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Online-ZeitungKäseblatt |
Die Zeitung von Antenne Hessen |
02.04.2012 |
Vor dem Amtsgericht Berlin müssen sich derzeit zwei Eltern verantworten, die im Streit um ihr Baby dieses fast entzwei gerissen haben.
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Antenne Hessen Newscenter - Hamburg - Die Meldungen überschlagen sich: In Libyen ist der einstige Diktator Muammar al-Gaddafi nach Angaben des Übergangsrats bei einem Gefecht verletzt worden und dann seinen schweren Verletzungen erlegen. Gaddafi sei zunächst mit einem Krankenwagen weggebracht worden, er habe Schussverletzungen an beiden Beinen davongetragen. Seine Leiche ist offenbar in die Stadt Misurata gebracht worden, die wochenlang unter heftigstem Beschuss der Gaddafi-Truppen gestanden hatte. Der arabische Fernsehsender al-Dschasira übertrug live aus der Hauptstadt Tripolis. Auf den Straßen sind hupende Autokonvois unterwegs. "Hier in Tripolis feiern die Menschen schon auf den Straßen", sagte ein Sprecher des Übergangsrats. Die TV-Bilder zeigen jubelnde Menschen, einige geben Freudenschüsse in die Luft ab, andere zerreißen grüne Fahnen, die frühere Nationalflagge unter Gaddafis Regime. Auch in Sirt selbst sind die Menschen euphorisch. Im ganzen Land feiern zahllose Libyer - auch im Internet. "Es ist vorbei", schreiben sie. "Endlich ist er weg." Zu den Umständen des Gefechts gibt es bisher nur wenige Details. Offenbar wurde der Despot in Sirt gefasst. Unbestätigten Angaben zufolge wollten Gaddafi und seine Begleiter die Stadt gerade verlassen. Laut Übergangsrat hatten Nato-Truppen den Konvoi des Gesuchten angegriffen. Das US-Außenministerium teilte allerdings mit, es könne Festnahme oder Tod Gaddafis bisher nicht bestätigen. Aus der Nato-Zentrale in Brüssel hieß es, man brauche Zeit, um die Berichte bestätigen zu können. Sicher sei, dass Nato-Flugzeuge am Donnerstagmorgen Militärfahrzeuge der Gaddafi-Truppen angegriffen hätten. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert einen Kämpfer der Rebellen, der berichtet, Gaddafi habe sich in einem "Loch" versteckt und gerufen "Nicht schießen, nicht schießen". Angeblich trug er eine kakifarbene Uniform und hatte einen Turban auf dem Kopf. Bei dem Gefecht ist laut einem Vertreter der Übergangsregierung der frühere Verteidigungsminister des Machthabers, Abu Baker Junis Dschabir, getötet worden. Der Sender al-Arabija meldete, in Sirt seien Gaddafis Sohn Mutassim und Abdullah al-Sanussi, ein enger Vertrauter des ehemaligen Machthabers, festgenommen worden. Seit Wochen durchkämmen die Rebellen das Land auf der Suche nach dem gestürzten Diktator. Stück für Stück waren die letzten Hochburgen der Gaddafi-Getreuen erobert worden. Gaddafi soll sich nach übereinstimmenden Berichten bis zuletzt in Sirt aufgehalten haben. Seine Heimatstadt war am Donnerstag von Milizen des Übergangsrates nach wochenlangen Kämpfen erobert worden. Sirt war die letzte Bastion des Widerstandes der Gaddafi-Getreuen. Mit dem Fall von Sirt und der Festnahme Gaddafis wäre die 41 Jahre lange Herrschaft des langjährigen Diktators endgültig beendet. Dieser hatte immer wieder betont, er werde nicht aus dem Land fliehen, sondern lieber "bis zum Ende" kämpfen. Informationsminister Mahmud Schamman sagte Antenne Hessen, seinen Informationen nach sei Gaddafi getötet worden. "Wir haben hier in Tripolis noch keine bestätigten Meldungen, aber unsere Kämpfer berichten, dass Gaddafi getötet worden ist", sagte Schamman. Gegen 15 Uhr deutscher Zeit plane der Chef des Übergangsrats eine Pressekonferenz, dort sollen Details über das Schicksal Gaddafis mitgeteilt werden. |
Die Flucht von Muammar al-Gaddafi ist beendet. Nach Angaben des Übergangsrats ist der libysche Ex-Diktator bei einem Gefecht getötet worden. Zunächst hatte es geheißen, er sei verletzt gefasst worden. Offenbar hatte er mit seinen Getreuen versucht, die Stadt Sirt in einem Konvoi zu verlassen.
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