Seite 3 von 4 - Blättern mit Pfeilen am Bildschirmrand -
HOPE-ful-News |
||
Online-Zeitung15. Ausgabe Newsletter - Hope for Ethiopia - 9. März 2017 |
Ich hatte Workiye bei meinem letzten Besuch in Lalibela kennengelernt. Wir warteten bei der Lalibela Verwaltung auf den Beginn einer Versammlung zur Klärung eines Sachverhaltes, als Workiye, ein Kind an der Hand, ein anderes auf den Rücken geschnallt, weinend und vollkommen verzweifelt aus einem der Sprechzimmer kam. Ich schickte Eyayaw hinter ihr her, um herauszufinden, was sie so unglücklich machte. Workiye lebt ganz alleine mit ihren 3 Kindern, kann die Kinder nicht ernähren, alle hungern und sie weiß nicht weiter. Sie hatte bei der Verwaltung angefragt, ob sie eine Uniform und Schulbücher für ihre Tochter bekomme, da diese sonst die Schule nicht besuchen kann. Geza meint, grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, Schuluniform und Bücher von der Verwaltung zu bekommen, aber die Allerärmsten der Armen von der Strasse würden dabei nicht berücksichtigt. Sie bekommen nicht mal Respekt und werden sofort weggeschickt und abgewiesen. Wir haben Workiye das benötigte Geld und noch etwas mehr, insgesamt 30 Euro, gegeben und ich bin mit Geza so verblieben, dass er Workiye aufsucht und wir ggf. eine Patenschaft für sie finden wollen.
Geza aus Lalibela schrieb vor Beginn der Patenschaft: "When I went to her living place all her kids were crying, I was asking her why they are crying, she just answered me short answer “because they need food” her tear was dropped on her face when she answered me this short answer. She was not able to speak further more because she was also very hungry and hopeless. All her kids are slept from the bare land and they don’t have any stuff like clothes, matters, sheets, and clothing for her children, cooking materials and so on. I have shortage words to write about them."
Im November 2016 hat Manuela aus Ochsenfurt eine Patenschaft mit der allein erziehenden Workiye und ihren 3 Kindern begonnen. Mit dem monatlich 35 Euro ist für eine eigene Bleibe und etwas Nahrung gesorgt. Tochter Abeba geht in die Schule und ich freue mich schon darauf, die 4 bei meinem nächsten Besuch besser kennen zu lernen.
Workiye Yemane (35 Jahre), Sohn Melak (2 Jahre), Tochter Abeba (6 Jahre) und Sohn Benega (2 Monate)
Eine unserer Patenschaften ist Bimero Debasche, ein 16 Jahre alter gehbehinderter Junge, der allein mit seiner 18-jährigen, auch von Geburt an gehbehinderten Schwester lebt. Die Beiden wurden von ihrer Familie in den Bergen ausgesetzt, jemand brachte sie nach Lalibela, wo sie knapp ein Jahr auf der Straße lebten bis "Hope for Ethiopia" im August 2014 eine Patenschaft mit Staphan Laudien aus Jena für die Beiden vermitteln konnte. Dank der Patenschaft haben die Beiden ein Dach über dem Kopf, für etwas Nahrung ist gesorgt und seit über 2 Jahren besuchen die Geschwister die Schule. Bimero ist sehr intelligent, lernbegierig und in der Schule mittlerweile einer der Besten. Link zum Fotoalbum der Patenschaft
Nun hat Bimero das Problem, dass sein Rollstuhl den Bedingungen in Lalibela nicht mehr lange gewachsen sein wird. Die massiven Plastespeichen der Räder sind zu über der Hälfte gebrochen und im Ganzen macht der Rollstuhl mittlerweile einen recht instabilen Eindruck. Davon abgesehen ist Bimero gewachsen und der Rollstuhl eigentlich zu klein für ihn. Bimero bedeutet seine Mobilität Alles und seine größte Sorge ist, dass er nicht mehr zur Schule kommt. Ich könnte hier in Deutschland preiswert einen Rollstuhl für Bimero erwerben und aufwändig nach Lalibela transportieren, aber ich bin mir sicher, dass dieser den Anforderungen in Lalibela nicht standhalten würde. Bei meinen Überlegungen und Recherchen bin ich auf eine Schweizer Hilfsorganisation gestoßen, die in Addis Abeba Rollstühle für Äthiopier/-innen fertig und an arme und bedürftige Behinderte verteilt. Also habe ich mich an "Addis Guzo" gewandt, die Geschichte von Bemirew vorgetragen und 150 Euro als Spende angeboten, wenn Bemirew einen Rollstuhl bekommt. Addis Guzo wollte uns wirklich gerne helfen, aber obwohl wir die geforderte Bedarfsbestätigung von der Verwaltung Lalibelas besorgt hatten, darf uns Addis Guzo keinen Rollstuhl für Bemirew zur Verfügung stellen, da sie bisher keinen Zusammenarbeitsvertrag mit der Region Amhara erhalten haben. Nun, ich werde nicht aufgeben und irgendwie werden wir einen Rollstuhl für Bemirew besorgen. Er möchte später mal Wissenschaftler werden und der Schulbesuch ist für ihn alles. Hoffentlich hält sein Rollstuhl noch etwas durch...
|