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22.01.2019 |
Herne - Als wir von diesem Ausflugsziel erfahren haben ging uns zuerst die Frage durch den Kopf: Was ist die Grubenwehr eigentlich und was erwartet uns dort? Natürlich ist der Begriff schon im Vorfeld gefallen, beispielsweise bei dem Ausflug zum Trainingsbergwerk, aber die Aufgabe konnten wir nicht richtig zuordnen. Schnell hat sich dann geklärt, dass die Grubenwehr einfach gesagt die Feuerwehr für Untertage ist. Sie ist also dafür zuständig, dass bei Unglücken, wie Bränden oder Verletzungen alle anderen Beschäftigten in Sicherheit gebracht werden und die Katastrophe bekämpft wird. An dem 9. Januar 2019 ging dann nachmittags an der Zeche Pluto in Herne unser persönliches Grubenwehrtraining los. Zu Beginn haben wir uns alle in einem großen Raum versammelt, damit uns Herr Borkowitz generelle Informationen mitteilen konnte. Zum einen ist es auch bei dem Training wichtig, früh genug Bescheid zu sagen, falls sich jemand unwohl fühlt und eine Pause benötigt. Da dieses Training eine Belastung für den Körper ist und unser Trainer sich sicher sein muss, dass uns während dieser Trainingseinheit nichts passiert. Des Weiteren war er Fragen gegenüber unsererseits offen, da wir wissen sollten worauf wir uns einlassen und dieses Training auch Gefahren mit sich bringen kann. Außerdem hat er einiges über die Arbeit als Mitglied der Grubenwehr erzählen können und hat berichtet, dass auch Feuerwehrgruppen zu diesem Standort kommen, um dort zu trainieren. Im Anschluss ist unser ganzer Kurs weiter zu dem Umkleideraum gegangen und Herr Borkowitz hat die Ausrüstung an uns verteilt, sodass wir uns für das Training umziehen konnten. Die sogenannte Ausrüstung für uns bestand aus einer Unterhose, einem T-Shirt, Wollsocken, |
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Arbeitsschuhen, Handschuhen, einem Helm und einem Overall. Dabei ist festzuhalten, dass die Ausrüstung auf reine Männergruppen ausgelegt ist und wir weiblichen Teilnehmer im ersten Moment überrascht darüber waren, welche Unterhosen wir tragen sollten und warum alles andere hauptsächlich in großen Größen vorhanden ist. Nachdem sich alle umgezogen haben folgten wir unserem Trainer auch schon zu dem Trainingsbereich, wo uns zuerst aufgefallen ist, wie warm es mit der dicken Kleidung ist. Herr Borkowitz kannte aber keine Gnade, sodass wir direkt mit der Aufwärmung starten sollten und deshalb begannen wir mit der Viertelstunde Fahrradfahren und dem Hammerziehen. Dabei kamen wir schon ordentlich ins Schwitzen, was auch zum großen Teil der hohen Temperatur geschuldet war. Anschließend wurden wir dazu angewiesen Knieschoner anzuziehen, da wir nun durch den sogenannten „Affenkäfig“ klettern sollten. Dabei handelt es sich um eine Art Kasten bei welchen wir uns durch enge Röhren, enge Durchgänge, Leitern und und und zwängen mussten. |
Vor der letzten Aufgabe sollten wir noch drei hohe Leitern erklimmen bzw. hinabsteigen. Die letzte Aufgabe war dann ähnlich wie der Affenkäfig, jedoch war es noch dunkler und wir sollten viel schneller Hindernisse überwinden und durch die Gänge krabbeln. Der Trainer hat uns auch bestimmte Stellen während des Trainings gezeigt, bei welchen die Grubenwehr beim Training noch sehr starkem Nebel ausgesetzt ist und sogar Messungen durchführen muss. Am Ende stellten wir alle fest, dass dieses Training gerade durch die Wärme belastend war und wir trotzdem nicht ansatzweise die Intensität des „normalen“ Trainings erreicht haben. Dadurch wurde uns bewusst wie körperlich belastend die Arbeit der Grubenwehr ist, da sie nicht nur eine gute Ausdauer abverlangt, sondern Untertage auch die Hitze und die Enge dazu kommt. Rückblickend war dieser Ausflug jedoch eine spannende Erfahrung, da man sich gerade den Einsatz der Grubenwehr schlecht vorstellen konnte. |
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