Wie oft muss trainiert werden?
Je nachdem wie die Frage gemeint ist!
Geht es um die sichere Führung eines jagdlich motivierten Hundes, so bedarf dieser Hund eine klare und souveräne Führungsperson an seiner Seite. Als Hundebesitzer sollte man sich immer seiner führenden und leitenden Rolle dem Hund gegenüber bewusst sein. Jeden Tag.
Trainiert man beispielsweise aber den „Kehr-um-Pfiff“, so rate ich am Anfang, immer nur 2 oder 3-mal in der Woche zu üben.
Gibt es eine Chance einen stark jagdtriebigen Hund (Fährte und Sicht) irgendwann ohne Leine laufen lassen zu können? (mit entsprechenden Training natürlich), oder gibt es auch Fälle, wo das trotzdem nie möglich sein wird?
Ja, es gibt eine Chance! Mit dem passenden Training, einer guten Erziehung und einer klaren und souveränen Führung. Und natürlich, wenn die Haltungsbedingungen stimmen. Das bedeutet, dass alle Faktoren aus dem Weg geräumt sind, die den Hund hochpuschen oder ihm sogar dauerhaft Stress verursachen.
Im Laufe des Trainings, sollte man sich allerdings kleiner Zwischenziele setzten. Eine Option, die ich immer anstrebe, sind „Kompromiss-Spaziergänge“.
Hierbei gibt es einige Strecken, wo man den Hund gut und sicher laufen lassen kann, und sobald man merkt, dass der Hund sich jagdlich ein wenig rein steigert oder nervös wird, kommt er wieder an die Leine bis er sich beruhigt hat. Bei anderen Hunden ist es ratsam, sie am Anfang des Trainings nur minutenweise abzuleinen und von Mal zu Mal die Freilaufzeit zu erhöhen.
Zur allgemeinen Info:
Zwischen dem 9. und 18. Lebensmonat ist der Jagdtrieb oder auch die Verlockung jagen zu gehen bei allen Hunden am stärksten ausgeprägt!!! So erlebe ich immer wieder, dass jagdlich motivierte Hunde ab dem Alter von 2,5 oder 3 Jahren leichter zu führen sind als in ihrer Jugend.
Hat es Sinn im Anti-Jagdtraining erst mit kurzer Leine zu trainieren und dann auf Schleppleine umzusteigen? Gibt es eine Alternative zur Schleppleine?
Wie bereits erwähnt, kann ich kein übliches „Anti-Jagd-Training“ empfehlen! Ist der Hund erst mal nicht abzuleinen, so empfehle ich immer eine Leinenlänge mit der der Besitzer gut zurecht kommt. Oftmals sind es Leinen mit 3 bis 5 Meter Länge.
Die Schleppleine kann für viele Hundebesitzer zu einer reinen Tortur werden und die Verletzungsrate ist SEHR hoch! Führt man einen Windhund, wie zum Beispiel einen Galgo, an einer 10 m Schleppleine, muss man sich darauf gefasst machen, dass wenn dieser Hund etwas Jagdbares sieht, er innerhalb von drei Galoppsprüngen eine Geschwindigkeit von 40 bis 60 km/h entwickeln kann. Da möchte ich nicht hinten an der Leine hängen! Auch wenn man die Kraft hat den Hund zu halten, so ist es immer ein starker Impuls, der das gesamte Bewegungssystem belastet und auf Dauer große Schäden verursachen kann. Sowohl beim Menschen, als auch beim Hund! |
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