Barney's Wolfzeitung |
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Online-ZeitungBarney's Wolfzeitung - Ausgabe 1 |
Wölfe - so leben sie wirklich |
12.02.2014 |
Es gibt viele Tierparks in Deutschland mit Wölfen. Da ich in Niedersachsen lebe, habe ich zunächst diese Tierparks besucht. Lohnt sich ein Besuch? Was erwartet mich dort und wie ist deren Ausrichtung? Es gibt immer wieder Kritik an Tierparks grundsätzlich und der Haltung von Wölfen. Mal werden die Gehege als viel zu klein empfunden oder die Eintrittspreise erscheinen zu hoch. Manchmal wird der Umgang der Pfleger mit den Tieren kritisiert. Ich habe über die verschiedensten Tierparks schon viel positives als auch negatives gehört. Von wunderschön gestalteten großen Gehegen bis zu schlecht gehaltenen Tieren, von Tieren, die täglich aus den Gehegen kommen bis zu viel zu kleinen Zoos. Am besten macht man sich selbst ein Bild und besucht auch die Tierparks mit schlechtem Ruf wenigstens einmal. Eine artgerechte Haltung bei Wildtieren, die große Territorien wie z. B. Wölfe benötigen, ist sicher sehr schwierig. Dennoch bin ich mir persönlich sicher, dass sich die Tiere in vielen Tierparks wohl fühlen. Wo gibt es in der freien Natur schon jeden Tag einen gedeckten Tisch mit einer Rundumpflege bis hin zur tierärztlichen Behandlung. Ein Wolf in freier Wildbahn wird oft nicht älter, als fünf Jahre, in Gehegen können Wölfe dagegen doppelt so alt werden. Ein absoluter Vorbildzoo in Europa ist der Zoo de Doué la Fontaine bei Saumur, der zudem Tiere wieder auswildert. Dort steht z.B. den schwarzen Nashörnern eine Fläche von 20.000 m² zur Verfügung. Es gibt dort zwar Mähnenwölfe, jedoch keine echten Wölfe. Einen derartigen Tierpark, wie dort, wird man sonst kaum finden. Die Tierparks in Deutschland verbessern die Art der Tierhaltung ständig und oft scheitern Erweiterungen an den langwierig dauernden behördlichen Genehmigungen oder an den Kosten. In Barney's Wolfzeitung möchte ich Ihnen Tierparks nahe bringen, deren Besuch ich für sehr empfehlenswert halte. Dazu gehören der Wildpark Lüneburger Heide, der Filmtierpark Eschede, der Natur- und Umweltpark Güstrow, der Zoo Osnabrück oder der Wildpark schwarze Berge. Beginnen möchte ich jedoch mit dem Wolfcenter Dörverden, das ich als eine Art Kompetenzcenter für Wölfe ansehe. Während es in anderen Tierparks zahlreiche andere Wildtiere gibt, möchte man hier dem Besucher ausschließlich den Wolf näher bringen. Die Betreiber Frank und Christian Faß vertreten die Philosophie, zu zeigen, dass wir in Deutschland mit freilebenden Wölfen im Einklang leben können. In Gehegen mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung lernt der Besucher nicht nur die Wölfe kennen, sondern auch den Umgang mit Ihnen. Ein wichtiger Bestandteil des Wolfcenters ist die Öffentlichkeitsarbeit, durch die sie in vielfältiger Art und Weise Aufklärung betreiben. Der Wolf wird hier nicht verherrlicht und auch die Problematik de Zusammenlebens wird im Wolfcenter aufgezeigt. Deshalb gibt es nicht nur Wolfsgehege, sondern auch ein Gehege mit Schafen und einem Herdenschutzhund. Im Wolfcenter gibt es ein Gehege mit zur Zeit sechs handaufgezogenen Wölfen, eines mit derzeit vier nicht handaufgezogenen Wölfen und eines mit drei tschechoslowakischenWolfshunden. Dazu das bereits erwähnte Gehege mit Schafen und einem Herdenschutzhund, ein Streichelgehege mit Ziegen und seit neuestem ein Gehege mit Erdmännchen. Die Aufklärungsarbeit beinhaltet neben einer knapp einstündigen Führung durchs Gehege mit Vorträgen aufwendig sehr schön gestaltete Ausstellungen. |
Neben einem Zeittunnel gibt es einen Filmraum und einen großen Raum, in dem Kinder und Erwachsene die Welt aus Sicht des Wolfes sehen und hören können. Dazu einige per Videovortrag anzuschauende Vorträge über Hunde und Wölfe. Die Führung durch die Mitarbeiterinnen oder Frau und Herrn Faß selbst ist immer wieder anders und spannend. So habe ich bereits zweimal an den gesamten Führung teilgenommen und höre mir fast bei jedem Besuch gerne wieder Teile der Vorträge an. So erfahre ich auch nach vielen Führungen immer noch die eine oder andere Neuigkeit über Wölfe. Fast einzigartig ist die Möglichkeit mit seinem Fotoapparat durch Fotoklappen in den Gehegezäunen die Wölfe hautnah zu fotografieren. Wem das nicht ausreicht darf sich an einer Fotopirsch durch das Wolfsgehege mit den nicht handaufgezogenen Wölfen anschließen. Wer die Nähe der Wölfe auch nachts erleben möchte kann im Tipi direkt im Wolfcenter übernachten oder wer es luxuriöser mag, sogar im Baumhaushotel über einem Wolfsgehege die Nacht verbringen. Kurzinfos Wolfcenter, Dörverden, Kasernenstr. 2 Öffnungszeiten: 15.03.-31.10: 10.00 - 19.00 Uhr, täglich in den Ferien, sonst mittwochs bis sonntags. 01.11.-14.03. 10.00 - 17.00 Uhr, täglich in den Ferien, sonst nur am Wochenendede geöffnet. Eintrittspreise: Erwachsene (ab 14 Jahre) 12,50 Euro/pro Person, Kinder (4 bis 13 Jahre) 9,00 Euro/pro Person, Hunde 5 Euro / pro Hund Vermietung Fotoklappen: je Stunde 10,00 Euro, pro Tag: 30,00 Euro Hinweise Hunde können im Tipi und Baumhotel nicht übernachten. Sie können jedoch Zimmer buchen wo Hunde erlaubt sind! Restaurant: Wolfsrevier mit gutem Preis/Leistungsverhältnis und sehr freundlichem Service Kinder: sehr willkommen, Führungen für Kinder werden angeboten, Streichelgehege Hundeeignung: sehr gut Parkplätze: kostenlos und ausreichend direkt oder in unmittelbare Nähe vorhanden Weitere Informationen: Wolfcenter Dörverden |
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