Barney's Wolfzeitung |
|||
Online-ZeitungBarney's Wolfzeitung - Ausgabe 1 |
Wölfe - so leben sie wirklich |
15.03.2014 |
Was ich mit diesem ganz persönlichen Erlebnis zum Ausdruck bringen möchte ist, dass Wölfe ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten zeigen. Später habe ich gelernt, wie sehr dies insbesondere auf frei lebende Wölfe zutrifft. Wo sich die Jährlinge während der Jagd der Eltern, um die neugeborenen Welpen kümmern. Dazu das riesige Repertoire an Ausdrucksverhalten und Mimik. Vieles davon ist bei unseren Hunden zwar leider durch Züchtung verloren gegangen. Allerdings möchte ich Frau Askani insofern widersprechen, dass sich dies auf alle Hunde bzw. Hunderassen bezieht. So schreibt sie in Ihrem Buch Wolfsspuren (2008) auf Seite 13 etwa: "Ein Wolf teilt seine Gefühle, Emotionen, Stimmungen, und Absichten nur mit einem bestimmten Gesichtsausdruck oder mit einem Blick mit. Ganz anders als der Hund mit seinem vielfältigen Gebell und Gekläff". Das ist sicher etwas provokativ gemeint und der Begriff vom blöden Kläffer und Hackenbeißer kommt auch nicht von ungefähr. Statt weiterer Worte hierzu, lasse ich einfach mal das Video für sich sprechen, denn Bilder und Videos drücken oft mehr aus, als tausend Worte. Für Wölfe interessiert habe ich mich schon, seitdem ich erfahren habe, dass sie in Deutschland wieder eingewandert sind. Die ersten hautnahen persönlichen Kontakte haben jedoch erst Frau Askani im Wildtierpark Lüneburger Heide und Timo im Filmtierpark Eschede ermöglicht. Eines können Sie liebe Leser mir glauben, durch solche Treffen bekommen sie ein völlig neues Bild vom ach so bösen Wolf. Ja ich habe so einige Schrammen durch den grobmotorischen Umgang der Wölfe mit mir davon getragen, doch habe ich es auch darauf angelegt und kenne das auch von unserem Hund. Die Mimik, das Verhalten, dieser unverfälschte Charakter haben mich nicht nur beeindruckt. Seit diesen Begegnungen, gehe ich auch mit Hunden ganz anders um. Im Verhalten von freilebenden Wölfen und Wölfen im Gehege gibt es große Unterschiede und viele Gemeinsamkeiten. In der kommenden Ausgabe wird ausschließlich auf das Verhalten freilebender Wölfe eingegangen. Dabei werden Sie auch erfahren, wie der Mensch sich zu verhalten hat, wenn er tatsächlich mal einem Wolf begegnen sollte. |
Im freilebenden Familienrudel gibt es eine klare Verteilung der Aufgaben und Rangordnung. Die Mutter ist Chefin und wenn die Jungwölfe alt genug sind, müssen sie das Rudel verlassen. So suchen sie sich im Alter von zwei Jahren ein eigenes großes Revier. Im Gehege gibt es dies nicht. Die Wölfe können es ab einem bestimmten Alter nicht verlassen und meist sind es keine Familien, die dort zusammen leben. Hinzu kommt der Kontakt zu den Menschen und mittlerweile werden Wölfe im Gehege öfter von Menschen handaufgezogen. Diese Wölfe zeigen ein anderes Verhalten, als nicht handaufgezogene Wölfe. Meist sind sie zutraulicher und erschrecken nicht so schnell durch ungewohnte Geräusche und Bewegungen. Für alle Wölfe im Gehege bedeutet der Zaun eher Schutz, als Gefängnis. Sie kommen nicht an den Zaun, weil sie flüchten wollen, sondern, weil sie gelernt haben, dass die Menschen Ihnen durch den Zaun nichts anhaben können. Deutlich wird dies, wenn man im Wolfcenter Dörverden eine Fotopirsch im Gehege der nicht handaufgezogenen Wölfe macht. Auf einmal wird es schwer, den Wolf, der sich vorher noch am Zaun gerne fotografieren ließ, vor die Linse oder überhaupt zu Gesicht zu bekommen. |
|