Mein Mann hatte zu aller erst ablehnend reagiert,wenn ich ihm die Tipps von den Foris weitergegeben habe. Aber irgendwann hat er sich doch das eine oder andere zu Herzen genommen und umgesetzt. Von nun an ging es zwar in einem Schneckentempo voran, aber es ging eben voran.
Dank unserem 2. Hund Anja hat mein Mann auch viel erreichen können um bei Chester zu punkten. Sie hat überhaupt keine Probleme und das konnte sich mein Mann dann zunutze machen.
Als Chester am 11.03.2012 hier in Berlin auf dem Flughafen landete, konnten wir noch nicht ahnen, dass er das Panikbündel schlechthin war. Zuhause angekommen hat sich Chester erst mal in einen Korb gedrängt und so panisch geschaut,dass es einem das Herz brechen konnte.
Mit mit meinem Mann hatte er die erste Zeit nicht wirklich Stress. Wir gingen alle zusammen die Gassirunde und mein Mann durfte auch mal zu Chester auf die Couch um ihn zu streicheln. Chester hatte zwar etwas Angst aber eben keine Panik.
Dann kam der Mittwoch, an dem auf einmal alles anders wurde. Mir ging es überhaupt nicht gut, und so musste mein Mann das erste Mal alleine mit beiden Hunden gehen.
Chester ließ sich von ihm auch anleinen, er ging auch mit, er hat auch seine Geschäfte gemacht. Aber ab dem Moment, wo Chester nach Hause gekommen ist, war alles aus. Er hatte auf einmal Panik vor meinen Mann.Wir wussten nicht warum. Es ist nichts vorgefallen, was die Panik ausgelöst hat. Es war eine normale Gassirunde, nur eben ohne mich.
Chester ging meinem Mann total aus dem Weg. Er hatte Panik, wenn mein Mann sich nur bewegte, wenn er sich auf die Couch setzen wollte, rannte Chester in die andere Ecke des Wohnzimmers. Er fraß nicht mehr und war nur noch die lebende Panik. Wenn mein Mann außer Haus war, war Chester ein fast normaler Hund für mich. Sobald er merkte, mein Mann kommt nach Hause und betritt das Haus, war es aus mit seiner Ruhe.
Es war grauenhaft mit anzusehen, wie Chester sich ängstigte. Mir brach es fast das Herz, ich nahm ihn auch noch in Schutz, wenn er vor meinem Mann wegrannte. Er suchte Schutz bei mir und ich gab ihm diesen Schutz auch. Ich beruhigte ihn, wo es nur ging. Aus heutiger Sicht war das auch der größte Fehler, den ich machen konnte. Ich packte Chester in Watte ohne zu wissen, dass ich damit die Situation nur verschlimmerte.
Zu fremden Männern (Nachbarn) war Chester nicht so ablehnend ängstlich, die hat er immer freudig begrüßt. Dabei war es egal, ob draußen oder im Haus. Aber kaum war mein Mann dabei oder auch nur in der Nähe, war Chester wie ausgewechselt.
Mein Mann war genervt von Chesters Verhalten und ich genervt von dem Verhalten meines Mannes. Chester wurde zum Teil zu einem Streitthema in unserer Ehe. Hätte mich damals jemand vor die Entscheidung gestellt, Chester oder mein Mann, dann hätte ich mich für Chester entschieden. So weit war ich schon.
Ich habe in meiner größten Verzweiflung das Internet nach Hilfe wegen Chesters Ängsten durchsucht und bin dann im April 2012 auf das Angsthund-Forum gestoßen. Unser aller Glück. Und siehe da, ich bekam wirklich großartige Tipps und Anregungen, um das Leben für Chester und meinen Mann angenehmer zu gestalten. |
Heute ist es schon so, dass sich Chester freut, wenn er merkt, Herrchen kommt nach Hause. Er geht freiwillig mit ihm Gassi, er lässt sich Leckerlis geben, er kommt beim Gassigehen immer an und möchte ein Leckerli von meinem Mann. Er bewegt sich frei ihm Garten, auch wenn mein Mann draußen herum werkelt.
Jetzt nach fast 10 Monaten ist Chester nicht angstfrei, aber wir können sagen, dass wir auf dem besten Wege sind, aus Chester einen fast normalen Hund zu machen. Es geht voran und darauf sind wir mächtig stolz.
Liebe Grüße von Kerstin (Brummchi) mit Chester und Anja
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