Die zehn wichtigsten Faktoren erfolgreicher ERP-Einführung
(Auszüge aus dem Buch: Erfolgreiche ERP-Projekte, Springer Verlag ISBN 978-3-642-32828-2)
Die Ausführen sollen dazu beitragen
1. Komplexität des Themas beachten und sie (Komplexität) bewältigen
Bei der Planung eines Projekts für die Einführung eines ERP-Systems müssen wir uns klar darüber werden, dass wir es hier mit komplexen Sachverhalten zu tun haben werden, die wir bewältigen müssen.
ERP-Projekte betreffen immer das gesamte Unternehmen.
Alle Bereiche des Unternehmens
…müssen in das Geschehen eingebunden werden, wobei die Verantwortlichen jeweils unterschiedliche Vorstellungen und Zielrichtungen aus ihrer Aufgabenstellung und aus ihren persönlichen Ambitionen heraus vertreten, was sicher legitim ist, denn der Vertriebsver-
antwortliche muss anders denken und handeln als der Verantwortliche für die Fertigung oder für das Rechnungswesen. Trotzdem muss es gelingen, dem Vertriebsverantwortlichen zum Beispiel die Sichtweise der Konstruktion bzw. der Fertigung plausibel zu machen, damit er die Gedankenwelt dieser Bereiche verstehen und akzeptieren lernt. Ein geeigneter Kompromiss muss trotz unterschiedlicher Sichtweise der Bereiche gefunden werden.
Wenn dem so ist, dann lässt sich daraus ohne weiteres ableiten, dass die Bewältigung dieser komplexen Aufgabenstellung ERP einzuführen hohe Anforderungen an die Akteure und insbesondere an das Management eines Unternehmens stellt.
In einem ERP-Projekt existieren in jedem der oben genannten Unternehmensbereiche viele Merkmale, die untereinander und selbst wieder mit Merkmalen anderer Bereiche in Abhängigkeit stehen. Diese unterschiedlichen, abhängigen Merkmale gilt es im Rahmen eines ERP-Projekts so in Einklang zu bringen, dass am Ende ein ganzheitliches System, mit dem alle Mitarbeiter gleichermaßen ihre Aufgaben im Sinne der Unternehmensführung und deren Zielsetzungen gut erfüllen können, zur Verfügung steht.
Komplexität bewältigen bedeutet für die Akteure des ERP-Projekts, ganzheitlich, in Gesamtzusammenhängen zu denken und zu handeln, wenn Einzellösungen einzelner Unternehmensbereiche in eine Gesamtlösung erfolgreich eingebracht werden sollen.
Versetzen wir uns doch einmal in die Lage eines Mitarbeiters in einem Unternehmen. Können wir da nicht erkennen, dass, gleichgültig an welcher Stelle oder in welcher Hierarchieebene der Mitarbeiter angesiedelt ist, der Einzelne bei seiner zwangsläufig fachorientierten Spezialisierung in seinem Verantwortungsbereich nur sehr bedingt die Möglichkeit hat, in Gesamtzusammenhängen zu denken und zu handeln?
In Projekten in allen Bereichen werden immer wieder all zu schnell Einzellösungen gesucht, ohne für das ERP-Projekt ein Gesamtkonzept aufgestellt zu haben, innerhalb dessen erst im zweiten Schritt Einzellösungen erarbeitet werden können und auch unbedingt sollten. Die Verwunderung ist dann am Ende groß, wenn festgestellt wird, dass die wohlgemeinten Einzellösungen nicht zusammen passen. Von einer Gesamtlösung ERP kann so keine Rede sein!
wird fortgesetzt