. Dieses Bauvorhaben wurde am 20. Jänner 1918 beschlossen. In diesem Jahr wurde die Volkswehr, die vorwiegend aus Mannswörther Bürgern bestand, auf 13 Mann aufgestockt. Diese erhielten als Bezahlung pro Person 6 Kronen im Monat. Im Zuge der Neuorganisation im Jahr 1919 wurde vom damaligen Bürgermeister, Franz Wlk, dem Gemeinderat mitgeteilt, daß der Gendarmerieposten mit 21. Oktober im Gemeindegasthaus aufgelöst wird. Auch die Volkswehr wurde am 29. Dezember aufgelöst und der Sicherheitsdienst wieder von der Ortspolizei und der Gendarmerie versehen. Der Posten der Gendarmerie wurde in das Haus des Brauereimagnaten Anton Dreher Nr. 42 verlegt, heute die Gärtnerei Figlmüller. Weiters waren in diesem Doppelhaus die Familien Figlmüller und Futschek sowie auch die Dienstwohnung des Kommandanten untergebracht. Der Posten umfaßte damals einen Kommandanten und vier Rayonsinspektoren. Diese waren: 1919: Revierinspektoren Schneider Friedrich, Rayonsinspektoren Futschek Franz, Proidl Johann, Heine, Winkler 1927: Zak Alois 1929: Fink Ferdinand 1936: Löffler 1937: Haumer Christian 1938: Haumer Christian, Preslmayer Aufgrund fehlender Unterlagen konnte bei einigen der genannten Beamten nur mehr der Familienname eruiert werden. Zusätzlich zur Gendarmerie gab es noch einen für die Gemeinde zuständigen Gemeindepolizisten oder Gemeindesekretär, der für Verwaltungsangelegenheiten und Übertretungen zuständig war. Der erste Gemeindesekretär war Franz Grössenbrunner. Nach seinem Tod im Jahr 1907 folgte bis zum Jahr 1919 Hans Lindauer, und ab 1920 übernahm Heinrich Pevny bis zum Jahr 1928 die Tätigkeit des Gemeindesekretärs. Während die Gendarmerie das Strafrecht, das heißt alle schweren Verbrechen, zu ahnden hatte, ermittelte der Gemeindepolizist alle Vergehen des Verwaltungsgerichtes. Der Tätigkeitsbereich des Ortspolizisten beschränkte sich nur auf das Ortsgebiet. Die Gendarmerie hingegen war auch für die überregionalen Gebiete zuständig. 1923 wurde in Mannswörth eine Zweigstelle des regionalen Schutzbundes gegründet. Die bis dahin nur mit einem Säbel bewaffneten Wachorgane wurden mit einem Beschluß der Gemeinde Mannswörth aus dem Jahr 1927 mit Pistolen bewaffnet. Ab 6. August 1934 wurde durch die Gemeinde Mannswörth Josef Tobesch sen. als Flurwächter aufgenommen und erhielt einen Wochenlohn von S 40,--. Die Grundbesitzer hatten dafür pro Joch einen Betrag von 50 Groschen einzuzahlen. Der Nachtwächter, Rudolf Warter, trat seinen Dienst am 26. Dezember 1934 an.Mit der Machtübernahme und Eingemeindung nach Wien wurde der Gendarmerieposten aufgelöst und eine Polizeistation der "Wiener Schutzpolizei" im selben Haus errichtet. Im Mai 1953 übersiedelte der Polizeiposten in das Haus des ehemaligen Lebensmittelgeschäftes der Familie Zucker Nr. 11, heute Spar-Markt Hermine Hein. Mit der Fertigstellung des neuen Polizei- und Raiffeisengebäudes im Jahr 1980 wurde der Posten in die Mannswörther Straße 65 verlegt. In diesem sind die Sicherheitswache und das Verkehrsunfallkommando untergebracht. Die Mindestbesetzung bei der Sicherheitswache ist von Montag bis Samstag von 7 bis 19 Uhr ein dienstführender und drei eingeteilte Sicherheitsbeamte. An Sonntagen ist ein Dienstführender und ein eingeteilter Sicherheitsbeamter anwesend. Beim Verkehrsunfallkommando sind von Montag bis Freitag von 7 bis 15 Uhr der Leiter der Dienststelle und zwei Beamte anwesend sowie von 7 bis 19 Uhr ein Beamter, der Beidienst hat. Nachts ist der Posten mit zwei Mann besetzt. Für die Sicherheitswache sowie für das Verkehrsunfallkommando steht jeweils ein Funkstreifenauto zur Verfügung. Außerdem ist das Verkehrsunfallkommando mit einem Unfallkommandoauto und einem Gerätefahrzeug ausgerüstet. In der neuen Dienststelle werden sämtliche Verkehrsunfälle von Schwechat behandelt, wobei die Akten gleich behörden- beziehungsweise gerichtsfertig erledigt werden. Der Mannswörther Posten ist infolge der Eingemeindung zur Stadt Schwechat an die Bundespolizeidirektion Schwechat angeschlossen. Im Jahr 2014 wird, aufgrund der Entscheidung der Ministerin Mikl-Leitner, der Posten geschlossen. |
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