Neue Gersag Zeitung |
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12.03.2015 |
Natürlich hätte es auch anders kommen können. Es gab ein paar Chancen, die vielversprechend waren und die, wenn sie denn genutzt worden wären, dem Spiel einen anderen Verlauf hätten geben können. Rüfenacht, Reichert und Joensuu waren nahe am Torerfolg, Scherwey und Plüss trafen das leere Gehäuse nicht. Aber es sind zu viele Konjunktive, die man bemühen muss, um das Desaster des SC Bern schönzureden. Die Wahrheit ist: Es kann nicht nur Pech sein, wenn eine Mannschaft, die mit besten Spielern bestückt ist, keine Tore mehr schiesst. Da stimmt Grundlegendes nicht. Die Ratlosigkeit ist monumental, und sie personifiziert sich in der Figur, die die Verantwortung für das Spiel der Berner trägt: in jener des Trainers. Guy Boucher sagte nach dem Spiel, als wollte er sich mit der Wortwiederholung selber beweisen, dass er recht hat: «Wir spielten erneut solide, solide, solide.» Das mag schon stimmen. Aber solides Spiel reicht nicht, um eine Spitzenmannschaft wie Davos zu besiegen. Es brauchte einen Schuss Spielwitz. Mindestens. Unbeirrt von der anhaltenden Torflaute und den Niederlagen hält der Kanadier jedoch an seinem stereotypen System fest. «Wir müssten die Taktik nur ändern, wenn wir uns keine Chancen erarbeiten würden. Aber wir haben ja viele Chancen, wir nutzen sie nur nicht.» |
Eine Überraschung war es nicht mehr. Dass Dominique Gisins Karriere an diesem Wochenende zu Ende geht, haben diverse Medien zuletzt bereits berichtet. Gespannt sein durfte man aber auf die Begründung der 29-jährigen Engelbergerin.Eine zentrale Rolle spielt beim Rücktritt, dass in ihr in den letzten Monaten nicht mehr das gleiche Feuer gelodert hatte wie in früheren Jahren. «Für die harten Aufgaben einer Skirennfahrerin hat immer mehr der Enthusiasmus gefehlt», gab Gisin zu. Solche Abnützungs-Erscheinungen habe sie bei sich bereits in der Vorbereitung auf diese Saison festgestellt. Das Konditions- und Athletik-Training beispielsweise sei ihr nicht mehr so leicht gefallen. Schon da seien die Gedanken ans baldige Aufhören aufgekommen. Ihr Weg, der von neun Knie-Operationen und weiteren Verletzungen gepflastert ist, kostete zweifellos einiges an Energie.Hinzu kam, dass Gisin die Reizpunkte ausgegangen waren, die ihrer Karriere nochmals einen Schub hätten geben können. «Wenn man merkt, dass man keine Baustellen mehr hat, an denen man arbeiten kann, geht der Reiz verloren», erklärte Gisin. Sie habe nun ihr Potenzial ausgeschöpft und sei an ihre Grenzen gestossen. |
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