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Kindermord

Ein Vergleich zwischen der Kindermörderin Monika Weimar und der Mythenfigur Medea

Als Medea in der Antike aufgrund von Liebe viele, schwere Straftaten begeht und infolgedessen auch ihre beiden Söhne ermordet, ist die ganze antike Welt in Aufruhr – so jedenfalls die Legende.

In der heutigen Zeit gilt eine solche Tat als inakzeptabel und wird von der Öffentlichkeit verurteilt.

Der Fall „Mutter Weimar“ sorgte in den 1980er und 1990er Jahren für großes Medieninteresse. Hierbei soll Monika Böttcher, geschieden Weimar, ihre beiden Töchter ermordet haben. Bis heute ist die Schuldfrage nicht geklärt, obwohl Monika Weimar vom Gericht in den 1990er Jahren für schuldig erklärt wurde.

Um eine Parallel zu moderne zu ziehen und eine reelle Vorstellung von der Materie zu erhalten, werden beide Fälle unter Berücksichtigung folgender Aspekte verglichen: Motive und Beweggründe der Mütter, der Tathergang, Strafe für die Täterinnen und öffentliches Interesse an den Fällen.

Medea verliebt sich in Iason und bekommt mit diesem zwei Kinder, Söhne, die sie dann wenige Jahre nach deren Geburt ersticht. Sie hat aus Liebe gehandelt. Ihr Ehemann Iason verliebte sich in eine andere Frau, Glauke. Medea, die für die Beziehung mit ihrem Iason schon Flucht, Mord und weitere Straftaten begangen hatte, wollte sich Iason rächen. So ermordete sie zuerst Glauke, glaubte jedoch Iason noch nicht genug gestraft zu haben und entschließt sich so ihre beiden Kinder zu töten. Ihr Motiv ist also eindeutig Rache.

Bei Monika Weimar hingegen ist das Motiv nicht deutlich erkennbar. Es ist zum einen zu sagen, dass Monika Weimar bis heute bestreitet die Täterin zu sein. Demnach gibt es nur Vermutungen über ihre Beweggründe, die von der Polizei angestellt wurden. Jedoch zuerst zum Tathergang. Nachdem die Kinder Karola und Melanie am 4.8.1986 als vermisst gemeldet wurde und wenige Tage später tot aufgefunden werden, geraten sowohl die Mutter als auch Vater Reinhard Weimar unter Verdacht. Da sich die Mutter Monika Weimar im Verhör in immer mehr Lügen verstrickt, wird sie 1988 als schuldig erklärt. Die offizielle dieser von der Polizei angestellten Vermutungen ist, dass Monika Weimar mit beiden noch lebendigen Töchtern zu einem nahegelegenen Waldstück gefahren ist und dort beide Mädchen erstickte. Die Leiche des einen Mädchens ließ sie dort, während sie mit der anderen Leiche einige Kilometer weiter fuhr. Diese warf sie dann in den zur Straße angrenzenden Wald. Sowohl Polizei als auch Gericht vermuten jedoch, dass die Kinder ihrer Affäre mit einem Amerikaner im Weg standen.  Monika Weimars Motiv war also auch die Liebe, so wie das Motiv Medeas. Wenngleich Medea tötete, weil sie von ihrer großen Liebe verletzt worden war und Monika Weimar, weil sie glaubte, ihre Liebe würde durch die Kinder gefährdet.

Während sich  Medea aufgrund einer weiteren Flucht einer Strafe entziehen konnte, wurde Weimar zu lebenslanger Haft verurteilt bevor sie 1995 für einen weiteren Prozess, bezüglich des Mordes an ihren Kindern, frühzeitig entlassen wurde. Bei diesem Prozess wurde sie freigesprochen jedoch in einem dritten Prozess wieder zu lebenslanger Haft verurteilt. So verbrachte sie 11 Jahre in Haft bevor sie 2006 wieder frühzeitig aus der Haft entlassen wurde. Jedoch nicht nur gesetzlich wurde Monika Weimar gestraft sondern auch von der Gesellschaft verurteilt. Dies gilt auch für Medea. Während die Rolle der Frau in der Antike es war, zu Hause zu bleiben, sich um die Kinder zu kümmern und bei den Sklaven zu bleiben; tat Medea nichts dergleichen. Sie war das Anti-Vorbild der Antike. Die Frau der Antike hatte keine Gewalt über ihre Kinder, dafür war der „pater familias“ (Hausvater) zuständig. Dieser hatte die Gewalt über die Kinder und entschied auch über deren Leben bzw. Tod. Des Weiteren war die  Beseitigung, womit die Tötung gemeint ist, von Neugeborenen ein gängiges Mittel zur Regulierung der Familiengröße. Dies hieß jedoch nicht, dass eine rachsüchtige Tötung von den eigenen Kindern gesellschaftlich angesehen war. Außerdem wurde ein gesetzliches Verbot von Kindstötung im Jahre 315 n.Chr. erlassen. 

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es tatsächlich Parallelen  zwischen den beiden Morden gibt, wie z.B. in den Motiven oder dem gesellschaftlichen Ansehen der Tat. Es sind jedoch auch zahlrreiche Unterschiede zu erkennen und nicht zuletzt ist es wichtig zu verdeutlichen, dass eine Mutter auch in der Realität zu einer solchen Tat fähig ist.

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