Die Sage der Medea gehört zu den bekanntesten Überlieferungen Antiker Mythologie und zählt heute wie damals zu polarisierender Weltliteratur. Zusammen mit der Universität Potsdam hat sich unsere Teilgruppe des Lateinkurses des Paulus-Praetorius Gymnasiums Bernau mit dem Thema auseinander gesetzt. Vor dem Hintergrund des BrAnD-Projekts haben wir uns folgende Fragen gestellt und beantwortet: Was beinhaltet die Medea-Sage? Wie wird sie von verschiedenen Autoren im Laufe der Zeit dargestellt? Inwiefern lässt sich so ihre Willensbildung interpretieren? Was bewegt Menschen dazu, ihre Kinder töten zu wollen? Wie lässt sich eine Parallele zur heutigen Zeit ziehen?
placuit hoc poenae genus, meritoque placuit: ultimum magno scelus animo parandum est: liberi quondam mei, uos pro paternis sceleribus poenas date.
Man beschließt die Art der Strafe und man beschließt die Schuld: Ein großer Geist muss das äußerste Verbrechen vorbereiten, einst meine Kinder ihr gebt die Strafe für die väterlichen Verbrechen.
Medea ist die Tochter des Königs Aietes von Kolchis, Hüter des Goldenen Vlies. Laut der Sage verfügt sie über Zauberkräfte. Iason, Neffe des Königs Pelias von Iolkus, soll zusammen mit den Argonauten, im Auftrag seines Onkels, das Goldene Vlies von Aietes erbeuten. Dieser stellt Iason vor unbezwingbare Aufgaben, welche den Argonauten töten sollten. Dieser jedoch schreckt nicht zurück. Medea, welche das Gespräch zwischen Iason und ihrem Vater beobachtet hatte, verliebt sich in Iason und will ihm helfen die Aufgaben zu bestehen. So fertigt sie eine Zaubersalbe, welche Iason unverwundbar macht. Am nächsten Tag stellt der wagemutige Held sich seinen Hürden und bezwingt diese mühelos. Aietes ist vollkommen erzürnt und schlussfolgert sofort, dass Medea dem jungen Argonauten mit ihrer Zauberkraft geholfen haben muss. Medea flieht heimlich aus dem Palast und sucht die Argonauten auf. Sie lässt sich von Iason versprechen, dass dieser sie heiraten wird und ihr für immer treu bleiben wird, im Gegenzug hilft sie ihm das Goldene Vlies zu stehlen. Gemeinsam fahren Medea und die Argonauten zu der Insel, wo ein Drache das Goldene Vlies bewacht. Medea schläfert den Drachen ein und sie fliehen mit dem Goldenen Vlies. Auf der Flucht vor den Truppen ihres Vaters tötet Medea ihren Bruder Apsyrtos, zerstückelt ihn und wirft seine Glieder ins Meer. Auf der Heimfahrt nach Iolkus heiraten Iason und Medea. In Iolkus angekommen fertigt Medea einen Verjüngungstrank für Iasons Vater Aison, bei welchem sie seine Kehle durchschneidet und er verjüngt wiederbelebt wird. Pelias Töchter bitten Medea dasselbe für ihren Vater zu tun. Medea willigt unter der Bedingung ein, dass diese ihren Vater selbst töten. Pelias wird von seinen eigenen Töchtern erstochen, Medea jedoch fertigte nur einen gewöhnlichen Kräutertrank, in der Hoffnung Iason würde an die Stelle Pelias’ treten. Akaston, Pelias Sohn, aber reißt die Herrschaft an sich. Iason und Medea fliehen nach Korinth, dort leben sie 10 Jahren und haben 2 Söhne. Iason verliebte sich jedoch eines Tages in die Tochter des Königs Kreon von Korinth. Für Glauke verlässt er Medea und bricht somit sein Versprechen. Diese tötet aus Rache Glauke (und Kreon). Doch Medeas Rachsucht ist noch nicht gestillt, sie überlegt sich das grausamste Verbrechen, das sie Iason antun kann. Sie kommt auf die Idee, ihre gemeinsamen Kinder zu töten. Sie ist im Zwiespalt, nach längerer Überlegung fasst sie den Entschluss, ihre Kinder töten zu wollen. Iason kommt zu spät Medea hat ihre beiden Söhne getötet. Sie flieht auf einem, von einem Drachen gezogenen, Wagen in den Himmel. |
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