Mannswörther Ur- und Neugestein

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Mannswörther Ur- und N... Ausgabe 9
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Mannswörther Ur- und Neugestein - DAS Infoblatt online

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Ausgabe 9

Mehr Leben ins Dorf...

Mannswörther Ur- und Neugestein Ausgabe 9 Erste Seite Foto: Stadtgemeinde Schwechat

 

...muss her. Kein Wunder, wenn sich die meisten Menschen in Mannswörth untereinander nicht kennen. Woher auch? Bis jetzt gab es ja seit Jahren keinen zwanglosen Treffpunkt in unserem schönen Dorf.

Bei den "Ureinwohnern" ist das "Zusammengehörigkeitsgefühl" und das "Miteinander" noch verwurzelter als bei jenen, die vielleicht noch nicht so lange im Dorf wohnen.

Wenn kein Interesse an Musik, Feuerwehr oder Fußball besteht, bleibt dann nur mehr die Kirche. Doch auch hier sind oft sehr viele "Alteingesessene" zu finden.

Kein wirkliches Zusammensein so wie es noch vor 10 - 15 Jahren der Fall war. Da sind wir zum "Michl", zum "Schwaune", zum "Griezler" oder zur "Rudi" gegangen und haben immer viele und liebe Freunde und Bekannte getroffen. Es wurde über Gott und die Welt geredet, Feste und Bälle gefeiert. Missverständnisse aus dem Weg geräumt und auch durchgemacht, bis der Absatz krachte.

Da wurde hin und wieder gerauft und nachher wieder vertragen. Heute undenkbar. Da kommt gleich eine Anzeige, die brauchten wir früher nicht. Das wurde untereinander geregelt. Nur in Ausnahmefällen wurde ein Einschreiten der Polizei notwendig.

Natürlich sind wir nicht immer im Wirtshaus oder Café gesessen. Da war auch noch die Frau "Rutzenholzer" als kleiner Nahversorger in der Nähe des "Fischerdörfels", der "Spar" in der Mitte der Ortschaft oder auch der "Wolkerstorfer" als Fleischerei. Da war die "Anneliese" bei der man von Blumen über Seife alles kaufen konnte und die "Fleischbank" beim Michl. 

Der Sportplatz war nicht nur für Fußballfans, sondern auch für unsportliche, die sich mit Freunden unterhalten wollten und auch Karten spielten.

Da hat man fast die Menschen des ganzen Dorfes mit Namen gekannt, die Geschichte, die Nöte und Freuden miteinander geteilt. Es war, so kommt es mir vor, alles vertrauter und menschlicher.

Wenn ich heutzutage im Facebook so manche Kommentare der einzelnen "Mitbürger" aus Mannswörth lese, werde ich traurig. Da gibt es kein "Miteinander", sondern oft schon Egoismus und Provokation. 

Wie zum Beispiel bei der Errichtung des Nahversorgers "Nah & Frisch" in der Mannswörther Straße. Wie sehr haben wir jahrelang darum gekämpft, endlich wieder zu Fuß einkaufen gehen zu können ohne die Weitwandernadel zu erhalten. Einen Nahversorger, den 99% der Einwohner begrüßen und froh sind, Milch und Brot ohne Auto zu bekommen.

Doch gegen den Nahversorger war eine Unterschriftenaktion im Gange, mit Argumenten wie: "...das Türzuschlagen", die An- und Abfahrtsgeräusche,.... Ja um Gottes Willen, wir leben nicht in Sibirien (selbst da ist in jedem Dorf ein Kaufmann), sondern in Mannswörth. Bei uns gibt es Flugzeuge, OMV, Borealis, das Reinisch, Park & Fly,.....

Da wird sich auf der einen Seite über Fotos von Balkone aufgeregt, die sowieso keine Aussagekraft haben und auf der anderen Seite die Lebensgeschichte samt privaten Fotos öffentlich im Facebook gepostet. Was ist aus den Menschen geworden?

Ich glaube, dass das nur deshalb ist, weil sich die Menschen im Dorf nicht mehr so gut untereinander kennen. Man hat seine Freunde im Facebook und nicht mehr in der realen Welt. Kein Mensch hat 300 reale, richtige Freunde. Dabei würde schon ein kleiner Teil Menschlichkeit reichen, um  die Welt wieder wärmer zu machen.

Ein "Mannswörth reloaded" kann und wird es nicht geben, aber vielleicht finden wir eine Möglichkeit, ein wieder wenig zusammenzurücken. 

 

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