Panzer I Ausführung C Obwohl der Panzer I nur zu Ausbildungszwecken und zur Überbrückung gedacht war und seine Panzerung und Kampfkraft schon vor dem Krieg zu gering war, forderte das Heereswaffenamt zu Kriegsbeginn im September 1939 eine Weiterentwicklung des Panzer I. Dieser sollte für Aufklärungszwecke und für die Luftlandetruppen genutzt werden. Das Heereswaffenamt forderte einen schnellen und leichten Panzer, ausgestattet mit einer 20-mm-Maschinenkanone, um leichter gepanzerte Ziele ausschalten zu können. Zusätzlich wurde die Panzerung von 13 mm auf 30 mm an der Front und 20 mm an den Seiten verstärkt. Der neu eingebaute 150-PS-Motor von Maybach (HL 45P) erhöhte die Höchstgeschwindigkeit auf 65 hm/h, die verfügbare Leistung auf 18,8 PS/t und die Reichweite auf 300 km. Nachteilig wirkte sich die Änderungen auf den Bodendruck aus, der sich im Vergleich zum Vorgänger von 0,42 kg/cm² auf 0,84 kg/cm² verdoppelte, was auch die Erhöhung der Kettenbreite von 28 cm auf 39 cm nicht verhindern konnte. Der Panzer I Ausf.C wurde 1942 ausgeliefert. Es wurden jedoch nur 40 Stück gefertigt.
Panzer I Ausführung D
Die Ausführung D sah eine Erhöhung der Panzerung auf 80mm vor sowie den Einbau der Panzerbüchse 20 mm EW141. Um das durch die neue Kanone und die Panzerung erhöhte Gewicht ausgleichen zu können, war der Einbau des Maybach HL 66 P Motors mit 150 PS geplant. Die Entwicklung endete 1943, und die Ausführung kam nie über das Stadium eines Prototyps heraus.
Panzer I Ausführung F
Ebenfalls noch 1939, am 22.Dezember, erhielt das HWA einen weiteren Auftrag, den Panzer I zu modifizieren. Das Heereswaffenamt wollte einen Kampfwagen basierend auf dem Panzer I zur direkten Infanterieunterstützung mit stärkerer Panzerung. Daraus entwickelte sich die Ausführung F. Der Panzer wog 20 Tonnen, hatte jedoch den gleichen Motor verbaut wie die Ausführung C. Dadurch verringerte sich die Geschwindigkeit auf 25km/h, die Leistung auf 7,1 PS/t und die Reichweite auf 150 km. Doch die Verdreifachung des Gewichts führte zu einer rundum stärkeren Panzerung. So hatte die Ausführung F eine Frontpanzerung von 80 mm und an den Seiten 50 mm. Des Weiteren verfügte der Panzer zu Versuchszwecken über eine funkgesteuerte Bordkommunikation. Eine Verbreiterung der Ketten von 28 cm auf 46 cm wurde vorgenommen und damit ein starker Anstieg des Bodendrucks (0,46kg/cm²) verhindert. Es sollten 30 Stück der Nullserie ab Mitte 1942 produziert werden. Eine Anschlussproduktion von weiteren 100 Panzern wurde jedoch storniert.
Sonstige Modifikationen:
Das Model des Panzer I fand zudem auch Verwendung für andere Fahrzeuge. 1938 wurde so das Model des Panzer I zu einem Kommandofahrzeug umkonstruiert. Es gab bis Ende 1942 190 dieser Fahrzeuge im Einsatz. Auch wurden 51 Panzer I zu Munitionsschleppern umgebaut unter dem Namen SdKfz 111.
Ebenso wurde als erste Selbstfahrlaffette ein SiG33 Infanteriegeschütz auf das Chassis des Panzer I montiert. Es gab 38 dieser Selbstfahrlaffetten unter der Bezeichnung Geschützwagen I oder auch Sturmpanzer I Bison genannt. Doch die Belastung des Chassis durch das fast 2 Tonnen schwere Geschütz war zu groß. Dennoch war er ein wirkungsvoller Steilfeuerunterstützungspanzer und die erste mobile Artillerie.
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Die bekannteste Modifikation dürfte jedoch der Panzerjäger 1 gewesen sein. Mit 202 produzierten Einheiten war dies der erste Panzerjäger der Wehrmacht und wurde bis Anfang 1941 gebaut. Auf ihm war aufgrund von fehlenden Panzerabwehrkanonen eine tschechische 4,7-cm-Kanone verbaut mit einem Durchschlag von 52 mm auf 100 m und 47 mm auf 500 m. Er sollte die mangelnde Fähigkeit der deutschen Panzer, gegen andere Panzer zu bestehen, ausgleichen und wurde ab 1939 produziert.
