Kongress zum Thema Migration, 09.06.-10.06.2017
AK Bildungshaus Jägermayrhof
Bericht für unsere Kongresszeitung: Die GS-Lehrgänge 2016-2018 Gmunden, Linz, ried-Schärding, Wels inklusive der Coaches waren eingeladen. Um das Organisatorische kümmerten sich Gerd Weninger-Bodlack und Verena Mayrhofer souverän. Für unser leibliches Wohl sorgte wie immer die gute Küche und das nette Personal vom Jägermayrhof (trotz Selbstbedienung beim Mittagessen wurden unsere Getränkewünsche erfüllt).
Erwartungen der Gruppe B-Migrationspolitik aus Sicht des ÖGB:
+ Zahlen, Daten, Fakten ca. 100 Jahre
+ Vergleich Kultur + Werte
+ Für und wieder
+ heißt: die FPÖ paukt den ÖGB vor sich her
+ Wer bildet die Meinung beim ÖGB und AK
Erster Tag: Kilian Kleinschmidt: war langjähriger Mitarbeiter bei UNHCR (22 Jahre), Süd-Sudan, Kenia, Somalia (Film: Black Hawk Down), Sri Lanka, Pakistan, Afghanistan und Jordanien 2011, wo er das zweitgrößte Flüchtlingslager der Welt geleitet hat. Za´atari: ca. 120.000 Menschen (Film: Za´atari – Ein Tag im Leben) Der Mensch wird von den Hilfsorganisationen, die eine aufgeblähten Bürokratismus und Strukturen, ähnlich dem Militär haben, als Ware deklariert! Soviel Kalorien, Wasser, Platz und so weiter brauch die Ware Mensch und wird einmal abgestellt! Dann begann er die Wasserversorgung von LKW mit Wassertanks auf Leitungssystem um zu ändern. (Experten hinzugezogen, 9 Millionen gespart!) Holte sich Berater aus der Stadtverwaltung Amsterdam, für die Planung des Leitungs- und Verkehrsnetzes, Abwasser, Strom ect.. Spenden kommen zum Teil von privater Hand – 25 Milliarden, Staaten und Länder – 150 Milliarden.
2. Film Za´atari, BBC-Businessreport handelt über das Flüchtlingslager und wie es sich entwickelt hat, shopping Street „Champs Elysees" nach Pariser Vorbild! Essen, Service, Friseur, Handyertkarten….bekommt man alles ohne Probleme! Durch Übertragung der Kapazitäten Strom, Wasser und Technologie kommen die Flüchtlinge weg von Almosenempfängern und pumpen alles wieder in den Wirtschaftskreislauf (Happy Shoppers – mit Karte einkaufen)
Mit Sabine Weninger-Bodlak, NGO in Gmunden (Flüchtlingslager) ging es dann weiter mit der Migration in Österreich als Vergleich, 3 Jahre Wartezeit (Asyl), Menschen werden selbständig und haben nun einen begrenzten Zusatzverdienst, Unterstützung fällt dann weg! Kilian Kleinschmidt zog einen Vergleich zum Lager in Jordanien: im Durchschnitt sind auf der ganzen Welt 10 % der Flüchtlinge in Lagern. 90 % werden von den Menschen privat versorgt und untergebracht! In Jordanien 2012:4,5 Millionen Einwohner + 650.000 Flüchtlinge! Momentan warten bei einem kleinen Grenzübergang 3.000 Syrer (ohne Unterkunft und Verpflegung), pro Tag dürfen nur 50 nach Jordanien! – Kann man Flucht oder Exil als Chance sehen?!? – Minderheiten finden zusammen! – Rückkehr? Neue Impulse, neue Reize, neue Einstellung zum Leben – Kanada: Ab dem 1. Tag – kein Flüchtling, sondern Kanadier. Arbeitstausch – Frankreich, Österreich…. – Projekte Bildung: Programmierer in 4 Monaten, online (von Firmen finanziert). Hilfswirtschaft ist entstanden. Hilfsindustrie ist im ständigen Wettbewerb. Wer verkauft sich am besten!? Beispiel Pakistan 2010 (Monsun), Kilian Kleinschmidt (UN Botschafter) ein Konstrukt 1000er Menschen von Hilfsorganisationen zu viel Aufwand für keine Hilfe! Selbstauflösung der Organisationen diskutiert. Z.B. Österreich – € 5,50 pro Tag für Flüchtlinge + ca. € 110 Zusatzverdienst möglich – Asylwerber nichts – anerkannte Flüchtlinge- freier Zugang zum Arbeitsmarkt.
Workshop B: Migrationspolitik aus der Sicht des ÖGB
Referenten: Bülent Karabulut, ÖGB, und Gerhard Lanzersdorfer, vida OÖ
Die Vorstellrunde der anderen Art, jeder erzählte über persönliche Erlebnisse mit Migration! Uroma auf „Schindlers Liste" (Verfolgung), Papa oder Mama, Großeltern aus anderen Herkunftsländern (Libanon, Bosnien, Slowenien, Deutschland….) Großvater „Nazi" (Flucht), Flüchtlingsbetreuerin – direkter Kontakt mit Migranten, in der Firma, im öffentlichen Dienst…! Eine bunte Mischung an Eindrücken und den Zugang zum Thema! Gerhard und Bülent erläuterten noch die grundlegenden Fehlinformationen bezüglich Arbeitsmarkt, Sozialversicherungssystem, arbeitslosen Asylberchtigten, ausländische Staatsangehörige, die bei uns arbeiten (Spitzenwert Deutschland 176.000)…. Gerhard sprach über seine unterschiedlichen Arbeitgeber und verblüffte mich mit der Aussage: Arbeitsam-Traun: Auslänger- u. Leistungsausschuss besteht aus 3 Personen und „es wird beschlossen ohne dem Arbeitslosen eine Chance zu geben, sich zu rechtfertigen" (div. Umstände,….) Bülent sprach die Isolierung bestimmter Migranten an, ähnliches Berufsfeld, zu hohe Konzentration einer Volksgruppe in einer Abteilung, wirkt störend und hinderlich! Vor der Mittagspause sprachen wir noch über die Machtverhältnisse im Land und was das für Berufsgruppen wie Lehrer, Eisenbahner, Arbeitslose…. Bedeutet! Am Nachmittag hatten wir dann eine Gruppenarbeit, wobei wir mit den anderen Schulen zusammenarbeiteten! Dadurch entstanden dann die Diskussionen, die ich von der Schule her kenne! Aber ethnisch und politisch auf einem gesteigerten Level! Kurze Reflexion nach den Workshops: Röhrenbacher Reinhard: Der ÖGB u. AK müsste sich noch mehr einbringen, Kant Thomas: mein Blick auf die Dinge wurde wieder geschärft! Vielen Dank an die Schulleitung, die ReferentInnen, den AK Jägermayrhof und an alle SchulkollegInnen! Es gibt nur eine falsche Sichtweise: Zu glauben, meine Sichtweise ist die einzig Richtige!
|