(dd) Sport mit dem Vierbeiner ist genau wie das richtige Spielen (siehe Artikel) ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der gemeinsamen Bindung und kann das Selbstbewusstsein des Angsthundes erheblich steigern. Andererseits bringt jede Aktivität grundsätzlich ein gewisses Stresspotenzial mit sich, was es nach der gemeinsamen Tätigkeit abzubauen gilt. Die nötige Entspannung kann man als eine Art Abwärmtraining sehen, wobei nicht nur der Körper entspannt werden soll, sondern auch der Geist. Potenzielle Entspannungstechniken werden euch auf den nächsten Seiten vorgestellt.
Ob man einen ängstlichen oder einen hibbeligen, unsicheren Hund hat – ein Gedanke beschäftigt Halter beider Hundetypen gleichermaßen: wie reduziere ich die Stresshormone, die mein Hund aufbaut?
Neben einer gezielt angepassten Ernährung sind es vor allem diverse Massagetechniken, die helfen können, den Stresslevel des Hundes zu reduzieren und ihn im wahrsten Sinne des Wortes „runterzubringen“. Für viele Halter ist es nicht einfach, überhaupt einen Ansatz zu finden, da der Hund so hochgepusht ist, dass er kaum zur Ruhe kommen kann, geschweige denn überhaupt eine Minute still hält.
Hier können feste Rituale Abhilfe schaffen - Klänge, Gerüche, Gegenstände, die gleichzeitig zu einer positiven Konditionierung führen. Der beste Zeitpunkt für eine entspannende Massage wäre zum Beispiel nach einem ausgiebigen Spaziergang, wenn der Hund ohnehin anfängt schläfrig zu werden. Eine Decke, die ausschließlich für die Massagezeit genutzt wird, erhält einen gewissen Wiedererkennungswert. Diesen kann man durch das Besprühen mit einem ätherischen Duft wie Lavendel oder Kamille weiter verfestigen. Für eine entspannte Atmosphäre bietet es sich an, ruhige Musik abzuspielen.
Um einen Einstieg zu bekommen, kann man sich anfangs neben den Hund legen und mit leichten, ruhigen Streicheleinheiten beginnen, die nach und nach zu intensiveren und gezielteren Bewegungen führen.
Viele Hundeschulen bieten heutzutage Massage-Seminare an, auch der Tierarzt kann sicher mit dem ein oder anderen Tipp zur Seite stehen. Große Aufmerksamkeit erhielt bereits in den 80er Jahren Linda Tellington-Jones mit ihrem Tellington-Touch-Training, das auf kreisenden Bewegungen beruht und im Buch „Tellington-Training für Hunde“ (siehe Buchrezension) ausführlich anhand von Übungen erläutert wird.
Welche Methode man letztendlich anwendet, spielt keine große Rolle – wichtig sind vor allem körperliche Nähe und die entspannte Atmosphäre, die es dem Hund ermöglichen zur Ruhe zu kommen. Das Resultat ist nicht nur ein entspannter Hund, sondern auch eine gestärkte Bindung.
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