In der ersten Ausgabe des TK Orchidee Magazins erzählte Henning von seinen Überlegungen, was denn ein Pressebeauftragter zu tun habe. Nun liegt ein Ergebnis seiner Aktivitäten bereits zum zweiten Mal in gedruckter Form vor. Hinzukommen Flyer und Poster für die Sommerturniere und natürlich für das Weihnachtsturnier in Limbach-Oberfrohna am 01.12.2012. Der Vorteil seiner Tätigkeit im Verein liegt auf der Hand: Es gibt für alle sichtbare Produkte, die meisten davon kann man sogar in die Hand nehmen oder damit Wände verschönern. Selbst die Homepage ist im Ergebnis für alle offensichtlich.
Doch wer hat ihn eigentlich beauftragt dies zu tun? Wer kümmert sich darum, dass er Mittel für Druck und ähnliches ausgeben kann? Wer teilt ihm all die wichtigen Informationen mit, um die Zeitung mit Leben zu füllen? Neben allen Vereinsmitgliedern, die rege im Training aktiv sind und bei Turnieren glänzen und damit viel Stoff zum Erzählen liefern, gibt es einzelne Personen, die eine besondere Aktie am Vereinsleben haben und das bei Weitem nicht nur in der Zusammenarbeit mit Henning als Pressebeauftragten. Nur ist deren Arbeit meist weniger sichtbar und selten gibt es ein wirklich wahrnehmbares Produkt, welches man in die Hand nehmen oder sich ins Zimmer hängen kann.
Natürlich ist uns allen irgendwie klar, dass sich zum Beispiel die Sommerturniere nicht nach dem Motto ‚Wünsch Dir was‘ von allein durchführen lassen. Aber ob uns allen immer so bewusst ist, was da hinter den Kulissen läuft, wer da eigentlich was tut und auch, wie viel Zeit und Energie in dieses Ehrenamt einfließen? Vermutlich nicht, eben weil es hinter den Kulissen stattfindet – und weil ja doch vieles wie von selbst zu laufen scheint.
In dieser Ausgabe soll nun ein wenig Licht ins Dunkel gebracht werden. Wir wollen hinter die Kulissen schauen. Dazu wurden die einzelnen Vorstandsmitglieder zu ihrem Engagement für den Tanzklub „Orchidee“ Chemnitz e.V. befragt.
Im Vordergrund stand zunächst die Frage danach, was an der Funktion reizt bzw. weshalb die Funktion ausgeübt wird.
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Was unsere Vorstandsmitglieder eint, ist die Erfahrungen „wie die Jungfrau zu Kinde“ zu ihrem Posten gekommen zu sein. Das war jüngst bei Conny so, die im März 2012 das Amt der Kassenwartin mehr oder weniger freiwillig übernahm und auch bei Tobias war der Posten vakant und es gab niemanden, der dieses Amt begleiten wollte. Dass ein ehrenamtliches Amt, nach welchem man nicht zwingend laut „hier“ geschrien hat, dennoch mit Herzblut ausgeübt werden kann, zeigt nicht nur Tobias mit dem Hinweis, dass er als Sportwart „am dichtesten an der Materie dran ist“. Auch Wilfried betont, dass er den „Tanzsport über alles liebt“ (wobei er sicherlich vor allem das Tanzen mit Christine meint) und gleich die Gelegenheit nutzt, sich für das ihm entgegengebrachte Vertrauen zu bedanken. Henning will als Pressebeauftragter „den Club nach außen professionell darstellen“ und kann dabei seine Erfahrungen aus Szeneveranstaltungen und als DJ einfließen lassen.
Bei Isabel als Jugendwartin trifft sich eigenes Interesse mit dem Amt: Sie arbeitet nicht nur gern mit Kindern und Jugendlichen, sondern sieht in der Jugendarbeit „viel Potential für Veränderung und Verbesserung“ für das Tanzen und den Verein insgesamt. Vor allem das Verwachsen der jungen Mitglieder mit dem Verein liegt dabei in ihren Händen.
Als zweites interessierten die Höhen und Tiefen, die mit der Funktion verbunden sind.
Hennings Highlight sind die fertigen Druckerzeugnisse, die die fünf bis zehn Stunden Arbeit pro Monat als ergebnisreich belohnen. Eine Herausforderung stellt für ihn aktuell das Verfassen von Pressemitteilungen und Werbetexten dar. Auch für Tobias zeigt sich das Sicht- und Erlebbare als Höhepunkt: Die Turniere im Sommer und Winter sowie die Entwicklung der TKO-Paare. Zu den Tiefen gehören die „Querelen des Alltags“, der ganz normale Wahnsinn, dass man es eben – auch als Sportwart – nicht allen recht machen kann und mit entsprechenden Reaktionen umgehen muss.
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Hier schließt sich Wilfried mit dem Wunsch an, dass wir alle bereit sein mögen, Kompromisse mitzutragen. Er reiht sich mit „der Einweihung der neuen Trainingsstätte 2011“ in die sicht- und erlebbaren Highlights ein.
Und genau da liegt wohl das Übel an der recht undankbaren Funktion als Kassenwartin. Da gibt es kaum sicht- und erlebbare Highlights, mal abgesehen vielleicht für die Bank und das Finanzamt, mit denen sich Conny auseinandersetzen muss. (Und sollte jetzt doch jemand Glücksgefühle bei dem Gedanken an Bilanzen und Kalkulationen verspüren: Umgehend bei Conny melden!) Das immer alles zwei Seiten hat zeigt diese Funktion ganz deutlich: Als Herrin über das Geld muss Conny eben auch sorgsam die Kosten im Blick behalten und an der einen oder anderen Stelle klar und deutlich – trotz aller großen und kleinen Wünsche – laut „Nein!“ sagen. Dass dies nicht gern gehört wird, versteht sich von selbst. Doch würde sie es nicht tun – dann hätte die Frage nach der Zukunft gar nicht gestellt werden müssen und vermutlich würden wir in diesem Fall sie alle vorwurfsvoll fragen: „Warum hast Du denn nicht schon eher…“. Hier können wir alle zu „unsichtbaren“ Highlights beitragen: Sorgen wir dafür, dass relevante Informationen (z.B. Mitgliedschaft, Änderung von Bankdaten usw.) sie rechtzeitig erreichen und vor allem durch rege Beteiligung bei der Werbung für die Turniere und den Club die Kassen klingeln und so am Ende ein PLUS als Ergebnis der Rechnung herauskommt.
Besonders ist auch das Amt der Jugendwartin, denn Isabel arbeitet selbstverständlich nicht nur mit den Kindern und Jugendlichen zusammen, sondern auch mit deren Eltern. Dies ist eine Herausforderung, die gemeinsam gemeistert werden will. Zum Glück gelingt Isabel dies spielend, denn sie kann die Jungen und Mädchen immer wieder für die Bewegung und damit für den Turniertanz motivieren.
Fortsetzung Seite 7.
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