Einsätze:
Obwohl der Panzer I der erste in Serie produzierte Panzer war und eigentlich nur zu Ausbildungszwecken und als Überbrückung gedacht war, nahm er doch wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Panzertaktik sowie den Bergungs- und Reparaturdienst der Panzertruppen. Im Oktober 1935 nahm der Panzer I an einer operativen Großübung im Raum Munster-Soltau teil. Die Übung endete erfolgreich und bestätigte damit den Einsatz von Panzerdivisionen. Infolge der Übung wurde noch 1935 die Aufstellung von drei Panzerdivisionen in Auftrag gegeben. Die erste Feuertaufe erhielt der Panzer 1936 im spanischen Bürgerkrieg. Und schon hier zeigte sich die unzureichende Bewaffnung und Panzerung. Der von den republikanischen Streitkräften eingesetzte T-26 aus russischer Produktion deklassierte den Panzer I, obwohl beide Panzer in der selben Zeit entwickelt worden waren. Trotz dieser verheerenden Erfahrungen in Spanien wurde der Panzer I sowohl in Polen und Frankreich als auch in Russland eingesetzt, da die deutsche Industrie nicht genug Panzer produzieren konnte, um die Streitkräfte auszurüsten, und der Panzer I ein billiger und schnell zu produzierender Ersatz war. Erst 1941 wurde der Panzer I endgültig ausgemustert. 853 Panzer I wurden in den ersten 3 Kriegsjahren bis zu seiner Ausmusterung zerstört.
Fazit:
Obwohl der Panzer I nur zu Schulungszwecken gebaut worden war, lieferte er wichtige Erkenntnisse für die Panzertruppen. Des Weiteren bestätigte der Panzer I die Taktiken von Guderian und von Manstein zur Bildung von Panzerdivisionen und mobilen Einheiten für einen Blitzkrieg. Und schließlich wurde durch den Panzer I die Wehrmacht auf den unzureichenden Reparatur- und Bergungsdienst aufmerksam, dem bei großen Einsatz mobiler Truppen erhöhte Aufmerksam gewidmet werden musste. Bei Kampfhandlungen zeigte sich der Panzer I selbst gegenüber 1931 entwickelten Panzern, wie dem T-26 chancenlos. Seine Bewaffnung und seine Panzerung war gänzlich für den Kampf gegen gepanzerte Fahrzeuge ungeeignet. Dennoch verfügten die deutschen Panzerdivisionen bis zur Ausmusterung des Panzer I 1941 über viele dieser Panzer. Der Hauptgrund lag darin, das die deutsche Industrie nicht in der Lage war, den Panzer III und Panzer IV in ausreichender Zahl herzustellen. Mit Blick auf den Vertrag von Rapallo finde ich es besonders delikat, dass die Panzertaktik des Blitzkriegs, welche die Wehrmacht 1941 gegen Russland einsetzte, eben dort in Russland entwickelt worden war. Das wirft natürlich die Frage auf, warum weder Stalin noch seine Militärs 1941 auf diese deutsche Taktik vorbereitet waren, obwohl diese doch bereits in Polen und Frankreich Anwendung gefunden hatte und ihnen selbst aufgrund der Kooperation schon vorher bekannt gewesen war. Doch das würde den Bereich eines Fazits bei weitem sprengen, und ich werde deswegen später darauf eingehen, wenn die Panzervorstellungen abgeschlossen sind, oder ihr könnt ja selber mal etwas nachforschen.
Quellen:
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waf ... zer1-R.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Panzerkampfwagen_I
http://www.panzer-archiv.de/kampfpanzer ... anzeri.htm
http://zweiter-weltkrieg-lexikon.de/ind ... z.101.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Panzerj%C3%A4ger_I
http://de.wikipedia.org/wiki/Kasan
Die Panzer des Zweiten Weltkriegs ISBN: 3-7909-0315-0
Panzer ISBN: 3-7043-3197-X
Panzer Modelle aus aller Welt von 1915 bis Heute ISBN: 978-1-4075-7742-5
Paul Carell "Unternehmen Barbarossa-Der Marsch nach Russland". Verlag Ullstein, S182ff
Bilder:
Leichttraktor: http://all-tanks.ru/content/leichttrakt ... 201918.jpg
Panzer I A: http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0519153138: Panzer I B: http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0619142436
Panzer I C: http://www.flamesofwar.com/hobby.aspx?art_id=1927
Panzer I F: http://www.flamesofwar.com/hobby.aspx?art_id=1927
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