Autor: Claus E. Witz
Wo gesehen? Strategie-Zone.de
Spiele: Hearts of Iron 2
Modifikationen: keine
Spielland/Fraktion/Charakter: Argentinien
Besonderheiten: Rekonstruktion einer AAR Geschichte aus dem untergegangenen heartsofiron.de Forum / Argentinien / unbekannter Erzähler, der sich an die Vergangenheit erinnert
AAR-Status: wird derzeit erfolgreich weitergeführt
Die Geschichte beginnt mit einem verhörartigen Kauderwelsch aus Englisch und Deutsch, in dem deutlich wird, daß folgende Geschichte aus der Rückschau einer älteren Person stattfindet und betreffende Person beginnt von anno dazu mal zu erzählen, nicht ohne vorher nach einer medizinischen Schmerzlinderung zu fragen. Dann geht es auch schon los ...
... es war einmal in Argentinien, ein von der Weltwirtschaftskrise von 1929 gebeuteltes Land, das unter den Fittichen des Generalissimo Augustin P. Justo steht, der ein, so schildert es der unbekannte Erzähler, ein recht umgänglicher Mensch mit gewissen Visionen war. Große Visionen, so viel erfährt man schon in Kürze. Der Erzähler, der in die Vergangenheit blickt, erinnert sich an Buenos Aires, Mitte der 1930er Jahre, an einen alten Freund, der mit ihm bereits in Heidelberg zusammen studierte, was damals natürlich eine Sensation war. Wie ein Südamerikaner dazu kam, im Deutschen Reich zu studieren? Nun, gewisse Berührungspunkte der Realität fließen hier in die Geschichte ein, etwa wirtschaftlich und politisch. Wer die Erzählperson ist, wird (bisher noch) nicht offenbart, man erfährt spannenderweise nur, daß diese Person Angehöriger einer deutschen Wirtschaftsdelegation ist, welche in Kontakt zur deutschen Botschaft steht und jener Mann mit Jose Maria Sarobe eng befreundet ist, der wiederum als Berater des argentinischen Staatschef dient. Auf einem Neujahrsempfang im Präsidentenpalast weiht Staatschef Justo seine Gleichgesinnten Gäste in die Pläne ein, die er für Argentinien und Südamerika im Ganzen besitzt, begeistert diese für seine Vision als "George Washington Südamerikas" Südamerika zu vereinen und somit den Kontinent als Supermacht gleichberechtigt und von den USA unabhängig auf die Bühne der Weltpolitik zu führen. Hierfür muß der brasilianische Konkurrent, der als gefährlich eingestuft wird, ausgeschaltet und somit zur Ordnung gerufen werden. Es folgt eine textliche Beschreibung der Vororganisation des Feldzuges gegen den kleinen Nachbarn Urugay, der aufgrund der Überschaubarkeit Argentiniens sich sehr gut und glaubhaft in die Erinnerungen des Erzählers einfügen. Er spricht von der Vision des Generalissimos Justo, und das einmal später die Menschen schon verstehen würden, zumindest rechtfertigt der Erzähler damit die Kriegserklärung am 23. Januar 1936 gegen den Nachbarstaat. Dass vielleicht nicht alle diese Vision teilen, bemerkt der Erzähler beinahe beiläufig an der Tatsache von wachsender Unruhe und eingeschränkter Produktivität in Argentinien, aber auch im dann rasch besetzten Urugay.
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Die USA warnen Argentinien auf diplomatischem Wege, doch die Vision des Staatschefs, von Sarobe und dem Erzähler läßt die Armee bereits in Aufstellungsräume gegen Paraguay marschieren. Vielleicht jetzt auch aus einer situationsbedingten Sachlage heraus, denn der Kriegszustand frißt sich unaufhörlich in die Materialdepots des Landes. So ist die argentinische Staatsführung plus Anhang im toten Winkel dazu gezwungen, die umliegenden Länder schnell und eines nach dem anderen einzunehmen. Gerade als der Krieg gegen Chile eröffnet wurde und sich dieser als schwieriger wie gedacht herausstellte, erinnert sich der Erzähler sachlich an eine Panne bei der Auftragsvergabe der Forschung für eine Luftwaffendoktrin. Die eingesetzte Kommission deckte auf, daß der zuständige Forscher erstmal zwei Wochen auf Golfurlaub war - und das in Kriegszeiten!
Nach der Niederringung Chiles, schickte man sich Bolivien und Peru den Garaus zu machen, selbst wenn Argentinien jetzt schon an das Ende seiner Kapazitäten gelangte. Als sich die Lage auf dem argentinisch dominierten Bereich des Kontinents langsam beruhigt und die Militärjunta mit sich selbst beschäftigt ist, passiert es dann. Ein Volksaufstand in der Hauptstadt, ein wütender Mob am 11. Mai 1938, der in den Präsidentenpalast eindringt, den aktuellen Staatschef stürzt und einen Mann der Opposition, Roberto M. Ortiz einsetzt. Da der nun an der Macht Sitzende ausgesorgt hat, interessiert er sich nicht mehr für die Belange der Bevölkerung und setzt die Politik seines Vorgängers unmittelbar fort. Der in die Vergangenheit blickende Erzähler denkt, daß sein Status als Ausländer und nicht an der direkten Macht beteiligten Mannes der Grund für seine Unversehrtheit während dieses Putsches war.
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Der Stratege - Ausgabe 1/13 | 19.01.2013 |
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