Stress ist ein wichtiges Thema im Bereich Tierschutz, denn gerade Hunde sind oftmals durch ihr Leben als Straßenhund, durch schlechte Haltung, evtl. auch Misshandlungen oder durch Situation in den Perreras (span. Tierheime) großem Stress ausgesetzt, schlimmstenfalls sind sie sogar traumatisiert. Hunde sie unter einer Ängstlichkeit, Angststörung oder Traumatisierung leiden tragen eine Art „Dauerstress“ in sich. Mit ängstlichen oder unsicheren Hunden zu arbeiten, ist mir ein wichtiges Anliegen. Bei der Arbeit mit Menschen konnte ich viele Erfahrungen im Bereich Stress, Angst und Körperspannung sammeln, die sich auch auf meine Arbeit mit Angsthunden übertragen ließen. Daraus habe ich meine Methode „Dog Reläx©“ entwickelt, mit den wichtigen Bestandteilen Stressreduktion und Entspannung. Gerade im Training mit Angsthunden – wenn sie menschliche Berührung zulassen -habe ich mit meiner intensiven Körperarbeit und der Berührung spezieller Stressreduktionspunkte großen Erfolg.
(sp) Wir Menschen, sowie auch unsere Hunde sind täglich neuen Situationen ausgesetzt, auf die der Körper mit Ausschüttung von Stresshormonen reagiert. Je nach Charakter und/oder Erfahrungen hat jedes Lebewesen einen persönlichen Stresslevel. Stress an sich ist nichts Negatives, im Gegenteil es ist eine wichtiger Motor, um schwierige Aufgaben oder (Angst-) Situationen erfolgreich zu lösen. Der Körper reagiert mit der Ausschüttung von Stresshormonen, dies ist ursprünglich eine überlebenswichtige Strategie, welche das Lebewesen auf z.B. Kampf oder Flucht vorbereiten sollte. Jedoch ist es wichtig, dass jeder Spannungsphase eine Entspannungs- und Erholungsphase folgt. Findet keine Erholungsphase statt, so dass der Körper wieder in Balance kommen soll, stellt sich chronisch unbewältigter Stress ein. Dieser kann langfristig das Immunsystem schwächen. Unsere vierbeinigen Freunde, ganz besonders die Hunde, erleben Stress genauso wie wir Menschen. Hunde können ihren Stress nicht einfach so loslassen, trotzdem wird von ihnen immer ein „perfektes“ Verhalten vorausgesetzt, sie sollen „ lieb“ sein und ja nicht auffallen. Viele Hunde leiden in der heutigen Zeit unter akutem Stress, sei es durch eine Über- oder Unterforderung oder durch ein Unverständnis des Hundehalters.
Die moderne, körperorientierte Psychotherapie geht davon aus, dass nicht nur das Gehirn, sondern auch der Körper jede Angst- und Traumaerfahrung speichert. Dies kann sich durch starke Muskelanspannungen oder Muskelverkrampfungen in Form von extremer Körperspannung zeigen. Bei einem schwer traumatisierten Tierschutzhund war die Muskulatur extrem verspannt und für ihn war die Berührung und Massage ein sehr wichtiges Hilfsmittel, um seine Anspannungen aus dem Körper „herauszustreichen“. Es war eine wichtige Unterstützung zu seiner „seelischen Heilung“ wenngleich die Narben auch immer bleiben. Einem Angsthund sollte man viel Zeit gewähren, um Körperkontakt aufzunehmen. Zu keiner Zeit darf er bedrängt werden. Wird dann aber durch die Körperarbeit die Körperspannung minimiert und die Ausschüttung der Stresshormone reduziert kann man leichter mit einem entspannten Hund ein spezielles Training beginnen. Lernen ist nur unter entspannten Bedingungen möglich, denn: Stress blockiert jedes Lernen! |
Die Wissenschaft hat belegt, dass bei liebevoller Berührung das Hormon Oxytocin, das sog. „Kuschelhormon“, ausgeschüttet wird und u.a. die Stresshormone reduziert werden. Es stellt sich rasch ein Wohlgefühl ein. Berühren beruhigt eben und in den Genuss von Massagen kommen bereits die Welpen, durch die sog. Leckstimulation der Hündin. „Grooming“ zählt zur sozialen Körperpflege (gegenseitige Fellpflege) und fördert den sozialen Zusammenhalt. Als Hundehalter kann man jederzeit eine wohltuende „Fellpflegemassage“ anwenden, in dem Sie Ihren Hund mit der für die jeweilige Hunderasse und Fellbeschaffenheit abgestimmte Massagebürste oder Striegel „groomen“.
|