Barney's Neufi News |
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Online-ZeitungBarney's Neufi News - 5. Ausgabe |
So verhalten sich sozialisierte Hunde |
30.06.2013 |
Barney im Hochwassergebiet Boizenburg 2
Nach den ersten Stunden Arbeit wurde ich gefragt, ob ich abgelöst werden wollte und obwohl mir meine Hände trotz inzwischen erhaltener Handschuhe weh taten, machte ich weiter. Mein Helfer neben mir war schließlich schon viel länger am Schaufeln. Die Arbeit machte Spaß und wir arbeiteten wie wohl die übrigen Helfer auch, in einem tollem Team. Jeder Handgriff saß und wenn die Maschine mal stockte, wurde der Sandstau schnell behoben. So wurde die Anzahl unserer gefüllten Säcke immer wieder größer, obwohl diese zunächst schnell abgeholt wurden. Guter Service und Verteilung der Sandsäcke Wir hatten den Vorteil, Säcke ohne Palette zu packen, die z.B. für das Krankenhaus in Boizenburg benötigt wurden. Inzwischen gab es so viele Säcke in der Kiesgrube, dass einige Helfer mutmaßten, dass diese bereits nach Lauenburg verbracht werden. Unterstützt wurde die Annahme dadurch, dass einige Fahrzeuge noch mehr Zeit benötigten, bis diese zurück kamen. An Verpflegung mangelte es uns nicht. Es gab heißen Tee, genügend Wasser oder Saft und am Nachmittag bekamen wir sogar Eis. Als der Staub in der Kiesgrube immer unerträglicher wurde, kam ein Feuerwehrfahrzeug und "löschte" den Boden mit Wasser ab. Während der Arbeit gab es kaum Zeit zum nachdenken, doch in den Pausen spürten wir die beklemmende Stimmung. Zunächst hatte man die Befürchtung, dass unser großer Neufundländer vielleicht im Weg sein könnte. Stattdessen legte er sich jedoch in den Schatten eines Feuerwehrzeuges oder nahm ein Schlammbad in einer kleinen Wasserstelle. Genau dieses wie der Hund selbst, sorgten in den Pausen für die nötige Abwechslung, um keinen allzu trübsinnigen Gedanken nachzuhängen. Kurz vor Feierabend verließen wir die Gruppe, um dann Verwandte zu besuchen. Die Helfer der freiwilligen Feuerwehr bedankten sich bei uns, obwohl sie es waren, die am nächsten Tag hier weiter arbeiten werden. Wir waren nur zwei kleine Helferlein im großen Gefüge einer Helfergemeinschaft wie ich sie bisher noch nicht erlebt hatte. Es wird sonst zu Recht sehr viel über Facebook geschimpft, an diesen Tagen ist Facebook aber offenbar eine wertvolle Hilfe, denn viele privat angereiste Menschen hätten sonst wohl nicht in die Katastrophengebiete gefunden.
Deiche acht Meter hoch Die Verwandten wussten nicht, dass wir bereits den ganzen Tag in Boizenburg sind und freuten sich umso mehr. Die Stimmung war auch hier bedrückt, doch gab es gute Gespräche und viel Hoffnung, da die Deiche in und um Boizenburg Zentimeter um Zentimeter erhöht wurden. Als wir spät abends nach einer Ortsbesichtigung zu Fuß nach Hause fuhren, waren die Deiche bereits über acht Meter hoch. |
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Auf dem Weg nach Lauenburg sahen wir Helfer, die versuchten eine Deichlinie zu retten und wir bekamen Angst, dass die Brücke bereits gesperrt sein könnte. Glücklicherweise war diese frei und völlig aufgewühlt fuhren wir nach Hause nach Bad Zwischenahn. Unterwegs begegneten uns noch ein langer Konvoi von Feuerwehrfahrzeugen aus dem Landkreis Diepholz, die sich ebenfalls auf der Rückfahrt befanden. Zu Hause angekommen blieb uns nichts weiter übrig, als zu hoffen, dass die Deiche halten und Boizenburg nicht überflutet wird, wie all die vielen Gebiete die bisher im Norden und Süden Deutschlands nicht so viel Glück hatten. Weitere Informationen und Fotos |
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