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Online-Zeitung27. Ausgabe Newsletter - Hope for Ethiopia - . 31. Januar 2019 |
Auch für seine Schwester Emaway in Lalibela ist weiterhin durch die bestehende Patenschaft gesorgt. Eshetu, unser neuer Helfer vor Ort, hat einen Pusher für sie gefunden bis zum Schuljahresende, dann werden wir ihr eine neue Bleibe suchen, die nahe der Schule liegt, damit der Schulweg mit dem Rollstuhl keine vier Kilometer mehr beträgt. Die neue Unterkunft soll auch für Emaway im Rollstuhl gut zugänglich sein. Glücklicherweise hat sie eine Freundin, die für sie sorgt und ihr den Alltag als junge Frau mit Behinderung in Lalibela erleichtert! Bim und Emaway telefonieren regelmäßig und wir sind glücklich darüber, dass die beiden so starke Persönlichkeiten sind!
Eine äußerst glückliche Fügung macht es für Bim nun möglich länger in Addis zu leben und zur Schule zu gehen. Es hat sich eine Mäzenen Familie gefunden, die einmalig eine größere Summe spendet, um Menschen nachhaltig auf ihrem Lebensweg zu unterstützen. Ferdi Reul, unser Vereinsvorsitzender hat, als er durch Johanna Joubert von der Mäzenen Familie aus Bayern erfuhr, sofort an Bim gedacht, dessen Lebenssituation ihm und uns allen, die wir für HOPE aktiv sind, passend schien für diese großzügige Spende. Nach inhaltlichen Diskussionen im Team von HOPE und Austausch mit Bim ist die Gesamtsumme der Mäzenen Johannes und Maggi in Höhe von 2000 Euro auf Bims neu eröffneten Konto in Addis eingezahlt worden. Es obliegt ganz und gar seiner eigenen Verantwortung damit zu haushalten und sein Leben und Studieren in Addis Abeba zu finanzieren. Auch weiß er, dass wir, wenn das Geld zur Neige geht, kein Versprechen geben können, dass sich ein weiterer Mäzen findet, der es ihm ermöglicht seinen Aufenthalt und Schulbesuch in Addis weiterhin zu finanzieren. Aktuell geht Bim in die 9. Klasse, startet im September 2019 mit der 10. Klasse, 2020 im Herbst beginnt die 11. Klasse und nach Absolvierung der 12. Klasse im Juli 2021 möchte er im Oktober 2022 mit dem Studium der Naturwissenschaften oder der Sozialwissenschaften beginnen. Dafür wäre dann ein Stipendium eine nachhaltige Möglichkeit. Bim weiß klar was er will, macht seinen Weg ohne zu zögern, und wir freuen uns für ihn, dass er ihn gehen kann. Ozeangleichen und herzlichen Dank an die Mäzenen Familie aus Bayern, die Bims Weg ebnen und mit ihrer großartigen finanziellen Unterstützung überhaupt ermöglichen! Thanks and Praises!
In Addis Abeba fand Bim Lösungen für ein behindertengerechteres Leben. Er berichtet uns von seiner neuen privaten Schule, die einen Schulbus einsetzt, und von einer Wohnung, die er sich mit einem Freund teilt, und die soweit behindertengerecht ist, als dass er seine Notdurft und tägliche Pflege unter guten hygienischen und menschenwürdigen Bedingungen verrichten kann. Klar stellt er uns auch seine finanziellen Kosten dar, die sich insgesamt auf 105 Euro monatlich belaufen:“ My monthly expense here in addis is 60 for food purchase, 30 euro for rent house and 15 euro for school fee. I study in CISTERCIAN MONASTERY MARIAM TSION PRIMARY, SECONDARY AND PREPARATORY CATHOLIC SCHOOL. This school found in Bole.“ Des Weiteren schrieb Bim: “ I have no other choice, this is the only way I can continue my study. Three times a week I talk to Emaway by phone, so I can know her welfare.“
Bimrew und seine Schwester Emaway haben seit August 2014 eine Patenschaft und sind somit eine der ersten, von HOPE vermittelten Patenschaften. Beide sind behindert und sitzen im Rollstuhl. Ihre Familie hat sie ausgesetzt und wir fanden Bim und Emaway bettelnd an der Straße in Lalibela. Mit Beginn der Patenschaft haben wir die damals 14 und 16-jährigen Geschwister in die Schule gebracht und Bim hat sich durch außerordentlich Intelligenz und Lernbereitschaft ausgezeichnet. Sein großes Vorbild ist Stephen Hawking und eines Tages möchte auch er ein Wissenschaftler sein. Für uns sind Bim & Emaway eine Vorzeige-Patenschaft, da sich besonders gut zeigt, wie eine Patenschaft benachteiligten Menschen ein Leben und Zukunftsperspektiven ermöglicht. Vielen Dank für die dauerhafte Unterstützung an die Paten Stephan Laudien und Uwe Witzel!
Nachdem Bim in den Sommerferien 2018 zur Fortbildung in Sachen Computer auf den Weg nach Addis Abeba gemacht hatte, hörten wir im Oktober von ihm, dass er aufgrund der schwierigen Lebenssituation für Menschen mit Behinderung in Lalibela, nicht dorthin zurückkehren möchte. Er berichtet uns, er wolle seinen Aufenthalt in Addis Abeba, den er durch seine Ersparnisse aus der Verkaufstätigkeit im Touristenshop in Lalibela in Höhe von 7000 Birr finanziert, solange verlängern, bis das zurückgelegte Geld zur Neige geht. Wir sind erstaunt über diese Nachricht von Bim, die für großen Mut, Tatkraft und Selbstvertrauen steht. Auf unsere Nachfrage hin erläutert er uns seine Situation näher, und stellt uns klar dar, wie schwierig es für ihn als Mensch mit Behinderung im Rollstuhl ist, in Lalibela allein schon aufgrund der bergigen Lage und der steinigen und holprigen Straßen zurechtzukommen. Für Menschen im Rollstuhl ein riesiges Hindernis bezüglich Mobilität im Alltäglichen, inclusive täglicher Gang zur Schule. So hatte er Schwierigkeiten, die vier Kilometer Schulweg zurückzulegen. Der Pusher, der ihm täglich hilfreich sein sollte und aus sehr armen Verhältnissen stammt, hat seine Aufgabe nicht durchgehalten, was zu Schulversäumnissen seitens Bim führte. Aufgrund der steinigen Straßen führten die Erschütterungen im Rollstuhl bei Bim zu weiteren nachhaltigen, gesundheitlichen Schwierigkeiten. Auch die Unterbringung in Lalibela machte Bim bezüglich Hygiene und Begehbarkeit große Probleme, was wiederum oftmals auf Unverständnis seitens der Vermieter traf, die keinerlei Vorstellung davon haben, vor welchen Herausforderungen ein Mensch mit Behinderung im Alltäglichen steht.
Link zum Fotoalbum von Bim & Emaway https://photos.app.goo.gl/vVicitKRyrXnv47W8
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