Am 05. September 1938 eröffnen die argentinischen Streitkräfte mitsamt ihrer visionierten Befehlshaberei den Krieg gegen das immer schon suspekt erscheinende, portugiesisch geprägte Nachbarland Brasilien. Der große Krieg gegen den Konkurrenten war ausgebrochen!
Und als wäre dies, inklusive der Wirtschaftsprobleme, die nur der aus Deutschland stammende Erzähler mithilfe seiner guten Kontakte ins Reich etwas beheben konnte, noch nicht genug, trat einen Tag darauf die USA, die sich in ihrer Hegemonialstellung gekränkt fühlten, in den Krieg auf antiargentinischer Seite ein. Schon bald kreuzten vor den Küsten Südamerikas US-Flottenverbände, die aktiv in das Geschehen eingriffen. Argentinien sieht sich gezwungen, ein vorzeitiges Friedensangebot im Feldzug gegen Brasilien einzureichen, um die überraschenderweise gelandeten Amis in den Nordanden zurückzuschlagen. Als die Lage aussichtsloser wird und die Kämpfe zunehmendst verlustreich werden, ist man im Präsidentenpalast dazu bereit, auch eine politische Lösung eventuell in Betracht zu ziehen. Da ist die Rede davon, die feindliche USA für einen möglichen Frieden zu gewinnen, wenn es sein muß auch mit Blumengewalt.
Der Leser wird umfangreich, aber auch mit der nötigen Geschwindigkeit durch die ereignisreichen Jahre auf dem südamerikanischen Kontinent geführt. Ich kam während des Lesens dieser Geschichte, die sich durchweg sehr geschmeidig und unterhaltend lesen läßt, nicht umhin, an einen alten Herren im Rollstuhl vor einem Kamin sitzend und in einer Wolldecke eingehüllt, zu denken. Der Kampf um Großargentinien ist ein spannender, zäher und ein grobes Unterfangen. Es werden passende Bildschirmablichtungen des Spielstandes als bildlicher Eindruck eingestreut und hin und wieder wird dem Leser eine Änderung der Armeestruktur aufgelistet. Insgesamt findet man sich sehr schnell zu recht, was auch an der Existenz einer Kapitelübersicht, sowie einer vernetzten Operationsauflistung der einzelnen Unternehmen liegen mag. Ob Argentinien seine Vision in den schwierigen Zeiten des anbrechenden 1940er Jahrzehnts verwirklichen kann und Deutschland auf seinem europäischen Kriegsschauplatz US-amerikanische Verbände bindet, darf die Leserschaft gerne selbst herausfinden. Und auch ich bin gespannt und wünsche Argentinien viel Glück - Claus E. Witz - verändere die Geschichte und verhindere, das Evita singend heult! Fazit:
Eine gelungene Geschichte, die nach Fortsetzung lechzt. Die Überschaubarkeit des Landes Argentinien lädt zu mehr persönlichen Erinnerungen ein. Wer den Flair des südamerikanischen Kontinents mag, wird "Angriff in den Anden" lieben, auch wenn bis jetzt Kuba und Kolumbien noch nicht befreit wurde, dafür hält sich die Armee der Visionäre bisher recht gut im Dschungel des Amazonasregenwaldes. |
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