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Online-Zeitung9. Ausgabe Newsletter - Hope for Ethiopia - 11. Januar 2016 |
Für mich war sofort klar, dass wir als „Hope for Ethiopia“ im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen wollen.
Direkt nachdem ich durch Geza von der Situation gehört und mich im Internet darüber informiert hatte, planten wir unsere kleine gute Tat. Wir wollen Injera und Shiro zubereiten lassen und zu den Bedürftigen, die rund um die Kirchen lagern, bringen. Es ist nicht viel, mit dem wir helfen können, aber ich möchte diesen hungernden und von Leid geplagten Menschen ein Zeichen der Hoffnung und Aufmerksamkeit geben. Sie sollen sich nicht vergessen fühlen und ich denke über eine leckere und Magen füllende Mahlzeit werden sie sich sicher freuen. Mehr dazu auf der nächsten Seite - - - >
Äthiopier essen die Kichererbsensauce Shiro zu Injera, einem säuerlich schmeckenden, pfannkuchenartigen Fladenbrot aus Teff-Mehl, einer endemischen Hirseart. Injera bildet die Grundlage fast jeder Mahlzeit in Äthiopien.
Diese Meldungen sind in Deutschland, vielleicht auch wegen unserer „Flüchtlingskrise“, vollkommen an mir vorbei gegangen. Umso mehr werde ich hier seit meiner Ankunft in Lalibela damit konfrontiert. Lalibela liegt im Osten der Provinz North Wollo und ist von der Dürre mit am stärksten betroffen. Die letzte Regenzeit von Juli bis September 2015 brachte so wenig Niederschlag wie seit 50 Jahren nicht. Weniger als 65% der durchschnittlichen Niederschlagsmenge. In Äthiopien gibt es neben dieser langen Regenzeit nur noch eine kurze Regenzeit im April, im Rest des Jahres herrschen Trockenheit und Hitze. Somit sind sämtliche Ernteerträge von den Regenzeiten abhängig. Die Menschen in den Bergen rund um Lalibela sind verzweifelt und hungern bereits jetzt. Die nächste große Ernte ist erst gegen Ende 2016 zu erwarten. Tausende sind in der Hoffnung auf Überleben aus den Bergen nach Lalibela in die Stadt gekommen. Viele in wochenlangen Fußmärchen. Jetzt belagern die Flüchtlinge aus den Bergen die Kirchen in Lalibela und das Gelände herum. Aber auch hier kann ihnen nicht wirklich geholfen werden. Sie hungern weiterhin und Dutzende sind bereits verhungert. Aber auch die Menschen in Lalibela sind betroffen und haben Angst vor der ungewissen Zukunft. Die Lebensmittelpreise steigen dramatisch an. Teff Mehl, aus dem Injera, das tägliche Grundnahrungsmittel aller Äthiopier, zubereitet wird, hat sich im Preis bereits verdreifacht und kostet jetzt 75 Birr (ca. 3,- Euro) je Kg. Die Preise werden weiter steigen und der Höhepunkt der Hungersnot und Lebensmittelknappheit ist noch lange nicht erreicht.
Die Zahl der durch Hunger bedrohten Menschen in Äthiopien steigt dramatisch an. Nach offiziellen Schätzungen der Behörden sind zwischenzeitlich über 10 Millionen Menschen von der Dürre betroffen und benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe. Zuvor waren die Behörden von 4,2 Millionen (im September 2015) bzw. von 8,2 Millionen (im Oktober 2015) ausgegangen. Insgesamt sind am Horn von Afrika mehr als 22 Millionen Menschen von der Hungersnot bedroht. Grund für die schlimmste Dürre seit 50 Jahren sind die ausgebliebenen Regenfälle. Folgen von El Niño. Dadurch ist in einigen Bereichen Äthiopiens die Ernte deutlich zu gering ausgefallen oder ist auf den Feldern ganz vertrocknet. In einem Land, in dem rund 85 Prozent der Menschen von der Landwirtschaft leben, hat der fehlende Regen schwerwiegende Auswirkungen auf den Ernteertrag. Die Menschen beginnen damit, Saatgut zu essen, das sie jedoch für die nächste Aussaat benötigen würden. Wer kann, verkauft seine Nutztiere, die als letzte Notreserve gelten, um seine Familie ernähren zu können. Zehntausende Menschen sind bereits an den Folgen der Hungerkrise in Ostafrika gestorben und Äthiopien hat um internationale Hilfe zur Versorgung der hungernden Bevölkerung gebeten. Die von Karlheinz Böhm gegründete Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen“ hat ein Nothilfeprogramm zur Bekämpfung der Katastrophe im Süden Äthiopiens gestartet. Link zum Nothilfeprogramm --> http://www.menschenfuermenschen.de |
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