Wenn jemand eine Reise tut …....
Wer sich anschickt in den Urlaub zu reisen, sollte an die Möglichkeit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung denken. Abhängig von Ziel, Jahreszeit, Dauer und Abenteuer-Faktor sind unterschiedliche Aspekte zu beachten.
Hinsichtlich Klima und Witterung gilt, dass mit steigender Temperatur bzw Luftfeuchtigkeit Wachstum und Verbreitung von Keimen und Kleingetier zunehmen. Umgekehrt kommen in Kältezonen viele Mikroorganismen überhaupt nicht vor. Das gilt auch in Bezug auf die Haltbarkeit von Lebensmitteln (von Polarforschern oder Bergsteigern zurückgelassene Verpflegung ist nach Jahrzehnten im Dauerfrost noch genießbar).
Von Bedeutung ist weiters, ob jemand als betreuter Urlauber (z.B. in einem Klubhotel) oder als Rucksacktourist auf sich allein gestellt unterwegs ist. Nicht zuletzt schreiben behördliche Auflagen Impfungen oder Gesundheits-bescheinigungen für Einreisewillige vor (solches gilt insbesonders für die Mitnahme von Tieren).
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es kaum einen Winkel auf dieser Erde gibt, wo gar keine medizinische Versorgung existiert. Bei ausreichender Zahlungsfähigkeit sind so gut wie überall Ärzte und Medikamente aufzutreiben. Mängel bestehen eher in bezug auf Hygiene (ein exemplarisch dokumentierter Fall beschreibt eine in Südeuropa verunfallte Autolenkerin, die nachweislich in einem lokalen Spital mit mehreren Problenkeimen infiziert worden ist und nur mit großer Mühe in Österreich gerettet werden konnte.
Vorsicht ist geboten bei Lebensmitteln (kochen, schälen oder vergessen!), Trink- und Badewasser sowie Kontakt mit Menschen oder Tieren. Aus gutem Grund begrüßen Inder einander, indem sie die (eignen beiden) Hände falten und mit dem Kopf nicken. Händeschütteln ist der häufigste Übertragungsweg für Infektionen!
Toiletten sind ebenfalls Brutstätten für Keime. Es empfiehlt sich, schon daheim zu üben, sein „Geschäft“ hockend zu verrichten, denn in fernen Ländern sind Sitz-WC's unbekannt (während eines Auslandseinsatzes habe ich beobachtet, dass unsere WC-Brillen reihenweise gebrochen waren; Ursach war ausnahmsweise nicht Vandalismus sondern die sogenannten local workers, die in für sie gewohnter Weise auf die Klomuscheln gestiegen sind – muß eine besondere akrobatische Übung gewesen sein).
Noch etwas: um Gulasch und Schweinsbraten zu konsumieren, bedarf es keiner Fernreise; ich bin immer am besten gefahren, wenn ich das selbe gegessen habe wie die Einheimischen (es muss ja nicht das Grauslichste sein).
Was soll in eine Reiseapotheke ?
Auf alle Fälle jene Medikamente, die für Daueranwendung vorgesehen sind (rechtzeitig und in ausreichender Menge verschreiben lassen, denn auch der einsatzfreudigste Hausarzt braucht bisweilen selbst Urlaub).
Wichtige Hinweise: Die folgende Liste ist ein Vorschlag und sollte den Individuellen Erfordernissen der Reise und der Kompetenz der Anwender angepaßt werden (wer mit einem Dreiecktuch nichts anzufangen weiß, muss sich keines mitnehmen). In den Klammern stehen Wirkstoffe bzw. Arzneiformen, die in Frage kommen und derzeit in Österreich ohne ärztliche Verschreibung in Apotheken erhältlich sind. Besondere Vorsicht ist in Bezug auf Kinder, Schwangere und chronisch Kranke geboten (als Alternativen gibt es homöopathische Mittel, welche nicht extra angegeben sind).
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Im Fall einer ernsthaften Erkrankung ist ehestmöglich eine ärztliche Diagnose zu erwirken, damit anschließend die zielgerichtete Behandlung stattfinden kann (aus diesem Grund enthält der Vorschlag kein Antibiotikum). Auf ärztliche Verschreibung ist jede Abänderung möglich.
Universalmittel gegen Schmerzen und Fieber (Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Paracetamol)
Universalmittel gegen Durchfall (Aktivkohle, Gerbsäure, Loperamid)
Universalmittel gegen Übelkeit (Iberogast®)
Universalmittel gegen Augen(Bindehaut)-Entzündung (Naphazolin)
Universalmittel gegen Husten (Efeu, Isländisch Moos, Ambroxol)
Universalmittel gegen Reisekrankheit (Dimenhydrinat)
Universalmittel gegen Überreaktionen der Haut (Antihistaminikum äußerlich)
Universalmittel gegen Einschlafprobleme und Allergie (Diphenhydramin)
Universalmittel gegen Heiserkeit, Hals- und Rachenschmerzen (div. Lutschpastillen)
Universalmittel gegen Schnupfen (Oxymetazolin, Xylometazolin zur lokalen Anwendung)
Universalmittel gegen Verstopfung (Mikro-Einlauf, Zäpfchen)
Vorbeugend
Mittel zur Aufrechterhaltung der Darmflora (Lactobacill. spec.)
Mittel zur Aufrechterhaltung der Elektrolyte (Elektrolyt-Pulver zur oralen Rehydrierung)
Mittel zur Heilung der Haut (Wundsalbe, -Creme, Spray, evtl. desinfizierend)
Mittel zur Abwehr von Insekten (Spray, Gel, Schutzband)
Sonnenschutz (Lotion, Gel, Spray) und After-Sun-Präparate
Erste Hilfe
Injektionsset (steril)
Beatmungsbehelf (Tuch, Taschenmaske)
Einmalhandschuhe
Wunddesinfektionsmittel (Spray, flüssig)
Verbandpäckchen
Wundauflagen (steril)
Spulenpflaster
Fixierbinden (elastisch, selbsthaftend)
Verbandpflaster (Strips, Meterware zum Abschneiden)
Elastische Fixierbinden
Dreiecktücher
Nicht zu vergessen: rechtzeitig (am besten ein Jahr vor Abreise) Impfungen abklären und Termine festlegen, körperliche Mängel beheben (Zähne, Augen, Haut, Eingeweide – ein schmerzender Zahn kann einen Urlaub gehörig versauen, ganz zu schweigen von einem eingeklemmten Leistenbruch). Mit Kindern zu reisen ist natürlich nicht verboten; als reisefreudiger Vater rate ich, mit ganz kleinen eher nicht, ab dem vierten Lebensjahr behutsam auf Grosse Fahrt zu gehen.
Wenn Sie wünschen, quetschen wir gerne unsere Spezial-EDV aus, um Ihnen die nötigen Tipps für Ihre Reise zu vermitteln.
Mag.pharm. Johann Kuhn
Andromeda Apotheke Andromeda Tower
Donau-Citystraße 6, Ebene - 3
Telefon 263 78 78
email: androapoparf@aon.at
Website: www.andromeda-apotheke.at
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