Am 18. November hat die Schweiz ihr Länderspieljahr 2014 in Polen (2:2) abgeschlossen. Danach war Pause. Eine sehr lange Pause, befand Vladimir Petkovic. «Duro», sagt der Nati-Coach wörtlich. «Es war eine harte Zeit für mich. Ich habe mir viele Spiele angesehen, einzelne Spieler besucht und mich über unsere Spieler informiert. Ich habe überall meine Kontakte und weiss ungefähr, was wo passiert. Ich habe mich sehr gut auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet.»
Nach 125 Tagen endete am Montag die länderspiellose Zeit. Die Nati startet in ein neues Fussballjahr und traf sich wie gewohnt in Feusisberg zum Zusammenzug vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Estland am Freitag in Luzern und einem Test am darauffolgenden Dienstag gegen die USA in Zürich. Und Petkovic konnte zufrieden feststellen, dass seine Nationalspieler nicht nur mit sehr guter Laune einrückten, sondern durchwegs mit persönlichen Erfolgserlebnissen. Petkovic: «Es waren alle froh zu kommen, und sie freuen sich auf die Spiele.» |
Veroljub Salatic, seit vier Wochen sind Sie im Wallis und spielen für den FC Sion. Wie reagieren die Leute, wenn Sie über die Strasse gehen? Wenn ich zu Fuss zu unserem Trainingsplatz in Martigny gehe, fahren oft Autos vorbei, die hupen. Die Fahrer winken mir nett zu. Ich bin sehr freundlich aufgenommen worden. Im Wallis scheint man Sie also zu mögen. Aber was glauben Sie: Wie ist Ihr Image generell nach dem erzwungenen Wechsel von GC und dem wochenlangen Streit? Sagen Sie es mir. Ihr Image hat stark gelitten. Ja, das ist wahrscheinlich so. Ist Ihnen gleichgültig, dass Sie bei vielen als Paradebeispiel eines egoistischen Fussballers gelten, der seine Interessen über jene des Klubs gestellt hat? Am Anfang hat es mich sehr berührt, was über mich erzählt und geschrieben wurde. Heute bin ich gelassener. Nicht alle sind Fans von mir, ich habe Neider. Aber ich weiss, was ich für GC geleistet habe, und meine Frau weiss es auch. Wie oft ich spät heimgekommen bin und wie oft ich mich schon früh am Morgen wieder für den Klub eingesetzt habe. Ich kenne die ganze Wahrheit in dieser Geschichte. Was ist die ganze Wahrheit? Es reicht, wenn ich sie kenne. Wieso ist es nicht möglich, zu erzählen, was wirklich passiert ist? Ich grabe keine alten Geschichten aus. Aber ich erzähle Ihnen etwas anderes: In unserer Familie feiern wir jedes Jahr Namenstag. Wir hatten einen Pfarrer zu Besuch. Das war während meiner Suspendierung bei GC im letzten Jahr. Er sagte: «Nimm es gelassen, glaube an Gott, es kommt gut. Es wird eine andere Türe aufgehen. Vielleicht ist diese sogar besser für dich.» Ich glaube, seine Prophezeiung stimmt. Im Februar liessen Sie die Situation bewusst eskalieren, um Ihren Abgang von GC zum FC Sion zu erzwingen. Sie gingen an die Medien. Was heisst bewusst? Ich wollte weg. Und ich hatte ein Angebot vom FC Sion. GC hat andere Ambitionen als ich. Ich wollte mich mit dem Klub im kleinen Kreis über einen Transfer einigen. Aber es ging nicht. Also musste ich in den Medien Dinge klarstellen. Bedauern Sie etwas in diesem Fall? Es ist schade, dass es so weit kommen musste. So habe ich mir das nicht gewünscht, und es tut mir auch weh. Ich war 15 Jahre bei den Grasshoppers, und ich bin davon ausgegangen, dass ich meine Fussballkarriere bei GC beenden werde. Nachdem ich im Herbst 2012 nicht nach Basel gewechselt war, dachte ich: GC für immer. |
|