Emden – Sie haben ihn! Das ist sicher. Sieben Tage nachdem Lena († 11) in einem Emder Parkhaus ermordet wurde, gestand der Killer seine Tat im Polizeiverhör. Und es gibt eine dunkle Vermutung: Ist der junge Mann ein Serien-Sextäter?
(Bitterfeld-Wolfen) |
Ein DNA-Test hat ergeben, dass der Festgenommene auch in einem anderen Sexualdelikt verdächtig ist. Er soll im November 2011 in einer Wallanlage nahe dem Parkhaus eine Joggerin überfallen haben. Er konnte seine Tat aber nicht vollenden, sagte der Auricher Oberstaatsanwalt Bernard Südbeck. Phantombilder brachten die Ermittler auf die Spur des Täters. Samstagvormittag wurde er in seiner Einzimmerwohnung in Emden-Wolthusen verhaftet. Den Mord an Lena hat der David H. (18) zugegeben, nicht aber den Missbrauch. Er habe „Erinnerungslücken“, sagte er den Beamten. Nach dem Teilgeständnis erließ ein Richter Haftbefehl – wegen Mordes zur Verdeckung einer Sexualstraftat. Doch wer ist der Killer? Er heißt David H., ist Schüler – und womöglich schon ein Serien-Sextäter! Die Polizei prüft Zusammenhänge zu weiteren Straftaten. Staatsanwalt Bernard Südbeck: „Es handelt sich um einen gefährlichen Täter, der vor nichts zurückschreckt!” Mitschüler beschrieben den 18-Jährigen als schlaksigen Einzelgänger. Er wollte eine Ausbildung zum Gerüstbauer machen. Der Berufsschüler galt als Internetfreak und Hacker, saß viel vor dem Computer. Er lebte erst seit Dezember in seiner 35-qm-Wohnung. Sein Hobby: der Sport „Parkour“, bei dem Hindernisse durch Klettern und Springen überwunden werden. Sein Übungsort: das City-Parkhaus in Emden – dort, wo er Lena getötet haben soll. In seinem letzten Facebook-Eintrag schrieb David H. Freitagnacht, nur Stunden vor seiner Festnahme: „werde mir nun alle Folgen ,Death Note‘ ansehen“. |
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02.04.2012 |
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