Andreas Baader, Zeichnung und copyright: Malik A. (Autor)
- Einzelkind, das vaterlos in einem verwöhnenden 3-Frauen-Haushalt aufwächst (Mutter, Großmutter, Tante)
- kaum männliche Vorbilder
- Urteil von Erziehern: „Intelligent, aber sprunghaft…, faul, …..von ausgeprägter Willensstärke“ ("Der Baader-Meinhof-Komplex", Aust, Stefan:. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg, 1. Aufl. der Neuausgabe, 2017, S.30).
- Die Mutter sagt über ihn, dass er nie Angst gehabt und alles bis zur letzten Konsequenz durchgeführt habe.
- wird als in seinen Reaktionen nicht vorhersehbar beschrieben, hinterfragt alles
- lehnt Rituale ab (gemeinsames Essen, Waschen, Familienfeiern usw.)
- fremdaggressiv, zahlreiche körperliche Auseinandersetzungen bereits während der Kindheit
- mag keinen Sport
- viel Phantasie
- Schulversager (Mutter wollte unbedingt, dass er Abitur macht)
- „schlampigen, rebellischen und dennoch charmanten Rüpel“ ("Der Baader-Meinhof-Komplex", s.o., S. 32)
- Bei den Lehrern schwanken die Bewertungen zwischen Ablehnung und Verständnis bis Sympathie
- schreibt in der Jugend Gesichte und interessiert sich für Philosophie (Sartre, Balzac, Nietzsche…)
- attraktiv, dunkler Typ, (erfindet Geschichten von schweren Erkrankungen oder exotischer Herkunft), der einen Sinn für das Ästhetische hat (Äußerlichkeiten spielen eine viel größere Rolle als Inhalte). Baader lässt laut damaligen Berichten die Gefängniskleidung enger nähen und stellt den Hemdkragen hoch (hatte später in Stammheim zwei Pelzmäntel und Sonnenbrillen).
"Ein Kerl wie ich", bittet Baader nach einer Verhaftung, "ein Kerl wie ich braucht sein Rasierwasser, ein Kerl wie ich braucht sein Gesichtspuder." (Die WELT, Marco Stahlhut, veröffentlicht am 03.01.2007)
- selbstverliebt (narzisstisch): viele Sympathisanten (vor allem in der Anfangszeit)
- selbst politische Aktionen der RAF folgten ästhetischen Vorbildern
- politisch eigentlich völlig desinteressiert
- liebte schnelle Autos und Motorräder, machte nie einen Führerschein, häufige Straßenverkehrsdelikte
- „Autoknacker mit Lust am Krawall“ (https://www.welt.de/print-welt/article705594/Wer-war-Andreas-Baader-wirklich.html)
- bewegt sich zeitweise in der Homosexuellenszene obwohl er diese ablehnte und verhöhnte
- beruflich erfolglos (wird in Berlin bei der Bild rausgeworfen, nachdem er betrunken einem leitenden Redakteur ins Gesicht getreten hat (schaukelnd am Kronleuchter)
- geht Dreiecksbeziehung ein und lebt in der Künstlerszene (erfindet Geschichten zu seiner Herkunft: Mutter Staatsanwältin, er selbst als Nachfahre des Philosophen Joseph von Baader und Wunderkind)
- „Dandy, der in einem auberginefarbenen Porsche mit Tennisschläger auf dem Rücksitz zum Anschlag fährt,“ und
- „Der Gründer der Roten Armee-Fraktion, ein Terrorist, ein Staatsfeind, ein Mörder“ (Die WELT, Marco Stahlhut, veröffentlicht am 03.01.2007)
- selbst politische Aktionen der RAF folgten ästhetischen Vorbildern (Baader führt Banküberfälle nach Choreografie durch (gemäß Episode in seinem Lieblingsfilm, "Schlacht um Algier" über den algerischen Befreiungskrieg gegen die französische Kolonialherrschaft).
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