Generalsränge in der dt. Wehrmacht
Der König selbst verfasste diverse Schriften zur Taktik und Ausbildung seiner Generale, er war somit auch Vorbild für seine Generalität, die sich dies zu eigen machten. Mögen unter seinen militärischen Werken die ersten Abhandlungen zur höheren Kampfführung, bekannt als »Grundlagen der Kriegskunst«, noch vom König gekommen sein, so eiferten in den folgenden 100 Jahren ihm seine Generale nach. Friedrich wollte immer einen General, der mehr war als seine Waffengattung, nämlich einen „Generalisten“, der das Militär verinnerlichte, und damit, nach seiner Auffassung, auch in Organisation, Verwaltung und Politik seine Befähigungen zeigen konnte. Dieses Prinzip sollte sich im Königreich Preußen und deutschen Kaiserreich zu einer Blüte entwickeln bzw. die Generalsuniform auch zur generellen Befähigung von jedweder Kompetenz werde lassen. Mag es Friedrich nur auf die Arbeitskraft des Generals als Pensionär bzw. dessen weitere Nutzung angekommen sein, es wurde doch zu einer preußischen Maxime, auf einen General zu hören, in welcher Angelegenheit auch immer. So wurde aus der übergreifenden Ausbildung der Generale zu Festungskommandanten, Nachrichtenspezialisten und Experten in der taktischen Ausführung, schnell zugleich die von Gouverneuren, Sonder-Botschaftern, Diplomaten, Kriegsräten, Regierungsräten, Landräten, Steuerräten, Kriegs- und Domänenräten, Mitgliedern von Provinzialregierungen und auch von Ministern. Die militärische Ausbildung in Preußen bedeutete, für sein Land zu dienen und zwar in einer bis dahin nie gekannten allumfänglichen Funktion.
„Das Talent zur Disziplin ist die Wurzel von Preußens Größe.“ Andere Varianten von Generalsrängen
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In dieser Maxime angekommen, entwickelten sich in Preußen die diversen Adelsfamilien zu Generalsfamilien, welche ihre Macht erst durch den Generalsrang bestätigt sahen. Gerade im Kriegsfalle und bei einer Vielzahl von benötigten Generalen, griff man auf den Adel zurück, welcher nur zu gerne seine Familienmitglieder als Generale zur Verfügung stellten. Vorausetzung war natürlich der Besuch einer Kadettenanstalt, Bürgen aus der Generalität für die Befähigung und ein guter Leumund im Militär, nur dann konnte ein schneller Aufstieg zum General sichergestellt werden. Die Verschmelzung des Bürgertums mit dem Offizierskorps vollzog sich erst um 1813. Generalsränge in der SS
Um dieses Erbe der preußische Generale für alle heutige Generalsränge greifbar zu machen, muss man sich eigentlich nur den Kommentar eines russischen Obristen aus dem Jahre 1866 ansehen: „Die Offiziere des Generalstabs sind vollkommen frei von der deutschen Leidenschaft, zu systematisieren; das Wesen liegt bei ihnen nicht in der Masse der Kenntnisse oder in der Tiefe des Wissens, sondern in der Fähigkeit, die Kenntnisse im Dienst anzuwenden. Die Tüchtigkeit der Generalstabsoffiziere liegt in der Art und Weise, wie der preußische Generalstab geleitet wird.“ Noch heute werden diese Eigenschaften an allen Militärakademien der Welt gelehrt. „Ich möchte über den Begriff Preußentum nicht missverstanden werden. Obwohl der Name auf die Landschaft hinweist, in der es eine mächtige Form gefunden und eine große Entwicklung begonnen hat, so gilt doch dies: Preußentum ist ein Lebensgefühl, ein Instinkt, ein Nichtanderskönnen; es ist ein Inbegriff von seelischen, geistigen und deshalb zuletzt doch auch leiblichen Eigenschaften, und zwar der besten und bezeichnendsten Exemplare dieser Rasse.“
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