Frauen in der Gesellschaft zwischen Einschränkungen und freiem Willen
Textausschnitt aus Livius Buch 34,3; Livius gibt eine Rede Cato des Älteren wieder [1]
Recensete omnia muliebria iura quibus licentiamearum adligaverintmaiores vestri per quaeque eas subiecerint viris; quibus omnibus constrictas vix tamen continere potestis.
Quid? Si carperesingular et extorquere et exaequari ad extremum viris patiemini, tolerabiles vobis eas fore creditis? Extemplo simul pares esse coeperint, superiores erunt.
Prüft alle weiblichen Rechte, durch welche eure Vorfahren deren Zügellosigkeit gehemmt haben und durch welche sie diese dem Manne unterworfen haben; sie, die durch all diese gebunden sind, könnt ihr dennoch kaum im Zaum halten.
Was? Wenn ihr dulden werdet, dass sie einzelne schwächen und entkräften und zuletzt den Männern
gleichgestellt werden. Glaubt ihr, dass diese euch erträglich sein werden? Augenblicklich werden sie überlegen sein, sobald sie beginnen, gleichgestellt zu sein.
[1] http://www.thelatinlibrary.com/livy/liv.34.shtml, Zugriff am 13.03.2015 (13:40)
Resümee
Cato denkt über die Rechte der Frauen nach, die von den Vorfahren bestimmt wurden. Die Frauen sind stark, auch wenn die Gesetze sie unterdrücken und den Männern unterwerfen. Was würde passieren, wenn sie nun gleichgestellt werden? Alle übrigen Gesetze wären entkräftet und die Frauen wären laut Cato unerträglich. Solches Unglück soll immer weit entfernt bleiben, denn Cato ist der Meinung, dass dies alles zum Negativen verändern würde.
Cato
Marcus Porcius Cato Censorius war ein römischer Staatsmann und Censor. Geboren wurde er 234 vor Chr. in Tusculum als Sohn eines Ritters.[1] In dieser Zeit stieg Rom gerade zur Weltmacht auf und die Gesellschaft wurde durch viele verschiedene griechische Einflüsse verändert. Ohne Vorfahren in hohen Staatsämtern vorweisen zu können, schaffte es Cato, der deshalb als „homo novus“ bezeichnet wurde, den gesellschaftlichen Aufstieg zu schaffen und Politiker zu werden. Er trat dabei für den Kampf für die urrömischen Tugenden, wie den Ernst, den Mut oder die Bescheidenheit ein.[2] Als Wortführer der Gegenströmung für die altrömischen Werte war er gegen die Leichtlebigkeit, griechische Einflüsse und Sittenlosigkeit der Bevölkerung. 184 vor Chr. begann seine Censur. Dies war auch der Höhepunkt seiner politischen Laufbahn und brachte ihm den Beinamen Censorius ein. Bei den Senatoren war er ob seiner Strenge und seiner oftmals kompromisslosen Art gefürchtet. Bekannt wurde er vor allem durch seine berühmten Reden, von denen noch einige – wenn auch teilweise nur bruchstückhaft – erhalten sind. Mit ihm wird außerdem der Satz „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.“ assoziiert, welchen er zum Ende einer jeden Rede vorgetragen haben soll.[3]
[1] Gehrke, Hans-Joachim: Marcus Porcius Cato Censorius – ein Bild von einem Römer. In: Hölkeskamp, Karl-Joachim , Stein-Hölkeskamp, Elke (Hrsg.): Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik. München 2000, S. 147–158.
[2] Kienast, Dietmar: Cato der Zensor. Seine Persönlichkeit und seine Zeit. Rom 1973
[3] Furger, Andres : Übrigens bin ich der Meinung... Der römische Politiker und Landmann Marcus Cato zu Olivenöl und Wein. Mainz 2005
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